Holz, Arno; Schlaf, Johannes: Papa Hamlet. Übers. v. Bruno Franzius. Leipzig, 1889."Unheimlich!" Nebenan klang noch immer die Ballade "Du!" "Was denn?!" "Er liegt so auffallend still?" "Ja! . . . Und . . . Herrgott! Sieh mal!! Olaf hatte sich schnell über Martin gebückt. Um seinen Mund lag jetzt ein krampfiges "Man . . . man spürt -- den Puls gar nicht "Was??" "Ach . . . Er . . . er ist ja -- todt??!" "W . . .??" "Todt!!" "Todt?? . . . Du meinst . . . todt???" Die Worte blieben Jens in der Kehle stecken. „Unheimlich!“ Nebenan klang noch immer die Ballade „Du!“ „Was denn?!“ „Er liegt so auffallend still?“ „Ja! . . . Und . . . Herrgott! Sieh mal!! Olaf hatte sich schnell über Martin gebückt. Um seinen Mund lag jetzt ein krampfiges „Man . . . man spürt — den Puls gar nicht „Was??“ „Ach . . . Er . . . er ist ja — todt??!“ „W . . .??“ „Todt!!“ „Todt?? . . . Du meinst . . . todt???“ Die Worte blieben Jens in der Kehle stecken. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0184" n="180"/> <p>„Unheimlich!“</p><lb/> <p>Nebenan klang noch immer die Ballade<lb/> durch die dünne Holzwand. Im Zimmer fingen<lb/> die Fliegen an zu summen . . .</p><lb/> <p>„Du!“</p><lb/> <p>„Was denn?!“</p><lb/> <p>„Er liegt so auffallend still?“</p><lb/> <p>„Ja! . . . Und . . . Herrgott! Sieh mal!!<lb/> Seine Nase ist — so spitz ? Und . . . die<lb/> — Augen . . .“</p><lb/> <p>Olaf hatte sich schnell über Martin gebückt.</p><lb/> <p>Um seinen Mund lag jetzt ein krampfiges<lb/> Lächeln. Die Arme lagen lang über das zer¬<lb/> wühlte Bett hin. Das scharfe, spitzige Gesicht,<lb/> auf welches jetzt schräg die Sonne fiel, war<lb/> wachsbleich.</p><lb/> <p>„Man . . . man spürt — den Puls gar nicht<lb/> — mehr . . .“</p><lb/> <p>„Was??“</p><lb/> <p>„Ach . . . Er . . . er ist ja — todt??!“</p><lb/> <p>„W . . .??“</p><lb/> <p>„Todt!!“</p><lb/> <p>„Todt?? . . . Du meinst . . . todt???“</p><lb/> <p>Die Worte blieben Jens in der Kehle stecken.<lb/> Er zitterte.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [180/0184]
„Unheimlich!“
Nebenan klang noch immer die Ballade
durch die dünne Holzwand. Im Zimmer fingen
die Fliegen an zu summen . . .
„Du!“
„Was denn?!“
„Er liegt so auffallend still?“
„Ja! . . . Und . . . Herrgott! Sieh mal!!
Seine Nase ist — so spitz ? Und . . . die
— Augen . . .“
Olaf hatte sich schnell über Martin gebückt.
Um seinen Mund lag jetzt ein krampfiges
Lächeln. Die Arme lagen lang über das zer¬
wühlte Bett hin. Das scharfe, spitzige Gesicht,
auf welches jetzt schräg die Sonne fiel, war
wachsbleich.
„Man . . . man spürt — den Puls gar nicht
— mehr . . .“
„Was??“
„Ach . . . Er . . . er ist ja — todt??!“
„W . . .??“
„Todt!!“
„Todt?? . . . Du meinst . . . todt???“
Die Worte blieben Jens in der Kehle stecken.
Er zitterte.
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