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Hoffmannswaldau, Christian Hoffmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. [Bd. 1]. Leipzig, 1695.

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Galante Gedichte.
Madrigal
Aus dem frantzösischen übersetzet.
DU bist ein plumper kerl/ recht närrisch und verwegen/
Die klugheit mangelt dir/ die sinnen sind verkehrt.
Du weist sonst anders nichts als klagen zu erregen/
Und bist der prelle mehr als meiner augen werth.
Diß waren ohngefehr unlängsten meine namen/
Die Phillis/ mit verdruß aus deinem munde kamen.
Die gantze that/ warum der eyffer dich belieff/
War/ daß dir meine hand nach deinen brüsten griff.
Ach dieses ist zu viel für eine handvoll sünde.
Nun seh ich/ daß ich mich nicht so wie du befinde/
Du zürnst/ daß ich die hand nach deiner brust geführt/
Ich schweige/ da du doch mein hertze selbst gerührt.

Schertz-gedichte an Leonoren/
über die plintzen.
SO offt ich euch beschau/ ihr angenehme plintzen/
So offt wird auch das hertz in meiner brust bewegt/
Dann unser Friederich ist auff den silber-müntzen
So deutlich nicht als wir in euren teig gepregt.
Eur erster ursprung kömmt durch weitzen aus der erden/
Wer weiß nicht/ daß wir auch von dieser mutter seyn?
Ihr müßt/ so bald ihr reiff/ in stroh gebunden werden/
Uns schleußt man augenblicks in feste windeln ein.
Die bauren dreschen euch/ uns aber die tyrannen/
Die in der schulen uns das hintertheil besehn:
Dann was der hencker nicht durch bauren weiß zu bannen/
Muß dennoch in der welt durch einen fuchs geschehn.
Das ist der erste tantz/ den uns die feinde spielen.
Wann euch der flegel nun den buckel abgeklofft/
So schicket man alsdann die körner in die mühlen/
Und endlich wird das mehl in einen sack gestopfft.
So/
Galante Gedichte.
Madrigal
Aus dem frantzoͤſiſchen uͤberſetzet.
DU biſt ein plumper kerl/ recht naͤrriſch und verwegen/
Die klugheit mangelt dir/ die ſinnen ſind verkehrt.
Du weiſt ſonſt anders nichts als klagen zu erregen/
Und biſt der prelle mehr als meiner augen werth.
Diß waren ohngefehr unlaͤngſten meine namen/
Die Phillis/ mit verdruß aus deinem munde kamen.
Die gantze that/ warum der eyffer dich belieff/
War/ daß dir meine hand nach deinen bruͤſten griff.
Ach dieſes iſt zu viel fuͤr eine handvoll ſuͤnde.
Nun ſeh ich/ daß ich mich nicht ſo wie du befinde/
Du zuͤrnſt/ daß ich die hand nach deiner bruſt gefuͤhrt/
Ich ſchweige/ da du doch mein hertze ſelbſt geruͤhrt.

Schertz-gedichte an Leonoren/
uͤber die plintzen.
SO offt ich euch beſchau/ ihr angenehme plintzen/
So offt wird auch das hertz in meiner bruſt bewegt/
Dann unſer Friederich iſt auff den ſilber-muͤntzen
So deutlich nicht als wir in euren teig gepregt.
Eur erſter urſprung koͤmmt durch weitzen aus der erden/
Wer weiß nicht/ daß wir auch von dieſer mutter ſeyn?
Ihr muͤßt/ ſo bald ihr reiff/ in ſtroh gebunden werden/
Uns ſchleußt man augenblicks in feſte windeln ein.
Die bauren dreſchen euch/ uns aber die tyrannen/
Die in der ſchulen uns das hintertheil beſehn:
Dann was der hencker nicht durch bauren weiß zu bannen/
Muß dennoch in der welt durch einen fuchs geſchehn.
Das iſt der erſte tantz/ den uns die feinde ſpielen.
Wann euch der flegel nun den buckel abgeklofft/
So ſchicket man alsdann die koͤrner in die muͤhlen/
Und endlich wird das mehl in einen ſack geſtopfft.
So/
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[31/0075] Galante Gedichte. Madrigal Aus dem frantzoͤſiſchen uͤberſetzet. B. N. DU biſt ein plumper kerl/ recht naͤrriſch und verwegen/ Die klugheit mangelt dir/ die ſinnen ſind verkehrt. Du weiſt ſonſt anders nichts als klagen zu erregen/ Und biſt der prelle mehr als meiner augen werth. Diß waren ohngefehr unlaͤngſten meine namen/ Die Phillis/ mit verdruß aus deinem munde kamen. Die gantze that/ warum der eyffer dich belieff/ War/ daß dir meine hand nach deinen bruͤſten griff. Ach dieſes iſt zu viel fuͤr eine handvoll ſuͤnde. Nun ſeh ich/ daß ich mich nicht ſo wie du befinde/ Du zuͤrnſt/ daß ich die hand nach deiner bruſt gefuͤhrt/ Ich ſchweige/ da du doch mein hertze ſelbſt geruͤhrt. Schertz-gedichte an Leonoren/ uͤber die plintzen. B. N. SO offt ich euch beſchau/ ihr angenehme plintzen/ So offt wird auch das hertz in meiner bruſt bewegt/ Dann unſer Friederich iſt auff den ſilber-muͤntzen So deutlich nicht als wir in euren teig gepregt. Eur erſter urſprung koͤmmt durch weitzen aus der erden/ Wer weiß nicht/ daß wir auch von dieſer mutter ſeyn? Ihr muͤßt/ ſo bald ihr reiff/ in ſtroh gebunden werden/ Uns ſchleußt man augenblicks in feſte windeln ein. Die bauren dreſchen euch/ uns aber die tyrannen/ Die in der ſchulen uns das hintertheil beſehn: Dann was der hencker nicht durch bauren weiß zu bannen/ Muß dennoch in der welt durch einen fuchs geſchehn. Das iſt der erſte tantz/ den uns die feinde ſpielen. Wann euch der flegel nun den buckel abgeklofft/ So ſchicket man alsdann die koͤrner in die muͤhlen/ Und endlich wird das mehl in einen ſack geſtopfft. So/

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Zitationshilfe: Hoffmannswaldau, Christian Hoffmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. [Bd. 1]. Leipzig, 1695, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte01_1695/75>, abgerufen am 21.11.2024.