Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822."Herr und Meister der holden himmlischen Gamaheh. "Ereifern," sprach Leuwenhöck, "ereifern Sie Hier konnte Meister Floh, der von dem Jabot "Ha," rief Leuwenhöck, wie vom jähen Schreck »Herr und Meiſter der holden himmliſchen Gamaheh. »Ereifern,» ſprach Leuwenhöck, »ereifern Sie Hier konnte Meiſter Floh, der von dem Jabot »Ha,» rief Leuwenhöck, wie vom jähen Schreck <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0142" n="137"/> »Herr und Meiſter der holden himmliſchen Gamaheh.<lb/> »Fort aus dem Hauſe, treiben Sie Ihre Satans¬<lb/> »künſte, wo Sie wollen, aber hier ſcheitern Sie da¬<lb/> »mit, dafür werde ich ſorgen!» —</p><lb/> <p>»Ereifern,» ſprach Leuwenhöck, »ereifern Sie<lb/> »ſich nur nicht, beſter Herr Tyß, ich bin ein unſchul¬<lb/> »diger Mann, der nichts will, als alles Gute. Sie<lb/> »wiſſen nicht, weſſen Sie ſich annehmen. Es iſt ein<lb/> »kleiner Unhold, ein kleiner Baſilisk, der dort im<lb/> »Zimmer ſitzt, in der Geſtalt des holdeſten Weib¬<lb/> »leins. Möchte ſie, wenn ihr der Aufenthalt bei<lb/> »meiner Wenigkeit durchaus mißfiel, doch geflohen<lb/> »ſeyn, aber durfte die treuloſe Verrätherin mir mein<lb/> »ſchönſtes Kleinod, den beſten Freund meiner Seele,<lb/> »ohne den ich nicht leben, nicht beſtehen kann, rau¬<lb/> »ben? Durfte ſie mir den Meiſter Floh entfüh¬<lb/> »ren? — Sie werden, Verehrteſter, nicht verſtehen,<lb/> »was ich meine, aber» —</p><lb/> <p>Hier konnte Meiſter Floh, der von dem Jabot<lb/> des Herrn Peregrinus hinaufgeſprungen war und den<lb/> ſicherern und bequemern Platz in der Halsbinde ein¬<lb/> genommen hatte, nicht enthalten, ein feines höhni¬<lb/> ſches Gelächter aufzuſchlagen.</p><lb/> <p>»Ha,» rief Leuwenhöck, wie vom jähen Schreck<lb/> getroffen, »ha! was war das! — ſollte es möglich<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [137/0142]
»Herr und Meiſter der holden himmliſchen Gamaheh.
»Fort aus dem Hauſe, treiben Sie Ihre Satans¬
»künſte, wo Sie wollen, aber hier ſcheitern Sie da¬
»mit, dafür werde ich ſorgen!» —
»Ereifern,» ſprach Leuwenhöck, »ereifern Sie
»ſich nur nicht, beſter Herr Tyß, ich bin ein unſchul¬
»diger Mann, der nichts will, als alles Gute. Sie
»wiſſen nicht, weſſen Sie ſich annehmen. Es iſt ein
»kleiner Unhold, ein kleiner Baſilisk, der dort im
»Zimmer ſitzt, in der Geſtalt des holdeſten Weib¬
»leins. Möchte ſie, wenn ihr der Aufenthalt bei
»meiner Wenigkeit durchaus mißfiel, doch geflohen
»ſeyn, aber durfte die treuloſe Verrätherin mir mein
»ſchönſtes Kleinod, den beſten Freund meiner Seele,
»ohne den ich nicht leben, nicht beſtehen kann, rau¬
»ben? Durfte ſie mir den Meiſter Floh entfüh¬
»ren? — Sie werden, Verehrteſter, nicht verſtehen,
»was ich meine, aber» —
Hier konnte Meiſter Floh, der von dem Jabot
des Herrn Peregrinus hinaufgeſprungen war und den
ſicherern und bequemern Platz in der Halsbinde ein¬
genommen hatte, nicht enthalten, ein feines höhni¬
ſches Gelächter aufzuſchlagen.
»Ha,» rief Leuwenhöck, wie vom jähen Schreck
getroffen, »ha! was war das! — ſollte es möglich
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