Holz, Arno: Das Buch der Zeit. Lieder eines Modernen. Zürich, 1886.Und verstummten erst lange nach Mitternacht, Wohlig eingewiegt von weißen, Schwellenden Frauenarmen! .... Ja, Homo Homunculus, Das waren noch Zeiten! Zeiten, von denen sich, Frei nach Shakespeare, Eure tintentrunkene Schulweisheit Heut nichts mehr träumen läßt! Doch Scherz bei Seite!
Nicht um ein Stündlein mit dir zu verplaudern, Malträtir ich hier deinen Lehnstuhl! Dein Schutzgeist, ein kleiner, niedlicher Blondkopf, Hat oft meiner Großmutter, Der alten Hekate, An dunklen Winterabenden, Wenn wir gemüthlich ums Höllenfeuer hockten Und Sünder wie Bratäpfel schmorten, Lange Geschichten von dir erzählt: Wie du schon in der Wiege, Als kleiner Schreihals, Dich in den schwierigsten Rhythmen geübt Und später als fünfzehnjähriger Dandy Krampfhaft höhere Töchter besungen Und pralineenaschend hyperplatonisch Für Zuckerwasser und Mondschein geschwärmt, 19
Und verſtummten erſt lange nach Mitternacht, Wohlig eingewiegt von weißen, Schwellenden Frauenarmen! .... Ja, Homo Homunculus, Das waren noch Zeiten! Zeiten, von denen ſich, Frei nach Shakeſpeare, Eure tintentrunkene Schulweisheit Heut nichts mehr träumen läßt! Doch Scherz bei Seite!
Nicht um ein Stündlein mit dir zu verplaudern, Malträtir ich hier deinen Lehnſtuhl! Dein Schutzgeiſt, ein kleiner, niedlicher Blondkopf, Hat oft meiner Großmutter, Der alten Hekate, An dunklen Winterabenden, Wenn wir gemüthlich ums Höllenfeuer hockten Und Sünder wie Bratäpfel ſchmorten, Lange Geſchichten von dir erzählt: Wie du ſchon in der Wiege, Als kleiner Schreihals, Dich in den ſchwierigſten Rhythmen geübt Und ſpäter als fünfzehnjähriger Dandy Krampfhaft höhere Töchter beſungen Und pralineenaſchend hyperplatoniſch Für Zuckerwaſſer und Mondſchein geſchwärmt, 19
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Und verſtummten erſt lange nach Mitternacht,
Wohlig eingewiegt von weißen,
Schwellenden Frauenarmen! ....
Ja, Homo Homunculus,
Das waren noch Zeiten!
Zeiten, von denen ſich,
Frei nach Shakeſpeare,
Eure tintentrunkene Schulweisheit
Heut nichts mehr träumen läßt!
Doch Scherz bei Seite!
Nicht um ein Stündlein mit dir zu verplaudern,
Malträtir ich hier deinen Lehnſtuhl!
Dein Schutzgeiſt, ein kleiner, niedlicher Blondkopf,
Hat oft meiner Großmutter,
Der alten Hekate,
An dunklen Winterabenden,
Wenn wir gemüthlich ums Höllenfeuer hockten
Und Sünder wie Bratäpfel ſchmorten,
Lange Geſchichten von dir erzählt:
Wie du ſchon in der Wiege,
Als kleiner Schreihals,
Dich in den ſchwierigſten Rhythmen geübt
Und ſpäter als fünfzehnjähriger Dandy
Krampfhaft höhere Töchter beſungen
Und pralineenaſchend hyperplatoniſch
Für Zuckerwaſſer und Mondſchein geſchwärmt,
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