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Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 4. Leipzig, 1708.

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Galante und
Die zugelaßne Liebe.
1.
LJeben erlaubet die jugend zu üben/
Lieben pflantzt selber der himmel uns ein;
Keine gesetzt verbieten das lieben/
Sondern erfodern empfindlich zu seyn;
Wahre verbündniß getreuer gemüther/
Lieben und wiederum werden geliebt/
Küssen und hertzen sind köstliche Güter/
Welche sie ihrem ergebenen giebt.


Die verdammte Liebe.
1.
VErdammter trieb der lieben mich gelehret!
Was hat mich für ein geist geregt?
Hat denn kein Witz der thorheit abgewehret/
Die mich itzt mit der reue schlägt/
Ach! daß ein Mensch sich selbst verbrennt
Und seinen trunck durch taumeln erst erkeunt.
2.
Hat jemand wohl so sehr als ich geliebet/
Der bloß um eines Menschen gunst/
Den himmel selbst und sein gelück betrübet
Als zeuge dieser schweren gunst/
Was aber ist die dafür mein lohn?
Jhr hertz' ist falsch/ ihr hochmuth spricht mir hohn.
3.
Lernt denn von mir und meinen späten schmertzen/
Jhr buhler/ was die jungfern seyn/
Sie
Galante und
Die zugelaßne Liebe.
1.
LJeben erlaubet die jugend zu uͤben/
Lieben pflantzt ſelber der himmel uns ein;
Keine geſetzt verbieten das lieben/
Sondern erfodern empfindlich zu ſeyn;
Wahre verbuͤndniß getreuer gemuͤther/
Lieben und wiederum werden geliebt/
Kuͤſſen und hertzen ſind koͤſtliche Guͤter/
Welche ſie ihrem ergebenen giebt.


Die verdammte Liebe.
1.
VErdammter trieb der lieben mich gelehret!
Was hat mich fuͤr ein geiſt geregt?
Hat denn kein Witz der thorheit abgewehret/
Die mich itzt mit der reue ſchlaͤgt/
Ach! daß ein Menſch ſich ſelbſt verbrennt
Und ſeinen trunck durch taumeln erſt erkeunt.
2.
Hat jemand wohl ſo ſehr als ich geliebet/
Der bloß um eines Menſchen gunſt/
Den himmel ſelbſt und ſein geluͤck betruͤbet
Als zeuge dieſer ſchweren gunſt/
Was aber iſt die dafuͤr mein lohn?
Jhr hertz’ iſt falſch/ ihr hochmuth ſpricht mir hohn.
3.
Lernt denn von mir und meinen ſpaͤten ſchmertzen/
Jhr buhler/ was die jungfern ſeyn/
Sie
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[136/0138] Galante und Die zugelaßne Liebe. 1. LJeben erlaubet die jugend zu uͤben/ Lieben pflantzt ſelber der himmel uns ein; Keine geſetzt verbieten das lieben/ Sondern erfodern empfindlich zu ſeyn; Wahre verbuͤndniß getreuer gemuͤther/ Lieben und wiederum werden geliebt/ Kuͤſſen und hertzen ſind koͤſtliche Guͤter/ Welche ſie ihrem ergebenen giebt. Die verdammte Liebe. 1. VErdammter trieb der lieben mich gelehret! Was hat mich fuͤr ein geiſt geregt? Hat denn kein Witz der thorheit abgewehret/ Die mich itzt mit der reue ſchlaͤgt/ Ach! daß ein Menſch ſich ſelbſt verbrennt Und ſeinen trunck durch taumeln erſt erkeunt. 2. Hat jemand wohl ſo ſehr als ich geliebet/ Der bloß um eines Menſchen gunſt/ Den himmel ſelbſt und ſein geluͤck betruͤbet Als zeuge dieſer ſchweren gunſt/ Was aber iſt die dafuͤr mein lohn? Jhr hertz’ iſt falſch/ ihr hochmuth ſpricht mir hohn. 3. Lernt denn von mir und meinen ſpaͤten ſchmertzen/ Jhr buhler/ was die jungfern ſeyn/ Sie

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Zitationshilfe: Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 4. Leipzig, 1708, S. 136. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte04_1708/138>, abgerufen am 21.11.2024.