Huber, Franz C.: Die Geschichtliche Entwickelung des modernen Verkehrs. Tübingen, 1893.schritt durch die erwähnte militärisch-politische Seite der Diese letztere Wirkung trifft besonders für Deutschland, Eine derart vorausbestimmte Regelmässigkeit war am schritt durch die erwähnte militärisch-politische Seite der Diese letztere Wirkung trifft besonders für Deutschland, Eine derart vorausbestimmte Regelmässigkeit war am <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0101" n="85"/> schritt durch die erwähnte militärisch-politische Seite der<lb/> Post, wegen deren die Regierung die Anstalt fast in allen<lb/> Staaten zentralisiert und monopolisiert: gewöhnlich wird<lb/> diese Einwirkung (Staatsbetrieb, Regal) als die Hauptseite<lb/> der Postgeschichte geschildert; es ist dies immer ein Be-<lb/> weis der schiefen Auffassung, als ob die Post ihre Ent-<lb/> stehung einem in einem Augenblick aufblitzenden Gedanken-<lb/> funken, bezw. Erzeugungs- (oder Erfindungs-) Akte verdanken<lb/> könne. Thatsächlich ist diese staatliche Einwirkung nur<lb/> insoferne von Belang, als dadurch die Gesamt-Entwickelung,<lb/> insbesondere die Universalierung beschleunigt wird.</p><lb/> <p>Diese letztere Wirkung trifft besonders für Deutschland,<lb/> bezw. für die Reichslehenspost zu. Naturgemäss nämlich<lb/> ist es zuerst der Fernverkehr, die <hi rendition="#g">Transitroute</hi>, im<lb/> Unterschied von den »Bahnen sekundärer oder untergeord-<lb/> neter Bedeutung«, sind es die Welthandelsstrassen, für welche<lb/> ein solcher kontinuierlicher Dienst sowohl ein Bedürfnis war,<lb/> als sich auch eine Rentabilität ergab.</p><lb/> <p>Eine derart vorausbestimmte Regelmässigkeit war am<lb/> ehesten bei dem internationalen Relaisdienst der Taxis zu<lb/> ermöglichen. Schon 1608 (Codogno) werden Kursbücher<lb/> ein Bedürfnis; sie vermitteln der Zeit der Eisenbahnen ein<lb/> überraschendes Bild von einem vielmaschigen Netze in-<lb/> einandergreifender und transitierender Postkurse.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </body> </text> </TEI> [85/0101]
schritt durch die erwähnte militärisch-politische Seite der
Post, wegen deren die Regierung die Anstalt fast in allen
Staaten zentralisiert und monopolisiert: gewöhnlich wird
diese Einwirkung (Staatsbetrieb, Regal) als die Hauptseite
der Postgeschichte geschildert; es ist dies immer ein Be-
weis der schiefen Auffassung, als ob die Post ihre Ent-
stehung einem in einem Augenblick aufblitzenden Gedanken-
funken, bezw. Erzeugungs- (oder Erfindungs-) Akte verdanken
könne. Thatsächlich ist diese staatliche Einwirkung nur
insoferne von Belang, als dadurch die Gesamt-Entwickelung,
insbesondere die Universalierung beschleunigt wird.
Diese letztere Wirkung trifft besonders für Deutschland,
bezw. für die Reichslehenspost zu. Naturgemäss nämlich
ist es zuerst der Fernverkehr, die Transitroute, im
Unterschied von den »Bahnen sekundärer oder untergeord-
neter Bedeutung«, sind es die Welthandelsstrassen, für welche
ein solcher kontinuierlicher Dienst sowohl ein Bedürfnis war,
als sich auch eine Rentabilität ergab.
Eine derart vorausbestimmte Regelmässigkeit war am
ehesten bei dem internationalen Relaisdienst der Taxis zu
ermöglichen. Schon 1608 (Codogno) werden Kursbücher
ein Bedürfnis; sie vermitteln der Zeit der Eisenbahnen ein
überraschendes Bild von einem vielmaschigen Netze in-
einandergreifender und transitierender Postkurse.
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