Huber, Franz C.: Die Geschichtliche Entwickelung des modernen Verkehrs. Tübingen, 1893.
Hülff und Trost zu geniessen, auch vnfehlbarlichen haben Für die spanische Route hat man als bestimmtes Eine Verpflichtung anderer Art endlich gegenüber 1) Nach demselben kostete ein Brief aus Mailand (a Unze) nach Rom
12 Soldi (etwa = 2 M. 70 Pf. heutigen Geldwerts), nach Flandern 26 Soldi (= 5 M. 80 Pf.) u. s. w.
Hülff und Trost zu geniessen, auch vnfehlbarlichen haben Für die spanische Route hat man als bestimmtes Eine Verpflichtung anderer Art endlich gegenüber 1) Nach demselben kostete ein Brief aus Mailand (à Unze) nach Rom
12 Soldi (etwa = 2 M. 70 Pf. heutigen Geldwerts), nach Flandern 26 Soldi (= 5 M. 80 Pf.) u. s. w. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><hi rendition="#i"><pb facs="#f0096" n="80"/> Hülff und Trost zu geniessen, auch vnfehlbarlichen haben<lb/> wird: Für alle jetzo erzehlte Gutthaten wird dem Botten<lb/> vngefährlich 24 Reichsthaler bezahlt: So liffert er den Passa-<lb/> giero, vermittelst der Gnaden Gottes jnnerhalb 5</hi>½ <hi rendition="#i">Tagen<lb/> nach Maylland mit gutem contento</hi>.«</p><lb/> <p>Für die <hi rendition="#g">spanische Route</hi> hat man als bestimmtes<lb/> Datum das Jahr 1580, von welchem Jahre an alle 14 Tage<lb/> ein »correo ordinario« von Madrid nach Genua, Mailand,<lb/> Rom und Neapel abgefertigt wurde. Für Deutschland sich<lb/> an die gleiche Regelmässigkeit zu binden, war das Haus<lb/> Taxis noch eher veranlasst, und zwar durch die Konkur-<lb/> renz der schon bestehenden anderweitigen Anstalten Schon<lb/> zur Zeit der Entstehung der Taxis’schen Post hatten die<lb/> reichsständischen, aber auch die Privatanstalten Ordinarien-<lb/> Posten mit fester <hi rendition="#g">wöchentlicher</hi> Ankunfts- und Ab-<lb/> gangszeit. So werden die Taxis schon durch diese Kon-<lb/> kurrenz, je nach deren Intensität, allmählich zu der gleichen<lb/> Einhaltung eines Kurses (correos periodicos) bewogen<lb/> worden sein; an manchen Orten mag hierzu auch die Rück-<lb/> sicht auf die Beschleunigung des Pferdewechsels auf den<lb/> Unterwegsstationen, hauptsächlich aber auch auf die rasche<lb/> »Umkartierung« an den Kreuzungspunkten z. B. Rhein-<lb/> hausen, Augsburg u. s. w. gedrängt haben.</p><lb/> <p>Eine Verpflichtung anderer Art endlich gegenüber<lb/> dem Publikum, die nicht minder beweiskräftig ist, stellt<lb/> der <hi rendition="#g">Portotarif</hi> dar. Schon 1608 erwähnt Codogno<lb/> (II. Aufl. S. 342) das »pagar il porto« als etwas Alther-<lb/> kömmliches. Urkundlich lässt sich für die <hi rendition="#g">Taxis</hi>’sche<lb/> Post die Aufstellung eines Tarifs nicht weiter zurückver-<lb/> folgen als bis zum Jahre 1599<note place="foot" n="1)">Nach demselben kostete ein Brief aus Mailand (à Unze) nach Rom<lb/> 12 Soldi (etwa = 2 M. 70 Pf. heutigen Geldwerts), nach Flandern 26 Soldi<lb/> (= 5 M. 80 Pf.) u. s. w.</note> (angeführt von E. Del-<lb/> mati, Legislazione postale, Napoli 1890). Aus dem ganzen<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [80/0096]
Hülff und Trost zu geniessen, auch vnfehlbarlichen haben
wird: Für alle jetzo erzehlte Gutthaten wird dem Botten
vngefährlich 24 Reichsthaler bezahlt: So liffert er den Passa-
giero, vermittelst der Gnaden Gottes jnnerhalb 5½ Tagen
nach Maylland mit gutem contento.«
Für die spanische Route hat man als bestimmtes
Datum das Jahr 1580, von welchem Jahre an alle 14 Tage
ein »correo ordinario« von Madrid nach Genua, Mailand,
Rom und Neapel abgefertigt wurde. Für Deutschland sich
an die gleiche Regelmässigkeit zu binden, war das Haus
Taxis noch eher veranlasst, und zwar durch die Konkur-
renz der schon bestehenden anderweitigen Anstalten Schon
zur Zeit der Entstehung der Taxis’schen Post hatten die
reichsständischen, aber auch die Privatanstalten Ordinarien-
Posten mit fester wöchentlicher Ankunfts- und Ab-
gangszeit. So werden die Taxis schon durch diese Kon-
kurrenz, je nach deren Intensität, allmählich zu der gleichen
Einhaltung eines Kurses (correos periodicos) bewogen
worden sein; an manchen Orten mag hierzu auch die Rück-
sicht auf die Beschleunigung des Pferdewechsels auf den
Unterwegsstationen, hauptsächlich aber auch auf die rasche
»Umkartierung« an den Kreuzungspunkten z. B. Rhein-
hausen, Augsburg u. s. w. gedrängt haben.
Eine Verpflichtung anderer Art endlich gegenüber
dem Publikum, die nicht minder beweiskräftig ist, stellt
der Portotarif dar. Schon 1608 erwähnt Codogno
(II. Aufl. S. 342) das »pagar il porto« als etwas Alther-
kömmliches. Urkundlich lässt sich für die Taxis’sche
Post die Aufstellung eines Tarifs nicht weiter zurückver-
folgen als bis zum Jahre 1599 1) (angeführt von E. Del-
mati, Legislazione postale, Napoli 1890). Aus dem ganzen
1) Nach demselben kostete ein Brief aus Mailand (à Unze) nach Rom
12 Soldi (etwa = 2 M. 70 Pf. heutigen Geldwerts), nach Flandern 26 Soldi
(= 5 M. 80 Pf.) u. s. w.
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