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Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822.

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einigt sich in dem Brennpunkt des Augenblicks, da
das holde Röschen, das reizende Inkarnat holder
Jungfräulichkeit auf den Wangen, dem überglückli¬
chen Peregrinus Tyß gesteht, daß sie ihn liebe, ja,
daß sie es gar nicht sagen könne, wie so sehr, wie so
über alle Maaßen sie ihn liebe, wie sie nur in ihm
lebe, wie er allein ihr einziger Gedanke, ihr einziges
Glück sey.

Der finstere arglistige Dämon pflegt in die hell¬
sten Sonnenblicke des Lebens hineinzugreifen mit sei¬
nen schwarzen Krallen; ja! durch den finstern Schat¬
ten seines unheilbringenden Wesens jenen Sonnen¬
schein zu verdunkeln ganz und gar. So geschah' es,
daß in Peregrinus böse Zweifel aufstiegen, ja, daß
ein gar böser Argwohn sich regte in seiner Brust.

Wie? schien eine Stimme ihm zuzuflüstern,
wie? auch jene Dörtje Elverdink gestand dir ihre Liebe
und doch war es schnöder Eigennutz, von dem beseelt,
sie dich verlocken wollte, die Treue zu brechen und Ver¬
räther zu werden an dem besten Freunde, an dem
armen Meister Floh?

Ich bin reich, man sagt, daß ein gewisses, gut¬
müthiges Betragen, eine gewisse Offenheit, von man¬
chem Einfalt genannt, mir die zweideutige Gunst der

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einigt ſich in dem Brennpunkt des Augenblicks, da
das holde Röschen, das reizende Inkarnat holder
Jungfräulichkeit auf den Wangen, dem überglückli¬
chen Peregrinus Tyß geſteht, daß ſie ihn liebe, ja,
daß ſie es gar nicht ſagen könne, wie ſo ſehr, wie ſo
über alle Maaßen ſie ihn liebe, wie ſie nur in ihm
lebe, wie er allein ihr einziger Gedanke, ihr einziges
Glück ſey.

Der finſtere argliſtige Dämon pflegt in die hell¬
ſten Sonnenblicke des Lebens hineinzugreifen mit ſei¬
nen ſchwarzen Krallen; ja! durch den finſtern Schat¬
ten ſeines unheilbringenden Weſens jenen Sonnen¬
ſchein zu verdunkeln ganz und gar. So geſchah' es,
daß in Peregrinus böſe Zweifel aufſtiegen, ja, daß
ein gar böſer Argwohn ſich regte in ſeiner Bruſt.

Wie? ſchien eine Stimme ihm zuzuflüſtern,
wie? auch jene Dörtje Elverdink geſtand dir ihre Liebe
und doch war es ſchnöder Eigennutz, von dem beſeelt,
ſie dich verlocken wollte, die Treue zu brechen und Ver¬
räther zu werden an dem beſten Freunde, an dem
armen Meiſter Floh?

Ich bin reich, man ſagt, daß ein gewiſſes, gut¬
müthiges Betragen, eine gewiſſe Offenheit, von man¬
chem Einfalt genannt, mir die zweideutige Gunſt der

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[241/0246] einigt ſich in dem Brennpunkt des Augenblicks, da das holde Röschen, das reizende Inkarnat holder Jungfräulichkeit auf den Wangen, dem überglückli¬ chen Peregrinus Tyß geſteht, daß ſie ihn liebe, ja, daß ſie es gar nicht ſagen könne, wie ſo ſehr, wie ſo über alle Maaßen ſie ihn liebe, wie ſie nur in ihm lebe, wie er allein ihr einziger Gedanke, ihr einziges Glück ſey. Der finſtere argliſtige Dämon pflegt in die hell¬ ſten Sonnenblicke des Lebens hineinzugreifen mit ſei¬ nen ſchwarzen Krallen; ja! durch den finſtern Schat¬ ten ſeines unheilbringenden Weſens jenen Sonnen¬ ſchein zu verdunkeln ganz und gar. So geſchah' es, daß in Peregrinus böſe Zweifel aufſtiegen, ja, daß ein gar böſer Argwohn ſich regte in ſeiner Bruſt. Wie? ſchien eine Stimme ihm zuzuflüſtern, wie? auch jene Dörtje Elverdink geſtand dir ihre Liebe und doch war es ſchnöder Eigennutz, von dem beſeelt, ſie dich verlocken wollte, die Treue zu brechen und Ver¬ räther zu werden an dem beſten Freunde, an dem armen Meiſter Floh? Ich bin reich, man ſagt, daß ein gewiſſes, gut¬ müthiges Betragen, eine gewiſſe Offenheit, von man¬ chem Einfalt genannt, mir die zweideutige Gunſt der 16

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Zitationshilfe: Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822, S. 241. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_floh_1822/246>, abgerufen am 27.11.2024.