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Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Herrn von Hofmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte anderer Theil. Leipzig, 1697.

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Galante Gedichte:
Auff ihr absterben.
C. E.
ARminde mustu schon des todes opffer werden?
Reißt dessen kalter arm dich in die grufft hinein?
Ach deine sittsamkeit und heller tugend-schein
Entweicht nur allzu früh der kummer-vollen erden
Wo bleibt die stille pracht der höfflichen geberden?
Arminde/ ohne dich wird mir die welt zu klein/
Dein sterben lässet mich nicht mehr am leben seyn/
Und häuffet meine noth mit tausend angst-beschwerden.
Mit dir ist meine lieb' aus dieser welt gewichen/
Mit dir ist meine lust und wohlergehn verblichen/
Dein todt macht mich verwirrt/ bestürtzt und traurens-voll/
Bey dir ist meine gunst/ hertz/ seel und geist verblieben/
Was kan ich ferner nun wohl ausser dir mehr lieben/
Als meinen jammer/ der mich ehstens tödten soll?


Sie stirbt am donnerstage.
C. E.
VErworffner donnerstag! du anfang meiner plagen!
Hat man dein donnern wohl je grausamer gespührt/
Als heute/ da dein blitz das hertze mir gerührt/
Und alle meine lust biß in den grund zerschlagen?
Wie billig kanstu itzt den strengen nahmen tragen!
Wann hat er jemahls dir mit grössrem recht gebührt?
Du hast Arminden/ ja! mich selber mir entführt/
Und suchst in meiner angst dein süsses wohlbehagen.
Wer rächet mich an dir? fleh' ich den himmelan?
Nein! dieser hat mir mehr/ als wie du selbst/ gethan.
Jst diß die freude/ die der freytag mir versprochen/
Als mir der erste blick von ihrer gunst geschah?
Wie war ich dazumahl doch meinem glück so nah/
Das so erschrecklich sich itzt hat an mir gerochen!
Die
C 2
Galante Gedichte:
Auff ihr abſterben.
C. E.
ARminde muſtu ſchon des todes opffer werden?
Reißt deſſen kalter arm dich in die grufft hinein?
Ach deine ſittſamkeit und heller tugend-ſchein
Entweicht nur allzu fruͤh der kummer-vollen erden
Wo bleibt die ſtille pracht der hoͤfflichen geberden?
Arminde/ ohne dich wird mir die welt zu klein/
Dein ſterben laͤſſet mich nicht mehr am leben ſeyn/
Und haͤuffet meine noth mit tauſend angſt-beſchwerden.
Mit dir iſt meine lieb’ aus dieſer welt gewichen/
Mit dir iſt meine luſt und wohlergehn verblichen/
Dein todt macht mich verwirrt/ beſtuͤrtzt und traurens-voll/
Bey dir iſt meine gunſt/ hertz/ ſeel und geiſt verblieben/
Was kan ich ferner nun wohl auſſer dir mehr lieben/
Als meinen jammer/ der mich ehſtens toͤdten ſoll?


Sie ſtirbt am donnerſtage.
C. E.
VErworffner donnerſtag! du anfang meiner plagen!
Hat man dein donnern wohl je grauſamer geſpuͤhrt/
Als heute/ da dein blitz das hertze mir geruͤhrt/
Und alle meine luſt biß in den grund zerſchlagen?
Wie billig kanſtu itzt den ſtrengen nahmen tragen!
Wann hat er jemahls dir mit groͤſſrem recht gebuͤhrt?
Du haſt Arminden/ ja! mich ſelber mir entfuͤhrt/
Und ſuchſt in meiner angſt dein ſuͤſſes wohlbehagen.
Wer raͤchet mich an dir? fleh’ ich den himmelan?
Nein! dieſer hat mir mehr/ als wie du ſelbſt/ gethan.
Jſt diß die freude/ die der freytag mir verſprochen/
Als mir der erſte blick von ihrer gunſt geſchah?
Wie war ich dazumahl doch meinem gluͤck ſo nah/
Das ſo erſchrecklich ſich itzt hat an mir gerochen!
Die
C 2
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[35/0051] Galante Gedichte: Auff ihr abſterben. C. E. ARminde muſtu ſchon des todes opffer werden? Reißt deſſen kalter arm dich in die grufft hinein? Ach deine ſittſamkeit und heller tugend-ſchein Entweicht nur allzu fruͤh der kummer-vollen erden Wo bleibt die ſtille pracht der hoͤfflichen geberden? Arminde/ ohne dich wird mir die welt zu klein/ Dein ſterben laͤſſet mich nicht mehr am leben ſeyn/ Und haͤuffet meine noth mit tauſend angſt-beſchwerden. Mit dir iſt meine lieb’ aus dieſer welt gewichen/ Mit dir iſt meine luſt und wohlergehn verblichen/ Dein todt macht mich verwirrt/ beſtuͤrtzt und traurens-voll/ Bey dir iſt meine gunſt/ hertz/ ſeel und geiſt verblieben/ Was kan ich ferner nun wohl auſſer dir mehr lieben/ Als meinen jammer/ der mich ehſtens toͤdten ſoll? Sie ſtirbt am donnerſtage. C. E. VErworffner donnerſtag! du anfang meiner plagen! Hat man dein donnern wohl je grauſamer geſpuͤhrt/ Als heute/ da dein blitz das hertze mir geruͤhrt/ Und alle meine luſt biß in den grund zerſchlagen? Wie billig kanſtu itzt den ſtrengen nahmen tragen! Wann hat er jemahls dir mit groͤſſrem recht gebuͤhrt? Du haſt Arminden/ ja! mich ſelber mir entfuͤhrt/ Und ſuchſt in meiner angſt dein ſuͤſſes wohlbehagen. Wer raͤchet mich an dir? fleh’ ich den himmelan? Nein! dieſer hat mir mehr/ als wie du ſelbſt/ gethan. Jſt diß die freude/ die der freytag mir verſprochen/ Als mir der erſte blick von ihrer gunſt geſchah? Wie war ich dazumahl doch meinem gluͤck ſo nah/ Das ſo erſchrecklich ſich itzt hat an mir gerochen! Die C 2

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Zitationshilfe: Hofmann von Hofmannswaldau, Christian: Herrn von Hofmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte anderer Theil. Leipzig, 1697, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte02_1697/51>, abgerufen am 22.11.2024.