Holz, Arno: Das Buch der Zeit. Lieder eines Modernen. Zürich, 1886.Er sprach, und wenn er schwieg, Klang's linksher wie Hurrah, Denn hüben war's ein Sieg Und drüben ein Eclat. Und flog's dann durch das Land, Wo heiße Stirnen tropften, Dann gab man sich die Hand Und tausend Herzen klopften. Und wieder schlugs ihm dann Vertrauter ans Gehör, Er war ein schlichter Mann, Ein Zeitungsredakteur. Er saß am Pult und schrieb, Es waren große Züge Und jeder Satz ein Hieb, Ein Hieb ins Herz der Lüge. Er schrieb, und lag das Blatt
Dann auf dem Tisch der Noth, Dann war die Armuth satt Und schrie nicht mehr nach Brot. Ein Balsam war sein Wort, Es stand ein Held auf Wache Und war ein rechter Hort Für jede gute Sache. Er ſprach, und wenn er ſchwieg, Klang's linksher wie Hurrah, Denn hüben war's ein Sieg Und drüben ein Eclat. Und flog's dann durch das Land, Wo heiße Stirnen tropften, Dann gab man ſich die Hand Und tauſend Herzen klopften. Und wieder ſchlugs ihm dann Vertrauter ans Gehör, Er war ein ſchlichter Mann, Ein Zeitungsredakteur. Er ſaß am Pult und ſchrieb, Es waren große Züge Und jeder Satz ein Hieb, Ein Hieb ins Herz der Lüge. Er ſchrieb, und lag das Blatt
Dann auf dem Tiſch der Noth, Dann war die Armuth ſatt Und ſchrie nicht mehr nach Brot. Ein Balſam war ſein Wort, Es ſtand ein Held auf Wache Und war ein rechter Hort Für jede gute Sache. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0197" n="175"/> <lg n="36"> <l>Er ſprach, und wenn er ſchwieg,</l><lb/> <l>Klang's linksher wie Hurrah,</l><lb/> <l>Denn hüben war's ein Sieg</l><lb/> <l>Und drüben ein Eclat.</l><lb/> <l>Und flog's dann durch das Land,</l><lb/> <l>Wo heiße Stirnen tropften,</l><lb/> <l>Dann gab man ſich die Hand</l><lb/> <l>Und tauſend Herzen klopften.</l><lb/> </lg> <lg n="37"> <l>Und wieder ſchlugs ihm dann</l><lb/> <l>Vertrauter ans Gehör,</l><lb/> <l>Er war ein ſchlichter Mann,</l><lb/> <l>Ein Zeitungsredakteur.</l><lb/> <l>Er ſaß am Pult und ſchrieb,</l><lb/> <l>Es waren große Züge</l><lb/> <l>Und jeder Satz ein Hieb,</l><lb/> <l>Ein Hieb ins Herz der Lüge.</l><lb/> </lg> <lg n="38"> <l>Er ſchrieb, und lag das Blatt</l><lb/> <l>Dann auf dem Tiſch der Noth,</l><lb/> <l>Dann war die Armuth ſatt</l><lb/> <l>Und ſchrie nicht mehr nach Brot.</l><lb/> <l>Ein Balſam war ſein Wort,</l><lb/> <l>Es ſtand ein Held auf Wache</l><lb/> <l>Und war ein rechter Hort</l><lb/> <l>Für jede gute Sache.</l><lb/> </lg> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [175/0197]
Er ſprach, und wenn er ſchwieg,
Klang's linksher wie Hurrah,
Denn hüben war's ein Sieg
Und drüben ein Eclat.
Und flog's dann durch das Land,
Wo heiße Stirnen tropften,
Dann gab man ſich die Hand
Und tauſend Herzen klopften.
Und wieder ſchlugs ihm dann
Vertrauter ans Gehör,
Er war ein ſchlichter Mann,
Ein Zeitungsredakteur.
Er ſaß am Pult und ſchrieb,
Es waren große Züge
Und jeder Satz ein Hieb,
Ein Hieb ins Herz der Lüge.
Er ſchrieb, und lag das Blatt
Dann auf dem Tiſch der Noth,
Dann war die Armuth ſatt
Und ſchrie nicht mehr nach Brot.
Ein Balſam war ſein Wort,
Es ſtand ein Held auf Wache
Und war ein rechter Hort
Für jede gute Sache.
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