Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 4. Breslau, 1852.vergiften möchte. Kann demnach die mir zugedachten Zweitens, daß der Herr von Liebenau mir gestat- vergiften moͤchte. Kann demnach die mir zugedachten Zweitens, daß der Herr von Liebenau mir geſtat- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0108" n="104"/> vergiften moͤchte. Kann demnach die mir zugedachten<lb/> Gnadenbezeigungen durchaus nicht annehmen, bitte,<lb/> dafuͤr an deren Statt mir drei andere zu bewilligen,<lb/> wie folgt: Erſtens, daß mein ehemaliger Kamerad<lb/> Antoine, jetzt Herr von, auf, in, zu Liebenau, den<lb/> kleinen muntern Burſchen Peterl, der ſo zu ſagen<lb/> mein Sklave war, in Dero Dienſte nehmen und ſel-<lb/> bigen durch Guͤte, Milde, Sanftmuth, Liebe, nebſt<lb/> dazu gehoͤriger, wohl-applizirter Reitpeitſche, aus<lb/> einem kecken, nichtsnuͤtzigen Tagedieb, als welcher er<lb/> in meinem Umgang wurde, zu einem braven Reit-<lb/> knecht und dermaleinſt tuͤchtigen Kutſcher auszubil-<lb/> den, als wozu beſagter Schlingel Neigung und Luſt<lb/> verraͤth.</p><lb/> <p>Zweitens, daß der Herr von Liebenau mir geſtat-<lb/> tet, alljaͤhrlich mindeſtens einmal auf dem Schloſſe<lb/> einzuſprechen und zu verfolgen, zu vernichten, zu toͤd-<lb/> ten, mit Stumpf und Stiel, mit Rumpf und<lb/> Schwanz auszutilgen, was da heißet Ratten, Maͤuſe,<lb/> Wanzen, Laͤuſe, Schaben, Schwaben und Grillen<lb/> mit meinen Zauber-Pillen! wobei ich mir ausdruͤcklich<lb/> bedinge, ein fuͤr mich eigens erbautes Bettgeſtell vor-<lb/> zufinden, in welchem ſich ein Rieſe behaglich aus-<lb/> ſtrecken, und in welchem derſelbige, wenn es zum<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [104/0108]
vergiften moͤchte. Kann demnach die mir zugedachten
Gnadenbezeigungen durchaus nicht annehmen, bitte,
dafuͤr an deren Statt mir drei andere zu bewilligen,
wie folgt: Erſtens, daß mein ehemaliger Kamerad
Antoine, jetzt Herr von, auf, in, zu Liebenau, den
kleinen muntern Burſchen Peterl, der ſo zu ſagen
mein Sklave war, in Dero Dienſte nehmen und ſel-
bigen durch Guͤte, Milde, Sanftmuth, Liebe, nebſt
dazu gehoͤriger, wohl-applizirter Reitpeitſche, aus
einem kecken, nichtsnuͤtzigen Tagedieb, als welcher er
in meinem Umgang wurde, zu einem braven Reit-
knecht und dermaleinſt tuͤchtigen Kutſcher auszubil-
den, als wozu beſagter Schlingel Neigung und Luſt
verraͤth.
Zweitens, daß der Herr von Liebenau mir geſtat-
tet, alljaͤhrlich mindeſtens einmal auf dem Schloſſe
einzuſprechen und zu verfolgen, zu vernichten, zu toͤd-
ten, mit Stumpf und Stiel, mit Rumpf und
Schwanz auszutilgen, was da heißet Ratten, Maͤuſe,
Wanzen, Laͤuſe, Schaben, Schwaben und Grillen
mit meinen Zauber-Pillen! wobei ich mir ausdruͤcklich
bedinge, ein fuͤr mich eigens erbautes Bettgeſtell vor-
zufinden, in welchem ſich ein Rieſe behaglich aus-
ſtrecken, und in welchem derſelbige, wenn es zum
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