Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822.ins Ohr, daß auf dem Tische am Fenster, sein (des Peregrinus merkte wohl, wie Leuwenhöck sich Leuwenhöck versicherte, hämisch lächelnd, daß ins Ohr, daß auf dem Tiſche am Fenſter, ſein (des Peregrinus merkte wohl, wie Leuwenhöck ſich Leuwenhöck verſicherte, hämiſch lächelnd, daß <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0195" n="190"/> ins Ohr, daß auf dem Tiſche am Fenſter, ſein (des<lb/> Peregrinus) Horoskop liege. Peregrinus näherte ſich<lb/> behutſam und blickte ſcharf hin. Da ſah er nun zwar<lb/> allerlei Linien, die ſich myſtiſch durchkreuzten und an¬<lb/> dere wunderbare Zeichen; da es ihm indeſſen an aſtro¬<lb/> logiſcher Kenntniß gänzlich mangelte, ſo konnte er<lb/> ſo ſcharf hinblicken, als er nur wollte, alles blieb ihm<lb/> doch undeutlich und verworren. Seltſam ſchien es<lb/> ihm nur, daß er den rothen glänzenden Punkt in der<lb/> Mitte der Tafel, auf der das Horoskop entworfen,<lb/> ganz deutlich für ſein Selbſt anerkennen mußte. Je<lb/> länger er den Punkt anſchaute, deſto mehr gewann<lb/> er die Geſtalt eines Herzens, deſto brennender röthete<lb/> er ſich; doch funkelte er nur wie durch Geſpinnſt,<lb/> womit er umzogen.</p><lb/> <p>Peregrinus merkte wohl, wie Leuwenhöck ſich<lb/> mühte, ihn von dem Horoſkop abzuziehen und beſchloß<lb/> ganz vernünftig, ſeinen freundlichen Feind, ohne alle<lb/> weitere Umſchweife geradezu um die Bedeutung der<lb/> geheimnißvollen Tafel zu befragen, da er nicht Gefahr<lb/> laufe, belogen zu werden.</p><lb/> <p>Leuwenhöck verſicherte, hämiſch lächelnd, daß<lb/> ihm nichts größere Freude verurſachen könne, als ſei¬<lb/> nem hochverehrteſten Freunde die Zeichen auf der Ta¬<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [190/0195]
ins Ohr, daß auf dem Tiſche am Fenſter, ſein (des
Peregrinus) Horoskop liege. Peregrinus näherte ſich
behutſam und blickte ſcharf hin. Da ſah er nun zwar
allerlei Linien, die ſich myſtiſch durchkreuzten und an¬
dere wunderbare Zeichen; da es ihm indeſſen an aſtro¬
logiſcher Kenntniß gänzlich mangelte, ſo konnte er
ſo ſcharf hinblicken, als er nur wollte, alles blieb ihm
doch undeutlich und verworren. Seltſam ſchien es
ihm nur, daß er den rothen glänzenden Punkt in der
Mitte der Tafel, auf der das Horoskop entworfen,
ganz deutlich für ſein Selbſt anerkennen mußte. Je
länger er den Punkt anſchaute, deſto mehr gewann
er die Geſtalt eines Herzens, deſto brennender röthete
er ſich; doch funkelte er nur wie durch Geſpinnſt,
womit er umzogen.
Peregrinus merkte wohl, wie Leuwenhöck ſich
mühte, ihn von dem Horoſkop abzuziehen und beſchloß
ganz vernünftig, ſeinen freundlichen Feind, ohne alle
weitere Umſchweife geradezu um die Bedeutung der
geheimnißvollen Tafel zu befragen, da er nicht Gefahr
laufe, belogen zu werden.
Leuwenhöck verſicherte, hämiſch lächelnd, daß
ihm nichts größere Freude verurſachen könne, als ſei¬
nem hochverehrteſten Freunde die Zeichen auf der Ta¬
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |