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Hoffmannswaldau, Christian Hoffmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. [Bd. 1]. Leipzig, 1695.

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Verliebte Arien.
Ich gedachte/ daß das plitzen/
So aus deinen augen steigt/
Auch im hertzen müste sitzen/
Und aus hitze wär erzeugt;
So ist es cometen-licht/
Dessen strahl nur frost verspricht.
Wenn mein brand denn nicht gewinnet/
Muß der nasse zunder dran/
Der aus meinen augen rinnet/
Und versuchen/ was er kan.
Wird doch glut durch flut erweckt/
Wenn das wasser kalck ansteckt.
Ach! so werde durch mein weinen/
Livia/ von flammen reich;
Doch du must auch lieblich scheinen/
Sey der reinen sonne gleich/
Die den thau/ den sie gebracht/
Augenblicks zu asche macht.
Dir sey meine qvaal befohlen/
Lesche die entbrannte pein!
Deine glut soll meinen kohlen
Ein schnee-kaltes wasser seyn.
Wo dein eiß noch länger währt/
Bin ich bald in staub verkehrt.

An Melinden.
ICh rede nur mit steinen.
Dein stoltzes ohre hört mich nicht/
Und deiner augen feurig licht
Will mir nur ewig grausam scheinen.
Kan denn mein nasses thränen-meer
Nicht deines zornes glut abwaschen?
So siehe/ wie ich mich verzehr!
Dein heisser augen-plitz verbrennet mich zu aschen.
Was
Verliebte Arien.
Ich gedachte/ daß das plitzen/
So aus deinen augen ſteigt/
Auch im hertzen muͤſte ſitzen/
Und aus hitze waͤr erzeugt;
So iſt es cometen-licht/
Deſſen ſtrahl nur froſt verſpricht.
Wenn mein brand denn nicht gewinnet/
Muß der naſſe zunder dran/
Der aus meinen augen rinnet/
Und verſuchen/ was er kan.
Wird doch glut durch flut erweckt/
Wenn das waſſer kalck anſteckt.
Ach! ſo werde durch mein weinen/
Livia/ von flammen reich;
Doch du muſt auch lieblich ſcheinen/
Sey der reinen ſonne gleich/
Die den thau/ den ſie gebracht/
Augenblicks zu aſche macht.
Dir ſey meine qvaal befohlen/
Leſche die entbrannte pein!
Deine glut ſoll meinen kohlen
Ein ſchnee-kaltes waſſer ſeyn.
Wo dein eiß noch laͤnger waͤhrt/
Bin ich bald in ſtaub verkehrt.

An Melinden.
ICh rede nur mit ſteinen.
Dein ſtoltzes ohre hoͤrt mich nicht/
Und deiner augen feurig licht
Will mir nur ewig grauſam ſcheinen.
Kan denn mein naſſes thraͤnen-meer
Nicht deines zornes glut abwaſchen?
So ſiehe/ wie ich mich verzehr!
Dein heiſſer augen-plitz verbrennet mich zu aſchen.
Was
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[333/0377] Verliebte Arien. Ich gedachte/ daß das plitzen/ So aus deinen augen ſteigt/ Auch im hertzen muͤſte ſitzen/ Und aus hitze waͤr erzeugt; So iſt es cometen-licht/ Deſſen ſtrahl nur froſt verſpricht. Wenn mein brand denn nicht gewinnet/ Muß der naſſe zunder dran/ Der aus meinen augen rinnet/ Und verſuchen/ was er kan. Wird doch glut durch flut erweckt/ Wenn das waſſer kalck anſteckt. Ach! ſo werde durch mein weinen/ Livia/ von flammen reich; Doch du muſt auch lieblich ſcheinen/ Sey der reinen ſonne gleich/ Die den thau/ den ſie gebracht/ Augenblicks zu aſche macht. Dir ſey meine qvaal befohlen/ Leſche die entbrannte pein! Deine glut ſoll meinen kohlen Ein ſchnee-kaltes waſſer ſeyn. Wo dein eiß noch laͤnger waͤhrt/ Bin ich bald in ſtaub verkehrt. An Melinden. C. H. V. H. ICh rede nur mit ſteinen. Dein ſtoltzes ohre hoͤrt mich nicht/ Und deiner augen feurig licht Will mir nur ewig grauſam ſcheinen. Kan denn mein naſſes thraͤnen-meer Nicht deines zornes glut abwaſchen? So ſiehe/ wie ich mich verzehr! Dein heiſſer augen-plitz verbrennet mich zu aſchen. Was

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Zitationshilfe: Hoffmannswaldau, Christian Hoffmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. [Bd. 1]. Leipzig, 1695, S. 333. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte01_1695/377>, abgerufen am 22.11.2024.