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Huber, Franz C.: Die Geschichtliche Entwickelung des modernen Verkehrs. Tübingen, 1893.

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Mobilmachung z. B. für Nürnberg-Wien 1522, und für Speyer-
Wien 1542 bestellt, dann wieder nach Erledigung des
besonderen Bedürfnisfalls eingezogen, und bei speziellen An-
lässen, bezw. kriegerischen Verwicklungen wieder eingeführt
worden sind. Die verschiedenen Zurückdatierungen haben
daher gar keinen geschichtlichen (aber auch keinen recht-
lichen) Wert.

Von mehr Bedeutung scheint mir das Zusammentreffen der
Einrichtung des Taxis'schen Relaisdienstes mit der Vereini-
gung Spaniens und der Niederlande zu sein. Im Jahre 1494
nämlich hatte Philipp der Schöne, der einzige Sohn des
Kaisers Maximilian I. die Regierung über die Erblande
seiner Mutter Maria von Burgund angetreten; zwei Jahre
darauf, 1496, vermählte er sich mit der kastilischen Infantin
Johanna. Im gleichen Jahre 1496 lässt sich die Einrichtung
einer (reichsständischen) Botenpost zwischen Meissen und
Friesland durch den damaligen niederländischen Statthalter,
Albert von Sachsen, nachweisen. Für Philipp nun lag ein
besonders dringendes Bedürfnis für eine regelmässige Ver-
bindung Brüssels mit dem kastilischen und aragonischen
Hof, sowie mit dem Hofe seines Vaters Maximilian I. vor
(letzterer, 1493 zum deutschen Kaiser erwählt, verwaltete
die burgundischen Länder für seinen Sohn). Es ist die
Annahme wohl nicht zu gewagt, dass erst Philipp es war,
der in den letzten Jahren des 15. Jahrhunderts die Relais
zwischen Brüssel, Madrid und Innsbruck (dem damals ge-
wöhnlichen Aufenthalte Maximilians I.) angeordnet hat. Im
Hinblick hierauf wird man kaum umhin können, dem ara-
gonischen Institut der Correos mayores einen massgebenden
Einfluss auf die Entstehung des Taxis'schen Ordonnanz-
dienstes einzuräumen, sei es nun, dass Philipp dasselbe ein-
fach kopiert hat, oder dass er wenigstens durch diesen

fassung, ob es gleich allgemein angegeben wird, noch gar nicht an,
er hatte in den Niederlanden Boten, so, wie die Reichsstände."
5 *

Mobilmachung z. B. für Nürnberg-Wien 1522, und für Speyer-
Wien 1542 bestellt, dann wieder nach Erledigung des
besonderen Bedürfnisfalls eingezogen, und bei speziellen An-
lässen, bezw. kriegerischen Verwicklungen wieder eingeführt
worden sind. Die verschiedenen Zurückdatierungen haben
daher gar keinen geschichtlichen (aber auch keinen recht-
lichen) Wert.

Von mehr Bedeutung scheint mir das Zusammentreffen der
Einrichtung des Taxis’schen Relaisdienstes mit der Vereini-
gung Spaniens und der Niederlande zu sein. Im Jahre 1494
nämlich hatte Philipp der Schöne, der einzige Sohn des
Kaisers Maximilian I. die Regierung über die Erblande
seiner Mutter Maria von Burgund angetreten; zwei Jahre
darauf, 1496, vermählte er sich mit der kastilischen Infantin
Johanna. Im gleichen Jahre 1496 lässt sich die Einrichtung
einer (reichsständischen) Botenpost zwischen Meissen und
Friesland durch den damaligen niederländischen Statthalter,
Albert von Sachsen, nachweisen. Für Philipp nun lag ein
besonders dringendes Bedürfnis für eine regelmässige Ver-
bindung Brüssels mit dem kastilischen und aragonischen
Hof, sowie mit dem Hofe seines Vaters Maximilian I. vor
(letzterer, 1493 zum deutschen Kaiser erwählt, verwaltete
die burgundischen Länder für seinen Sohn). Es ist die
Annahme wohl nicht zu gewagt, dass erst Philipp es war,
der in den letzten Jahren des 15. Jahrhunderts die Relais
zwischen Brüssel, Madrid und Innsbruck (dem damals ge-
wöhnlichen Aufenthalte Maximilians I.) angeordnet hat. Im
Hinblick hierauf wird man kaum umhin können, dem ara-
gonischen Institut der Correos mayores einen massgebenden
Einfluss auf die Entstehung des Taxis’schen Ordonnanz-
dienstes einzuräumen, sei es nun, dass Philipp dasselbe ein-
fach kopiert hat, oder dass er wenigstens durch diesen

fassung, ob es gleich allgemein angegeben wird, noch gar nicht an,
er hatte in den Niederlanden Boten, so, wie die Reichsstände.»
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[67/0083] Mobilmachung z. B. für Nürnberg-Wien 1522, und für Speyer- Wien 1542 bestellt, dann wieder nach Erledigung des besonderen Bedürfnisfalls eingezogen, und bei speziellen An- lässen, bezw. kriegerischen Verwicklungen wieder eingeführt worden sind. Die verschiedenen Zurückdatierungen haben daher gar keinen geschichtlichen (aber auch keinen recht- lichen) Wert. Von mehr Bedeutung scheint mir das Zusammentreffen der Einrichtung des Taxis’schen Relaisdienstes mit der Vereini- gung Spaniens und der Niederlande zu sein. Im Jahre 1494 nämlich hatte Philipp der Schöne, der einzige Sohn des Kaisers Maximilian I. die Regierung über die Erblande seiner Mutter Maria von Burgund angetreten; zwei Jahre darauf, 1496, vermählte er sich mit der kastilischen Infantin Johanna. Im gleichen Jahre 1496 lässt sich die Einrichtung einer (reichsständischen) Botenpost zwischen Meissen und Friesland durch den damaligen niederländischen Statthalter, Albert von Sachsen, nachweisen. Für Philipp nun lag ein besonders dringendes Bedürfnis für eine regelmässige Ver- bindung Brüssels mit dem kastilischen und aragonischen Hof, sowie mit dem Hofe seines Vaters Maximilian I. vor (letzterer, 1493 zum deutschen Kaiser erwählt, verwaltete die burgundischen Länder für seinen Sohn). Es ist die Annahme wohl nicht zu gewagt, dass erst Philipp es war, der in den letzten Jahren des 15. Jahrhunderts die Relais zwischen Brüssel, Madrid und Innsbruck (dem damals ge- wöhnlichen Aufenthalte Maximilians I.) angeordnet hat. Im Hinblick hierauf wird man kaum umhin können, dem ara- gonischen Institut der Correos mayores einen massgebenden Einfluss auf die Entstehung des Taxis’schen Ordonnanz- dienstes einzuräumen, sei es nun, dass Philipp dasselbe ein- fach kopiert hat, oder dass er wenigstens durch diesen 1) 1) fassung, ob es gleich allgemein angegeben wird, noch gar nicht an, er hatte in den Niederlanden Boten, so, wie die Reichsstände.» 5 *

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Zitationshilfe: Huber, Franz C.: Die Geschichtliche Entwickelung des modernen Verkehrs. Tübingen, 1893, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/huber_verkehr_1893/83>, abgerufen am 21.11.2024.