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Holz, Arno; Schlaf, Johannes: Papa Hamlet. Übers. v. Bruno Franzius. Leipzig, 1889.

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musca domestica hatte aufgehört gegen die
Scheibe zu stossen, seine Feder pflügte regel¬
mässig über das Papier . . .


In der Klasse war es ganz still. Die Vor¬
mittagssonne, die durch alle drei Fenster zu¬
gleich schien, füllte den ganzen Raum. Er
war viereckig und mit einer sehr hässlichen,
blauen Wasserfarbe angemalt.

Kein Kind rührte sich!

Sie hatten alle ihre kleinen, dicken Händchen
fest zusammengefaltet und nun vollauf damit
zu thun, ihren Athem möglichst regelmässig
durch ihre kleinen, kreisrunden Naslöcherchen
zu blasen. Sie brauchten dabei zugleich nicht
so den fremden, aus Lack und Schulstaub ge¬
mischten Geruch in sich einzuziehen, der in
dem ganzen Zimmer die einzige Luft war!

Ihre kleinen, kirschrothen Mäulerchen dabei
aufzusperren, trauten sie sich nicht. Der Herr
Rector Borchert, der vorn vor der grossen,
schwarzen Tafel hinter dem grauenhaften, gelben
Holzgestell wie ein alter hungriger Rabe da¬
sass, der auf ein Stück Fleisch lauerte, be¬

musca domestica hatte aufgehört gegen die
Scheibe zu stossen, seine Feder pflügte regel¬
mässig über das Papier . . .


In der Klasse war es ganz still. Die Vor¬
mittagssonne, die durch alle drei Fenster zu¬
gleich schien, füllte den ganzen Raum. Er
war viereckig und mit einer sehr hässlichen,
blauen Wasserfarbe angemalt.

Kein Kind rührte sich!

Sie hatten alle ihre kleinen, dicken Händchen
fest zusammengefaltet und nun vollauf damit
zu thun, ihren Athem möglichst regelmässig
durch ihre kleinen, kreisrunden Naslöcherchen
zu blasen. Sie brauchten dabei zugleich nicht
so den fremden, aus Lack und Schulstaub ge¬
mischten Geruch in sich einzuziehen, der in
dem ganzen Zimmer die einzige Luft war!

Ihre kleinen, kirschrothen Mäulerchen dabei
aufzusperren, trauten sie sich nicht. Der Herr
Rector Borchert, der vorn vor der grossen,
schwarzen Tafel hinter dem grauenhaften, gelben
Holzgestell wie ein alter hungriger Rabe da¬
sass, der auf ein Stück Fleisch lauerte, be¬

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[98/0102] musca domestica hatte aufgehört gegen die Scheibe zu stossen, seine Feder pflügte regel¬ mässig über das Papier . . . In der Klasse war es ganz still. Die Vor¬ mittagssonne, die durch alle drei Fenster zu¬ gleich schien, füllte den ganzen Raum. Er war viereckig und mit einer sehr hässlichen, blauen Wasserfarbe angemalt. Kein Kind rührte sich! Sie hatten alle ihre kleinen, dicken Händchen fest zusammengefaltet und nun vollauf damit zu thun, ihren Athem möglichst regelmässig durch ihre kleinen, kreisrunden Naslöcherchen zu blasen. Sie brauchten dabei zugleich nicht so den fremden, aus Lack und Schulstaub ge¬ mischten Geruch in sich einzuziehen, der in dem ganzen Zimmer die einzige Luft war! Ihre kleinen, kirschrothen Mäulerchen dabei aufzusperren, trauten sie sich nicht. Der Herr Rector Borchert, der vorn vor der grossen, schwarzen Tafel hinter dem grauenhaften, gelben Holzgestell wie ein alter hungriger Rabe da¬ sass, der auf ein Stück Fleisch lauerte, be¬

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Zitationshilfe: Holz, Arno; Schlaf, Johannes: Papa Hamlet. Übers. v. Bruno Franzius. Leipzig, 1889, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/holz_hamlet_1889/102>, abgerufen am 22.12.2024.