festere Bindung der Lebenskraft mit der Materie bewirkt zu werden.
Die Mittel, wodurch diese ver- mehrte Festigkeit und Cohäsion der Fa- ser bewirkt wird, sind:
1. Uebung und Gebrauch der Mus- kelkraft und Faser, sowohl der willkühr- lichen, durch freywillige Muskularbe- wegung, als auch der unwillkührlichen, z. E. der des Magens und Darmkanals, durch angemessne Reize z. E. etwas feste und harte Speisen, der Blutgefässe, durch etwas stimulirende Nahrungsmit- tel. Bey jeder Bewegung einer Faser geschieht Zusammenziehung derselben, d. h. die Bestandtheile nähern sich einan- der, und geschieht diess öfter, so wird dadurch ihre Cohäsion oder Ton selbst vermehrt. Nur muss man sich gar sehr hüten, den Reiz nicht zu stark werden zu lassen, weil er sonst die Consumtion zu sehr vermehren und dadurch schaden würde.
feſtere Bindung der Lebenskraft mit der Materie bewirkt zu werden.
Die Mittel, wodurch dieſe ver- mehrte Feſtigkeit und Cohäſion der Fa- ſer bewirkt wird, ſind:
1. Uebung und Gebrauch der Mus- kelkraft und Faſer, ſowohl der willkühr- lichen, durch freywillige Muskularbe- wegung, als auch der unwillkührlichen, z. E. der des Magens und Darmkanals, durch angemeſsne Reize z. E. etwas feſte und harte Speiſen, der Blutgefäſse, durch etwas ſtimulirende Nahrungsmit- tel. Bey jeder Bewegung einer Faſer geſchieht Zuſammenziehung derſelben, d. h. die Beſtandtheile nähern ſich einan- der, und geſchieht dieſs öfter, ſo wird dadurch ihre Cohäſion oder Ton ſelbſt vermehrt. Nur muſs man ſich gar ſehr hüten, den Reiz nicht zu ſtark werden zu laſſen, weil er ſonſt die Conſumtion zu ſehr vermehren und dadurch ſchaden würde.
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feſtere Bindung der Lebenskraft mit der
Materie bewirkt zu werden.
Die Mittel, wodurch dieſe ver-
mehrte Feſtigkeit und Cohäſion der Fa-
ſer bewirkt wird, ſind:
1. Uebung und Gebrauch der Mus-
kelkraft und Faſer, ſowohl der willkühr-
lichen, durch freywillige Muskularbe-
wegung, als auch der unwillkührlichen,
z. E. der des Magens und Darmkanals,
durch angemeſsne Reize z. E. etwas feſte
und harte Speiſen, der Blutgefäſse,
durch etwas ſtimulirende Nahrungsmit-
tel. Bey jeder Bewegung einer Faſer
geſchieht Zuſammenziehung derſelben,
d. h. die Beſtandtheile nähern ſich einan-
der, und geſchieht dieſs öfter, ſo wird
dadurch ihre Cohäſion oder Ton ſelbſt
vermehrt. Nur muſs man ſich gar ſehr
hüten, den Reiz nicht zu ſtark werden
zu laſſen, weil er ſonſt die Conſumtion
zu ſehr vermehren und dadurch ſchaden
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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 308. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/336>, abgerufen am 28.11.2024.
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