Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 3. Breslau, 1852.müßte bei Euch dienen um eine schöne Rahel! Es wird "Legt Euer Gepäck hier in diesen Korb; da giebt's muͤßte bei Euch dienen um eine ſchoͤne Rahel! Es wird „Legt Euer Gepaͤck hier in dieſen Korb; da giebt’s <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0073" n="69"/> muͤßte bei Euch dienen um eine ſchoͤne Rahel! Es wird<lb/> mir zu beſonderem Vergnuͤgen gereichen, wieder mit<lb/> Vieh zu verkehren, ſeitdem ich im Umgang mit Men-<lb/> ſchen nicht allzu gluͤcklich war. Offen geſtanden<lb/> umſchwebten mich bei meinem Einzug in Piſa ganz<lb/> andere Ausſichten, und wenn mir von Heerden traͤumte,<lb/> ſo waren dies Rinder und Schafe, von meinen Hirten<lb/> gehuͤtet. Doch was thut’s? Jetzt werd’ ich ſelbſt ein<lb/> Hirte. Alſo: Topp, ich trete in Euren Dienſt und<lb/> bin Kameeltreiber!</p><lb/> <p>„Legt Euer Gepaͤck hier in dieſen Korb; da giebt’s<lb/> Platz. Die Geige huͤbſch oben auf, damit ſie keinen<lb/> Schaden nimmt. Nun ſeid Jhr leicht; nun laßt uns<lb/> ruͤſtig wandern und nehmt den Kameelſchritt zum<lb/> Muſter fuͤr Eure zarten Fuͤße. Je ſchneller wir aus<lb/> Piſa’s Dunſtkreis gelangen, deſto beſſer fuͤr uns: hier<lb/> ſind Kameele zu alltaͤgliche Waare! — Dann, mit<lb/> ſich ſelbſt redend, ſetzte Geronimo hinzu: es iſt ein<lb/> huͤbſcher Burſch und wenn er nur ertraͤglich ſpielt<lb/> und wenn er nicht verruͤckt iſt, woruͤber ich erſt in’s<lb/> Klare kommen muß, ſo hab’ ich einen gluͤcklichen Griff<lb/> gethan und mir einen unſchaͤtzbaren Kameraden<lb/> gewonnen.“</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> </text> </TEI> [69/0073]
muͤßte bei Euch dienen um eine ſchoͤne Rahel! Es wird
mir zu beſonderem Vergnuͤgen gereichen, wieder mit
Vieh zu verkehren, ſeitdem ich im Umgang mit Men-
ſchen nicht allzu gluͤcklich war. Offen geſtanden
umſchwebten mich bei meinem Einzug in Piſa ganz
andere Ausſichten, und wenn mir von Heerden traͤumte,
ſo waren dies Rinder und Schafe, von meinen Hirten
gehuͤtet. Doch was thut’s? Jetzt werd’ ich ſelbſt ein
Hirte. Alſo: Topp, ich trete in Euren Dienſt und
bin Kameeltreiber!
„Legt Euer Gepaͤck hier in dieſen Korb; da giebt’s
Platz. Die Geige huͤbſch oben auf, damit ſie keinen
Schaden nimmt. Nun ſeid Jhr leicht; nun laßt uns
ruͤſtig wandern und nehmt den Kameelſchritt zum
Muſter fuͤr Eure zarten Fuͤße. Je ſchneller wir aus
Piſa’s Dunſtkreis gelangen, deſto beſſer fuͤr uns: hier
ſind Kameele zu alltaͤgliche Waare! — Dann, mit
ſich ſelbſt redend, ſetzte Geronimo hinzu: es iſt ein
huͤbſcher Burſch und wenn er nur ertraͤglich ſpielt
und wenn er nicht verruͤckt iſt, woruͤber ich erſt in’s
Klare kommen muß, ſo hab’ ich einen gluͤcklichen Griff
gethan und mir einen unſchaͤtzbaren Kameraden
gewonnen.“
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |