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[Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 2. Berlin, 1817.

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gen empor aus dem Schneegrunde, wir hielten an
dem verschlossenen Thor. Aber da half kein Rufen,
kein Peitschengeknalle, kein Hammern und Pochen,
es war, als sey alles ausgestorben, in keinem Fen¬
ster ein Licht sichtbar. Der Alte ließ seine starke
dröhnende Stimme erschallen: "Franz -- Franz!
-- Wo steckt ihr denn? -- Zum Teufel, rührt
Euch! -- Wir erfrieren hier am Thor! Der
Schnee schmeißt einem ja das Gesicht blutrünstig
-- rührt Euch, zum Teufel." Da fing ein Hof¬
hund zu winseln an, ein wandelndes Licht wurde
im Erdgeschosse sichtbar, Schlüssel klapperten und
bald knarrten die gewichtigen Thorflügel auf. "Ei
schön willkommen, schön willkommen Herr Justi¬
tiarius, ei in dem unsaubern Wetter!" So rief
der alte Franz, indem er die Laterne hoch in die
Höhe hob, so daß das volle Licht auf sein ver¬
schrumpftes, zum freundlichen Lachen sonderbar
verzogenes Gesicht fiel. Der Wagen fuhr in den
Hof, wir stiegen aus und nun gewahrte ich erst
ganz des alten Bedienten seltsame, in eine altmo¬

gen empor aus dem Schneegrunde, wir hielten an
dem verſchloſſenen Thor. Aber da half kein Rufen,
kein Peitſchengeknalle, kein Hammern und Pochen,
es war, als ſey alles ausgeſtorben, in keinem Fen¬
ſter ein Licht ſichtbar. Der Alte ließ ſeine ſtarke
droͤhnende Stimme erſchallen: „Franz — Franz!
— Wo ſteckt ihr denn? — Zum Teufel, ruͤhrt
Euch! — Wir erfrieren hier am Thor! Der
Schnee ſchmeißt einem ja das Geſicht blutruͤnſtig
— ruͤhrt Euch, zum Teufel.“ Da fing ein Hof¬
hund zu winſeln an, ein wandelndes Licht wurde
im Erdgeſchoſſe ſichtbar, Schluͤſſel klapperten und
bald knarrten die gewichtigen Thorfluͤgel auf. „Ei
ſchoͤn willkommen, ſchoͤn willkommen Herr Juſti¬
tiarius, ei in dem unſaubern Wetter!“ So rief
der alte Franz, indem er die Laterne hoch in die
Hoͤhe hob, ſo daß das volle Licht auf ſein ver¬
ſchrumpftes, zum freundlichen Lachen ſonderbar
verzogenes Geſicht fiel. Der Wagen fuhr in den
Hof, wir ſtiegen aus und nun gewahrte ich erſt
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[84/0092] gen empor aus dem Schneegrunde, wir hielten an dem verſchloſſenen Thor. Aber da half kein Rufen, kein Peitſchengeknalle, kein Hammern und Pochen, es war, als ſey alles ausgeſtorben, in keinem Fen¬ ſter ein Licht ſichtbar. Der Alte ließ ſeine ſtarke droͤhnende Stimme erſchallen: „Franz — Franz! — Wo ſteckt ihr denn? — Zum Teufel, ruͤhrt Euch! — Wir erfrieren hier am Thor! Der Schnee ſchmeißt einem ja das Geſicht blutruͤnſtig — ruͤhrt Euch, zum Teufel.“ Da fing ein Hof¬ hund zu winſeln an, ein wandelndes Licht wurde im Erdgeſchoſſe ſichtbar, Schluͤſſel klapperten und bald knarrten die gewichtigen Thorfluͤgel auf. „Ei ſchoͤn willkommen, ſchoͤn willkommen Herr Juſti¬ tiarius, ei in dem unſaubern Wetter!“ So rief der alte Franz, indem er die Laterne hoch in die Hoͤhe hob, ſo daß das volle Licht auf ſein ver¬ ſchrumpftes, zum freundlichen Lachen ſonderbar verzogenes Geſicht fiel. Der Wagen fuhr in den Hof, wir ſtiegen aus und nun gewahrte ich erſt ganz des alten Bedienten ſeltſame, in eine altmo¬

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Zitationshilfe: [Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 2. Berlin, 1817, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_nachtstuecke02_1817/92>, abgerufen am 21.11.2024.