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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.

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lichkeit, und eine strenge Diät, unter
die wesentlichsten Eigenschaften eines
Philosophen gehörten. -- Wir haben
schon oben die Beyspiele eines Plato und
Isocrabes betrachtet. -- Appollonius von
Tyana, ein schöner, vollkommner, in
allen geistigen und körperlichen Eigen-
schaften ausserordentlicher Mann, der
bey den Christen für einen Zauberer,
bey den Römern und Griechen für einen
Götterboten galt, in seiner Diät ein
Nachfolger des Pythagoras, und ein
grosser Freund des Reisens, ward über
100 Jahr alt. Xenophilus, ebenfalls
ein Pythagoraeer, 106 Jahr. Der Phi-
losoph Daemonax, ebenfalls 100 Jahr;
er war ein Mann von äusserst strengen
Sitten, und von einer ungewöhnlichen
stoischen Apathie. Man fragte ihn vor
seinem Tode: Wie er begraben seyn
wollte? Macht euch darum keine Sorge,
antwortete er, die Leiche wird schon
der Gestank begraben. Aber, willst du
denn, warfen ihm seine Freunde ein,
Hunden und Vögeln zur Speise dienen?


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lichkeit, und eine ſtrenge Diät, unter
die weſentlichſten Eigenſchaften eines
Philoſophen gehörten. — Wir haben
ſchon oben die Beyſpiele eines Plato und
Iſocrabes betrachtet. — Appollonius von
Tyana, ein ſchöner, vollkommner, in
allen geiſtigen und körperlichen Eigen-
ſchaften auſſerordentlicher Mann, der
bey den Chriſten für einen Zauberer,
bey den Römern und Griechen für einen
Götterboten galt, in ſeiner Diät ein
Nachfolger des Pythagoras, und ein
groſser Freund des Reiſens, ward über
100 Jahr alt. Xenophilus, ebenfalls
ein Pythagoraeer, 106 Jahr. Der Phi-
loſoph Daemonax, ebenfalls 100 Jahr;
er war ein Mann von äuſſerſt ſtrengen
Sitten, und von einer ungewöhnlichen
ſtoiſchen Apathie. Man fragte ihn vor
ſeinem Tode: Wie er begraben ſeyn
wollte? Macht euch darum keine Sorge,
antwortete er, die Leiche wird ſchon
der Geſtank begraben. Aber, willſt du
denn, warfen ihm ſeine Freunde ein,
Hunden und Vögeln zur Speiſe dienen?


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[161/0189] lichkeit, und eine ſtrenge Diät, unter die weſentlichſten Eigenſchaften eines Philoſophen gehörten. — Wir haben ſchon oben die Beyſpiele eines Plato und Iſocrabes betrachtet. — Appollonius von Tyana, ein ſchöner, vollkommner, in allen geiſtigen und körperlichen Eigen- ſchaften auſſerordentlicher Mann, der bey den Chriſten für einen Zauberer, bey den Römern und Griechen für einen Götterboten galt, in ſeiner Diät ein Nachfolger des Pythagoras, und ein groſser Freund des Reiſens, ward über 100 Jahr alt. Xenophilus, ebenfalls ein Pythagoraeer, 106 Jahr. Der Phi- loſoph Daemonax, ebenfalls 100 Jahr; er war ein Mann von äuſſerſt ſtrengen Sitten, und von einer ungewöhnlichen ſtoiſchen Apathie. Man fragte ihn vor ſeinem Tode: Wie er begraben ſeyn wollte? Macht euch darum keine Sorge, antwortete er, die Leiche wird ſchon der Geſtank begraben. Aber, willſt du denn, warfen ihm ſeine Freunde ein, Hunden und Vögeln zur Speiſe dienen? L

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Zitationshilfe: Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/189>, abgerufen am 26.11.2024.