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Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 1. Breslau, 1852.

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seligen Großvater mußt' ich dieses Lied vorsprechen,
wie er starb. Daran will ich mich jetzund laben:

Jch habe Lust zu scheiden,
Mein Sinn geht aus der Welt;
Jch sehne mich mit Freuden
Nach Zions Rosen-Feld.
Weil aber keine Stunde
Zum Abschied ist benennt,
So hört aus meinem Munde
Mein letztes Testament.
Gott Vater! Meine Seele
Bescheid' ich Deiner Hand,
Führ' sie aus dieser Höhle
Jn's rechte Vaterland.
Du hast sie mir gegeben,
So nimm sie wieder hin,
Daß ich im Tod und Leben
Nur Dein alleine bin.
Was werd' ich, Jesu, finden,
Das Dir gefallen kann?
Ach, nimm Du meine Sünden,
Als ein Vermächtniß an:
Wirf sie in Deine Wunden,
Jn's rothe Meer hinein,
So hab' ich Heil gefunden
Und schlafe seelig ein.
Dir, o Du Geist der Gnaden,
Lass' ich den letzten Blick.
Werd' ich im Schweiße baden,

ſeligen Großvater mußt’ ich dieſes Lied vorſprechen,
wie er ſtarb. Daran will ich mich jetzund laben:

Jch habe Luſt zu ſcheiden,
Mein Sinn geht aus der Welt;
Jch ſehne mich mit Freuden
Nach Zions Roſen-Feld.
Weil aber keine Stunde
Zum Abſchied iſt benennt,
So hört aus meinem Munde
Mein letztes Teſtament.
Gott Vater! Meine Seele
Beſcheid’ ich Deiner Hand,
Führ’ ſie aus dieſer Höhle
Jn’s rechte Vaterland.
Du haſt ſie mir gegeben,
So nimm ſie wieder hin,
Daß ich im Tod und Leben
Nur Dein alleine bin.
Was werd’ ich, Jeſu, finden,
Das Dir gefallen kann?
Ach, nimm Du meine Sünden,
Als ein Vermächtniß an:
Wirf ſie in Deine Wunden,
Jn’s rothe Meer hinein,
So hab’ ich Heil gefunden
Und ſchlafe ſeelig ein.
Dir, o Du Geiſt der Gnaden,
Laſſ’ ich den letzten Blick.
Werd’ ich im Schweiße baden,
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[197/0213] ſeligen Großvater mußt’ ich dieſes Lied vorſprechen, wie er ſtarb. Daran will ich mich jetzund laben: Jch habe Luſt zu ſcheiden, Mein Sinn geht aus der Welt; Jch ſehne mich mit Freuden Nach Zions Roſen-Feld. Weil aber keine Stunde Zum Abſchied iſt benennt, So hört aus meinem Munde Mein letztes Teſtament. Gott Vater! Meine Seele Beſcheid’ ich Deiner Hand, Führ’ ſie aus dieſer Höhle Jn’s rechte Vaterland. Du haſt ſie mir gegeben, So nimm ſie wieder hin, Daß ich im Tod und Leben Nur Dein alleine bin. Was werd’ ich, Jeſu, finden, Das Dir gefallen kann? Ach, nimm Du meine Sünden, Als ein Vermächtniß an: Wirf ſie in Deine Wunden, Jn’s rothe Meer hinein, So hab’ ich Heil gefunden Und ſchlafe ſeelig ein. Dir, o Du Geiſt der Gnaden, Laſſ’ ich den letzten Blick. Werd’ ich im Schweiße baden,

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Zitationshilfe: Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 1. Breslau, 1852, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/holtei_vagabunden01_1852/213>, abgerufen am 24.11.2024.