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Hoffmannswaldau, Christian Hoffmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. [Bd. 1]. Leipzig, 1695.

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Verliebte Arien.
Ach Sylvia! bedencke doch
Das ende meiner plagen;
Ich trage mit gedult dein joch/
Und will mich nicht beklagen.
Laß aber nach der langen pein
Doch endlich auch einmahl nur meinen ruh-tag seyn.

Ein anders.
SYlvia ist wohl gemacht.
Ihre glieder sind wie ketten/
Und ich wolte sicher wetten/
Daß von hundert Amouretten
Drey nicht ihre schönheit hätten/
Noch ihr holdes angesicht;
Nur ihr hertze tauget nicht.
Sylvia ist angenehm.
Ihre lippen sind corallen/
Ihrer brüste zucker-ballen/
Und ihr honigsüsses lallen
Gleicht den jungen nachtigallen/
Die die mutter abgericht;
Nur ihr hertze tauget nicht.
Sylvia ist voller lust.
Sie verbirget/ was sie schmertzet/
Sie ergetzet/ wann sie schertzet/
Sie bezaubert/ wann sie hertzet/
Lachet/ wenn man sie verschwärtzet/
Und hört alles/ was man spricht;
Nur ihr hertze tauget nicht.
Ach du ungezognes hertz!
Wann du denn allein mißfällest/
Wann du ihren geist verstellest/
Wann du ihren mund vergällest/
Und mit trotze von dir prellest/
Was sich dir und ihr verpflicht;
Warum ändert sie sich nicht?
Ein
Verliebte Arien.
Ach Sylvia! bedencke doch
Das ende meiner plagen;
Ich trage mit gedult dein joch/
Und will mich nicht beklagen.
Laß aber nach der langen pein
Doch endlich auch einmahl nur meinen ruh-tag ſeyn.

Ein anders.
SYlvia iſt wohl gemacht.
Ihre glieder ſind wie ketten/
Und ich wolte ſicher wetten/
Daß von hundert Amouretten
Drey nicht ihre ſchoͤnheit haͤtten/
Noch ihr holdes angeſicht;
Nur ihr hertze tauget nicht.
Sylvia iſt angenehm.
Ihre lippen ſind corallen/
Ihrer bruͤſte zucker-ballen/
Und ihr honigſuͤſſes lallen
Gleicht den jungen nachtigallen/
Die die mutter abgericht;
Nur ihr hertze tauget nicht.
Sylvia iſt voller luſt.
Sie verbirget/ was ſie ſchmertzet/
Sie ergetzet/ wann ſie ſchertzet/
Sie bezaubert/ wann ſie hertzet/
Lachet/ wenn man ſie verſchwaͤrtzet/
Und hoͤrt alles/ was man ſpricht;
Nur ihr hertze tauget nicht.
Ach du ungezognes hertz!
Wann du denn allein mißfaͤlleſt/
Wann du ihren geiſt verſtelleſt/
Wann du ihren mund vergaͤlleſt/
Und mit trotze von dir prelleſt/
Was ſich dir und ihr verpflicht;
Warum aͤndert ſie ſich nicht?
Ein
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[316/0360] Verliebte Arien. Ach Sylvia! bedencke doch Das ende meiner plagen; Ich trage mit gedult dein joch/ Und will mich nicht beklagen. Laß aber nach der langen pein Doch endlich auch einmahl nur meinen ruh-tag ſeyn. Ein anders. B. N. SYlvia iſt wohl gemacht. Ihre glieder ſind wie ketten/ Und ich wolte ſicher wetten/ Daß von hundert Amouretten Drey nicht ihre ſchoͤnheit haͤtten/ Noch ihr holdes angeſicht; Nur ihr hertze tauget nicht. Sylvia iſt angenehm. Ihre lippen ſind corallen/ Ihrer bruͤſte zucker-ballen/ Und ihr honigſuͤſſes lallen Gleicht den jungen nachtigallen/ Die die mutter abgericht; Nur ihr hertze tauget nicht. Sylvia iſt voller luſt. Sie verbirget/ was ſie ſchmertzet/ Sie ergetzet/ wann ſie ſchertzet/ Sie bezaubert/ wann ſie hertzet/ Lachet/ wenn man ſie verſchwaͤrtzet/ Und hoͤrt alles/ was man ſpricht; Nur ihr hertze tauget nicht. Ach du ungezognes hertz! Wann du denn allein mißfaͤlleſt/ Wann du ihren geiſt verſtelleſt/ Wann du ihren mund vergaͤlleſt/ Und mit trotze von dir prelleſt/ Was ſich dir und ihr verpflicht; Warum aͤndert ſie ſich nicht? Ein

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Zitationshilfe: Hoffmannswaldau, Christian Hoffmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. [Bd. 1]. Leipzig, 1695, S. 316. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte01_1695/360>, abgerufen am 22.11.2024.