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Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 3. Leipzig, 1703.

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Vermischte Gedichte.
Nim zur gewißheit noch den schwur der lippen an/
Weil doch die hertzen dir sich längst verschworen haben.
Nur gönne/ daß auch ich ein sohn von dieser stadt
Bey allgemeinem glück dir darf ein opfer bringen/
Es wil mich/ ob mein kiel sich gleich geweigert hat/
Ein unbekandter trieb zu deinen füssen zwingen.
Es ist so manches jahr im schatten deiner macht/
Jn deinem Leipzig mir vergnüglich hingeflossen/
Dein schutz hat dazumal nicht nur ob mir gewacht/
Jch hab auch deine gnad und hohe huld genossen.
Jtzt nehm ich anders wo zwar meine wohnung ein/
Doch wirstu auch ein Herr und König dieser lande/
Jch wil/ ich sol/ ich muß dir unterthänig seyn:
So nim denn diesen wundsch von meiner pflicht zu pfande?
Der Herr/ der Polens thron vor dich geöffnet hat/
Befestige dein reich; regiere/ streit/ und siege/
Des höchsten hülffe sey der anfang jeder that/
Triumpf und jauchzen sey das ende deiner kriege/
Es werde Pohlen noch wie Canaan gepreist/
Daß/ wo itzt wüsten stehn/ einst paradiese blühen.
Sey Sultans untergang/ damit dein Helden-geist
Jn Stambol möge so wie itzt in Dantzig ziehen.
Es müß auf deiner Cron ein hohes alter ruhn:
So wil ich/ wenn ich einst sol sterben und erblassen/
Den treuen Römern gleich/ GOtt ein gelübde thun/
Daß ich/ mein König/ dich noch lebend hinterlassen.


Auf das höchst-feyerliche Geburths-
Fest Sr. Kön. Maj. in Preussen/ war
der 11 Julii des 1701sten
Jahres.

G. F. R.

MEin König/ da dein knecht sich ietzt wil unterstehn/
Mit einem opffer-blat vor deinen thron zu gehn/
Läst
T 2
Vermiſchte Gedichte.
Nim zur gewißheit noch den ſchwur der lippen an/
Weil doch die hertzen dir ſich laͤngſt verſchworen haben.
Nur goͤnne/ daß auch ich ein ſohn von dieſer ſtadt
Bey allgemeinem gluͤck dir darf ein opfer bringen/
Es wil mich/ ob mein kiel ſich gleich geweigert hat/
Ein unbekandter trieb zu deinen fuͤſſen zwingen.
Es iſt ſo manches jahr im ſchatten deiner macht/
Jn deinem Leipzig mir vergnuͤglich hingefloſſen/
Dein ſchutz hat dazumal nicht nur ob mir gewacht/
Jch hab auch deine gnad und hohe huld genoſſen.
Jtzt nehm ich anders wo zwar meine wohnung ein/
Doch wirſtu auch ein Herr und Koͤnig dieſer lande/
Jch wil/ ich ſol/ ich muß dir unterthaͤnig ſeyn:
So nim denn dieſen wundſch von meiner pflicht zu pfande?
Der Herr/ der Polens thron vor dich geoͤffnet hat/
Befeſtige dein reich; regiere/ ſtreit/ und ſiege/
Des hoͤchſten huͤlffe ſey der anfang jeder that/
Triumpf und jauchzen ſey das ende deiner kriege/
Es werde Pohlen noch wie Canaan gepreiſt/
Daß/ wo itzt wuͤſten ſtehn/ einſt paradieſe bluͤhen.
Sey Sultans untergang/ damit dein Helden-geiſt
Jn Stambol moͤge ſo wie itzt in Dantzig ziehen.
Es muͤß auf deiner Cron ein hohes alter ruhn:
So wil ich/ wenn ich einſt ſol ſterben und erblaſſen/
Den treuen Roͤmern gleich/ GOtt ein geluͤbde thun/
Daß ich/ mein Koͤnig/ dich noch lebend hinterlaſſen.


Auf das hoͤchſt-feyerliche Geburths-
Feſt Sr. Koͤn. Maj. in Preuſſen/ war
der 11 Julii des 1701ſten
Jahres.

G. F. R.

MEin Koͤnig/ da dein knecht ſich ietzt wil unterſtehn/
Mit einem opffer-blat vor deinen thron zu gehn/
Laͤſt
T 2
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[289/0299] Vermiſchte Gedichte. Nim zur gewißheit noch den ſchwur der lippen an/ Weil doch die hertzen dir ſich laͤngſt verſchworen haben. Nur goͤnne/ daß auch ich ein ſohn von dieſer ſtadt Bey allgemeinem gluͤck dir darf ein opfer bringen/ Es wil mich/ ob mein kiel ſich gleich geweigert hat/ Ein unbekandter trieb zu deinen fuͤſſen zwingen. Es iſt ſo manches jahr im ſchatten deiner macht/ Jn deinem Leipzig mir vergnuͤglich hingefloſſen/ Dein ſchutz hat dazumal nicht nur ob mir gewacht/ Jch hab auch deine gnad und hohe huld genoſſen. Jtzt nehm ich anders wo zwar meine wohnung ein/ Doch wirſtu auch ein Herr und Koͤnig dieſer lande/ Jch wil/ ich ſol/ ich muß dir unterthaͤnig ſeyn: So nim denn dieſen wundſch von meiner pflicht zu pfande? Der Herr/ der Polens thron vor dich geoͤffnet hat/ Befeſtige dein reich; regiere/ ſtreit/ und ſiege/ Des hoͤchſten huͤlffe ſey der anfang jeder that/ Triumpf und jauchzen ſey das ende deiner kriege/ Es werde Pohlen noch wie Canaan gepreiſt/ Daß/ wo itzt wuͤſten ſtehn/ einſt paradieſe bluͤhen. Sey Sultans untergang/ damit dein Helden-geiſt Jn Stambol moͤge ſo wie itzt in Dantzig ziehen. Es muͤß auf deiner Cron ein hohes alter ruhn: So wil ich/ wenn ich einſt ſol ſterben und erblaſſen/ Den treuen Roͤmern gleich/ GOtt ein geluͤbde thun/ Daß ich/ mein Koͤnig/ dich noch lebend hinterlaſſen. Auf das hoͤchſt-feyerliche Geburths- Feſt Sr. Koͤn. Maj. in Preuſſen/ war der 11 Julii des 1701ſten Jahres. G. F. R. MEin Koͤnig/ da dein knecht ſich ietzt wil unterſtehn/ Mit einem opffer-blat vor deinen thron zu gehn/ Laͤſt T 2

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Zitationshilfe: Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 3. Leipzig, 1703, S. 289. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte03_1703/299>, abgerufen am 23.11.2024.