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Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797.

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sey. Der Knecht versäumt Schlaf und
alles, um sein Pferd gehörig striegeln,
schwemmen und reinigen zu können.
Wird das Thier mager und schwach, so
ist es der erste Gedanke, ob man viel-
leicht in der Hautbesorgung etwas ver-
säumt und vernachlässigt habe. Bey sei-
nem Kinde aber und bey sich selbst, fällt
ihm dieser einfache Gedanke nie ein.
Wird diess schwach und elend, zehrt es
sich ab, bekommt es die sogenannten
Mitesser (alles Folge der Unreinlichkeit),
so denkt er eher an Behexung und an-
dern Unsinn, als an die wahre Ursache,
unterlassne Hautreinigung. So ver-
nünftig, so aufgeklärt sind wir bey
Thieren; warum nun nicht auch bey
Menschen?

Die Regeln, die ich zur Erhaltung
der Reinigkeit und eines gesunden le-
bendigen Zustandes der Haut zu geben
habe, sind sehr leicht und einfach, und
können, insbesondere wenn sie von Ju-
gend auf befolgt werden, als grosse Ver-

ſey. Der Knecht verſäumt Schlaf und
alles, um ſein Pferd gehörig ſtriegeln,
ſchwemmen und reinigen zu können.
Wird das Thier mager und ſchwach, ſo
iſt es der erſte Gedanke, ob man viel-
leicht in der Hautbeſorgung etwas ver-
ſäumt und vernachläſſigt habe. Bey ſei-
nem Kinde aber und bey ſich ſelbſt, fällt
ihm dieſer einfache Gedanke nie ein.
Wird dieſs ſchwach und elend, zehrt es
ſich ab, bekommt es die ſogenannten
Miteſſer (alles Folge der Unreinlichkeit),
ſo denkt er eher an Behexung und an-
dern Unſinn, als an die wahre Urſache,
unterlaſsne Hautreinigung. So ver-
nünftig, ſo aufgeklärt ſind wir bey
Thieren; warum nun nicht auch bey
Menſchen?

Die Regeln, die ich zur Erhaltung
der Reinigkeit und eines geſunden le-
bendigen Zuſtandes der Haut zu geben
habe, ſind ſehr leicht und einfach, und
können, insbeſondere wenn ſie von Ju-
gend auf befolgt werden, als groſse Ver-

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[591/0619] ſey. Der Knecht verſäumt Schlaf und alles, um ſein Pferd gehörig ſtriegeln, ſchwemmen und reinigen zu können. Wird das Thier mager und ſchwach, ſo iſt es der erſte Gedanke, ob man viel- leicht in der Hautbeſorgung etwas ver- ſäumt und vernachläſſigt habe. Bey ſei- nem Kinde aber und bey ſich ſelbſt, fällt ihm dieſer einfache Gedanke nie ein. Wird dieſs ſchwach und elend, zehrt es ſich ab, bekommt es die ſogenannten Miteſſer (alles Folge der Unreinlichkeit), ſo denkt er eher an Behexung und an- dern Unſinn, als an die wahre Urſache, unterlaſsne Hautreinigung. So ver- nünftig, ſo aufgeklärt ſind wir bey Thieren; warum nun nicht auch bey Menſchen? Die Regeln, die ich zur Erhaltung der Reinigkeit und eines geſunden le- bendigen Zuſtandes der Haut zu geben habe, ſind ſehr leicht und einfach, und können, insbeſondere wenn ſie von Ju- gend auf befolgt werden, als groſse Ver-

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Zitationshilfe: Hufeland, Christoph Wilhelm: Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern. Jena, 1797, S. 591. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_leben_1797/619>, abgerufen am 22.11.2024.