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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.

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türlichen Tod herbey, und folgendes ist
der Gang desselben:

Zuerst nehmen die dem Willen un-
terworfnen Kräfte, nachher auch die
unwillkührlichen und eigentlichen Le-
bensbewegungen ab. Das Herz kann
nicht mehr das Blut in die entferntesten
Theile treiben. Puls und Wärme flie-
hen von den Händen und Füssen; doch
wird das Blut noch von dem Her-
zen und den grössern Gefässen in Be-
wegung erhalten, und so hält sich das
Lebensflämmchen, wiewohl schwach,
noch einige Zeit. Zulezt kann das Herz
das Blut nicht einmal mehr durch
die Lungen pressen, und nun wen-
det die Natur noch alle Kraft an, um
die Respiration zu verstärken, und
dadurch dem Blut noch einigen Durch-
gang zu verschaffen. Endlich sind
auch diese Kräfte erschöpft. Die linke
Herzkammer erhält folglich kein Blut
mehr, wird nicht mehr gereizt, und
ruht; während die rechte noch eini-

türlichen Tod herbey, und folgendes iſt
der Gang deſſelben:

Zuerſt nehmen die dem Willen un-
terworfnen Kräfte, nachher auch die
unwillkührlichen und eigentlichen Le-
bensbewegungen ab. Das Herz kann
nicht mehr das Blut in die entfernteſten
Theile treiben. Puls und Wärme flie-
hen von den Händen und Füſsen; doch
wird das Blut noch von dem Her-
zen und den gröſsern Gefäſsen in Be-
wegung erhalten, und ſo hält ſich das
Lebensflämmchen, wiewohl ſchwach,
noch einige Zeit. Zulezt kann das Herz
das Blut nicht einmal mehr durch
die Lungen preſſen, und nun wen-
det die Natur noch alle Kraft an, um
die Reſpiration zu verſtärken, und
dadurch dem Blut noch einigen Durch-
gang zu verſchaffen. Endlich ſind
auch dieſe Kräfte erſchöpft. Die linke
Herzkammer erhält folglich kein Blut
mehr, wird nicht mehr gereizt, und
ruht; während die rechte noch eini-

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[238/0266] türlichen Tod herbey, und folgendes iſt der Gang deſſelben: Zuerſt nehmen die dem Willen un- terworfnen Kräfte, nachher auch die unwillkührlichen und eigentlichen Le- bensbewegungen ab. Das Herz kann nicht mehr das Blut in die entfernteſten Theile treiben. Puls und Wärme flie- hen von den Händen und Füſsen; doch wird das Blut noch von dem Her- zen und den gröſsern Gefäſsen in Be- wegung erhalten, und ſo hält ſich das Lebensflämmchen, wiewohl ſchwach, noch einige Zeit. Zulezt kann das Herz das Blut nicht einmal mehr durch die Lungen preſſen, und nun wen- det die Natur noch alle Kraft an, um die Reſpiration zu verſtärken, und dadurch dem Blut noch einigen Durch- gang zu verſchaffen. Endlich ſind auch dieſe Kräfte erſchöpft. Die linke Herzkammer erhält folglich kein Blut mehr, wird nicht mehr gereizt, und ruht; während die rechte noch eini-

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Zitationshilfe: Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 238. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/266>, abgerufen am 24.11.2024.