Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 4. Breslau, 1852.tragen, mir es wilder durcheinander zu jagen? Trolle Vom 15. März. "Heute kam ein Gast in unsere Fluren, der mich Er schläft im Buchwäldchen; mir aber hat die- Desto besser. Jch wollte, wir hätten morgen das Vom 20. April. "Gräfin Julia meldet, sie wolle mit Anfang Mai tragen, mir es wilder durcheinander zu jagen? Trolle Vom 15. März. „Heute kam ein Gaſt in unſere Fluren, der mich Er ſchlaͤft im Buchwaͤldchen; mir aber hat die- Deſto beſſer. Jch wollte, wir haͤtten morgen das Vom 20. April. „Graͤfin Julia meldet, ſie wolle mit Anfang Mai <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="diaryEntry"> <p><pb facs="#f0191" n="187"/> tragen, mir es wilder durcheinander zu jagen? Trolle<lb/> Dich von Dannen und gieb mir Frieden!“</p> </div><lb/> <div type="diaryEntry"> <dateline> <hi rendition="#et">Vom 15. März.</hi> </dateline><lb/> <p>„Heute kam ein Gaſt in unſere Fluren, der mich<lb/> mit ſeinem Laͤcheln aus der Faſſung brachte. Offen-<lb/> bar hat er ſich verlaufen, iſt zu fruͤh eingetroffen und<lb/> wird nicht weilen; die Seinigen werden ihn zuruͤck-<lb/> rufen. Fuͤr’s Erſte hat er ſich in’s Buchwaͤldchen<lb/> ſchlafen gelegt und ſchien hoͤchlich erſtaunt, daß die<lb/> Baͤume noch ſo duͤrr ſind. Auch ſuchte er vergeblich<lb/> nach Veilchen. Thor, wenn Du ſie nicht mitbrach-<lb/> teſt, <hi rendition="#g">wir</hi> haben noch keine!</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Er</hi> ſchlaͤft im Buchwaͤldchen; <hi rendition="#g">mir</hi> aber hat die-<lb/> ſer erſte Fruͤhlingstag den Schlaf geraubt. Jch werde<lb/> die ganze Nacht hindurch an ihn denken, an ſeine<lb/> Wanderluſt; — und wenn ich morgen fruͤh hin-<lb/> komme, ihn aufzuwecken und ihn ein Stuͤck Weges<lb/> zu begleiten, wird er laͤngſt auf und davon ſein.</p><lb/> <p>Deſto beſſer. Jch wollte, wir haͤtten morgen das<lb/> fuͤrchterlichſte Schneegeſtoͤber, welches mich wieder ein<lb/> wenig niederduckte! Was ſollen mir die Boten der<lb/> Freiheit? ich bin nicht mehr frei.“</p> </div><lb/> <div type="diaryEntry"> <dateline> <hi rendition="#et">Vom 20. April.</hi> </dateline><lb/> <p>„Graͤfin Julia meldet, ſie wolle mit Anfang Mai<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [187/0191]
tragen, mir es wilder durcheinander zu jagen? Trolle
Dich von Dannen und gieb mir Frieden!“
Vom 15. März.
„Heute kam ein Gaſt in unſere Fluren, der mich
mit ſeinem Laͤcheln aus der Faſſung brachte. Offen-
bar hat er ſich verlaufen, iſt zu fruͤh eingetroffen und
wird nicht weilen; die Seinigen werden ihn zuruͤck-
rufen. Fuͤr’s Erſte hat er ſich in’s Buchwaͤldchen
ſchlafen gelegt und ſchien hoͤchlich erſtaunt, daß die
Baͤume noch ſo duͤrr ſind. Auch ſuchte er vergeblich
nach Veilchen. Thor, wenn Du ſie nicht mitbrach-
teſt, wir haben noch keine!
Er ſchlaͤft im Buchwaͤldchen; mir aber hat die-
ſer erſte Fruͤhlingstag den Schlaf geraubt. Jch werde
die ganze Nacht hindurch an ihn denken, an ſeine
Wanderluſt; — und wenn ich morgen fruͤh hin-
komme, ihn aufzuwecken und ihn ein Stuͤck Weges
zu begleiten, wird er laͤngſt auf und davon ſein.
Deſto beſſer. Jch wollte, wir haͤtten morgen das
fuͤrchterlichſte Schneegeſtoͤber, welches mich wieder ein
wenig niederduckte! Was ſollen mir die Boten der
Freiheit? ich bin nicht mehr frei.“
Vom 20. April.
„Graͤfin Julia meldet, ſie wolle mit Anfang Mai
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