Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822.ken Leib und fiel nur in Falten so weit herab, daß Es konnte nicht fehlen, daß der Buchbinder eben Die Dame trat nun vollends in das Zimmer, ken Leib und fiel nur in Falten ſo weit herab, daß Es konnte nicht fehlen, daß der Buchbinder eben Die Dame trat nun vollends in das Zimmer, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0036" n="31"/> ken Leib und fiel nur in Falten ſo weit herab, daß<lb/> man die niedlichſten weißbeſchuhten Füßchen erblicken<lb/> konnte, ſo wie die Spitzenärmel kurz genug waren,<lb/> und die weißen Glacé-Handſchuhe aber nur ſo weit<lb/> hinaufgingen, um den ſchönſten Theil des blendenden<lb/> Arms ſehen zu laſſen. Ein reiches Halsband, brillantne<lb/> Ohrgehenke vollendeten den Anzug.</p><lb/> <p>Es konnte nicht fehlen, daß der Buchbinder eben<lb/> ſo beſtürzt war, als Herr Peregrinus, daß die Kin¬<lb/> der von ihren Spielſachen abließen, und die fremde<lb/> Dame angafften mit offnem Munde; wie aber die<lb/> Weiber am wenigſten über irgend etwas ſeltſames, un¬<lb/> gewöhnliches zu erſtaunen pflegen und ſich überhaupt<lb/> am geſchwindeſten faſſen, ſo kam denn auch des Buch¬<lb/> binders Frau zuerſt zu Worten, und fragte: was<lb/> der ſchönen fremden Dame zu Dienſten ſtehe?</p><lb/> <p>Die Dame trat nun vollends in das Zimmer,<lb/> und dieſen Augenblick wollte der beängſtete Peregrinus<lb/> benutzen, um ſich ſchnell davon zu machen, die Dame<lb/> faßte ihn aber bei beiden Händen, indem ſie mit ei¬<lb/> nem ſüßen Stimmchen lispelte: »So iſt das Glück<lb/> mir doch günſtig, ſo habe ich Sie doch ereilt! — O<lb/> Peregrin, mein theurer Peregrin, was für ein ſchö¬<lb/> nes heilbringendes Wiederſehen!» —</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [31/0036]
ken Leib und fiel nur in Falten ſo weit herab, daß
man die niedlichſten weißbeſchuhten Füßchen erblicken
konnte, ſo wie die Spitzenärmel kurz genug waren,
und die weißen Glacé-Handſchuhe aber nur ſo weit
hinaufgingen, um den ſchönſten Theil des blendenden
Arms ſehen zu laſſen. Ein reiches Halsband, brillantne
Ohrgehenke vollendeten den Anzug.
Es konnte nicht fehlen, daß der Buchbinder eben
ſo beſtürzt war, als Herr Peregrinus, daß die Kin¬
der von ihren Spielſachen abließen, und die fremde
Dame angafften mit offnem Munde; wie aber die
Weiber am wenigſten über irgend etwas ſeltſames, un¬
gewöhnliches zu erſtaunen pflegen und ſich überhaupt
am geſchwindeſten faſſen, ſo kam denn auch des Buch¬
binders Frau zuerſt zu Worten, und fragte: was
der ſchönen fremden Dame zu Dienſten ſtehe?
Die Dame trat nun vollends in das Zimmer,
und dieſen Augenblick wollte der beängſtete Peregrinus
benutzen, um ſich ſchnell davon zu machen, die Dame
faßte ihn aber bei beiden Händen, indem ſie mit ei¬
nem ſüßen Stimmchen lispelte: »So iſt das Glück
mir doch günſtig, ſo habe ich Sie doch ereilt! — O
Peregrin, mein theurer Peregrin, was für ein ſchö¬
nes heilbringendes Wiederſehen!» —
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