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Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hofmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. Bd. 6. Leipzig, 1709.

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Vermischte Getichte.

Die deiner lehrer schluß als lehrer schauen läst:
Wie klugheit, kunst und fleiß zum ehren-gipfel steiget.
Die freude, die man hier bey deinem flore spürt,
Wird durch der lüffte gunst weit in die welt geführt:
Und unser Schlesien läst auf den breiten auen,
Die Guttalus benetzt, auch sein vergnügen schauen.



Beglücktes Schlesien! das solche söhne zeugt,
Die licht und recht zugleich aus welt und büchern lernen.
So kan der alte ruhm, der an die wolcken steigt,
Bey der gelehrten welt sich nie von dir entfernen;
Dein Kamper stellet dir itzt sein exempel dar,
Und macht den reiffen schluß des weisen Hanckens wahr:
Ja was der kluge Krantz vorlängst an ihm erblicket,
Das wird auf diesen tag vortrefflich ausgedrücket.


Dein Kamper hat den weg vernünfftig angestellt:
Erst muste Treuner ihn den grund der weißheit zeigen,
Der weißheit, die vernunfft und nutzen in sich hält:
Dann kunte sein verstand zur rechts-gelahrheit zeigen,
Wo Beyer, Bohse, Flörck, die fackeln aufgesteckt,
Die Roms und Teutschlands recht ihm mit vernunfft entdeckt:
Darauf Wildvogels fleis und Slevogts kluge glossen
Jhm noch dazu das recht der kirchen aufgeschlossen.


Erlaube, werther freund! daß unsre liebes-pflicht,
Zu der die tugend uns sammt der vernunfft verbindet,
Anitzt mit dir zugleich die freuden-rosen bricht,
Die dein gelehrter fleiß auf schnee und eise findet.
Laß den getreuen wunsch von unsrer hand bestehn:
Der himmel, der dich heißt in lehrer-orden gehn,
Der schaffe, daß dein fleiß auf der gelehrten reise,
Viel andern diesen weg zur rechts-gelahrheit weise!



Der
R 2

Vermiſchte Getichte.

Die deiner lehrer ſchluß als lehrer ſchauen laͤſt:
Wie klugheit, kunſt und fleiß zum ehren-gipfel ſteiget.
Die freude, die man hier bey deinem flore ſpuͤrt,
Wird durch der luͤffte gunſt weit in die welt gefuͤhrt:
Und unſer Schleſien laͤſt auf den breiten auen,
Die Guttalus benetzt, auch ſein vergnuͤgen ſchauen.



Begluͤcktes Schleſien! das ſolche ſoͤhne zeugt,
Die licht und recht zugleich aus welt und buͤchern lernen.
So kan der alte ruhm, der an die wolcken ſteigt,
Bey der gelehrten welt ſich nie von dir entfernen;
Dein Kamper ſtellet dir itzt ſein exempel dar,
Und macht den reiffen ſchluß des weiſen Hanckens wahr:
Ja was der kluge Krantz vorlaͤngſt an ihm erblicket,
Das wird auf dieſen tag vortrefflich ausgedruͤcket.


Dein Kamper hat den weg vernuͤnfftig angeſtellt:
Erſt muſte Treuner ihn den grund der weißheit zeigen,
Der weißheit, die vernunfft und nutzen in ſich haͤlt:
Dann kunte ſein verſtand zur rechts-gelahrheit zeigen,
Wo Beyer, Bohſe, Floͤrck, die fackeln aufgeſteckt,
Die Roms und Teutſchlands recht ihm mit vernunfft entdeckt:
Darauf Wildvogels fleis und Slevogts kluge gloſſen
Jhm noch dazu das recht der kirchen aufgeſchloſſen.


Erlaube, werther freund! daß unſre liebes-pflicht,
Zu der die tugend uns ſam̃t der vernunfft verbindet,
Anitzt mit dir zugleich die freuden-roſen bricht,
Die dein gelehrter fleiß auf ſchnee und eiſe findet.
Laß den getreuen wunſch von unſrer hand beſtehn:
Der himmel, der dich heißt in lehrer-orden gehn,
Der ſchaffe, daß dein fleiß auf der gelehrten reiſe,
Viel andern dieſen weg zur rechts-gelahrheit weiſe!



Der
R 2
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[259/0283] Vermiſchte Getichte. Die deiner lehrer ſchluß als lehrer ſchauen laͤſt: Wie klugheit, kunſt und fleiß zum ehren-gipfel ſteiget. Die freude, die man hier bey deinem flore ſpuͤrt, Wird durch der luͤffte gunſt weit in die welt gefuͤhrt: Und unſer Schleſien laͤſt auf den breiten auen, Die Guttalus benetzt, auch ſein vergnuͤgen ſchauen. Begluͤcktes Schleſien! das ſolche ſoͤhne zeugt, Die licht und recht zugleich aus welt und buͤchern lernen. So kan der alte ruhm, der an die wolcken ſteigt, Bey der gelehrten welt ſich nie von dir entfernen; Dein Kamper ſtellet dir itzt ſein exempel dar, Und macht den reiffen ſchluß des weiſen Hanckens wahr: Ja was der kluge Krantz vorlaͤngſt an ihm erblicket, Das wird auf dieſen tag vortrefflich ausgedruͤcket. Dein Kamper hat den weg vernuͤnfftig angeſtellt: Erſt muſte Treuner ihn den grund der weißheit zeigen, Der weißheit, die vernunfft und nutzen in ſich haͤlt: Dann kunte ſein verſtand zur rechts-gelahrheit zeigen, Wo Beyer, Bohſe, Floͤrck, die fackeln aufgeſteckt, Die Roms und Teutſchlands recht ihm mit vernunfft entdeckt: Darauf Wildvogels fleis und Slevogts kluge gloſſen Jhm noch dazu das recht der kirchen aufgeſchloſſen. Erlaube, werther freund! daß unſre liebes-pflicht, Zu der die tugend uns ſam̃t der vernunfft verbindet, Anitzt mit dir zugleich die freuden-roſen bricht, Die dein gelehrter fleiß auf ſchnee und eiſe findet. Laß den getreuen wunſch von unſrer hand beſtehn: Der himmel, der dich heißt in lehrer-orden gehn, Der ſchaffe, daß dein fleiß auf der gelehrten reiſe, Viel andern dieſen weg zur rechts-gelahrheit weiſe! Der R 2

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Zitationshilfe: Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hofmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte. Bd. 6. Leipzig, 1709, S. 259. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte06_1709/283>, abgerufen am 29.05.2024.