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Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896.

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Weil nun eine innigere Einheit des Geschöpfes, ohne
daß es aufhört eine Person zu sein, mit Gott unmöglich
ist, so besitzt auch Maria, als Mutter Gottes, unter allen
Geschöpfen die höchste Würde.

Da nun habet ihr auch den Ursprung jeder andern
Würde. Warum ist sie ohne Erbsünde empfangen? Das
Blut der Erlösung durfte nur aus dem reinsten Schooße
genommen werden. Warum ist sie, die Gnadenvolle, schöner
als der Himmel? - Damit der Sohn Gottes in ihr eine
würdige Wohnung finde. "Du bist gebenedeit unter den
Weibern!"
- Aber, denket ihr vielleicht, fast etwas un-
geduldig geworden, was hat denn dies Wunderwerk
Gottes mit der Würde der christlichen Mütter gemein-
sam? Sehet einmal und betrachtet die Erbarmung
Gottes! Im alten Bunde war eine Mutter, welche nur
das Wort des Propheten kannte: "Siehe die Jungfrau
wird empfangen und einen Sohn gebären und sein Name
wird Emmanuel sein."
Der Glaube an diese kommende
wunderbarliche Mutter ließ sie ihre eigene Mutterwürde
ahnen. Wie nämlich die Sonne hoch am Himmel auf
diese Erde leuchtet, daß wir die Herrlichkeit Gottes in der
ganzen Schöpfung erkennen, so leuchtet auch dies Geheim-
niß jungfräulicher Mutterwürde, daß die natürliche Hoheit
einer jeden Mutter in ihrem wahren Lichte erscheint. Denn
betrachtet nur jene Heldenmutter des alten Bundes. Als
sie nämlich mit ihren sieben Söhnen vor dem Tyrann
Antiochus stand und jeden ermunterte, lieber alle Qualen
zu dulden, als die Gebote zu übertreten, sprach sie: "Nicht
ich habe euch Geist, Seele und Leben gegeben, und nicht
ich selbst habe Glied an Glied gefügt, sondern der Schöpfer
der Welt, der den Menschen bei seiner Erzeugung bildet."

(Machab. I. II, c. VII, 22.)

Also erhebet euch einmal über Fleisch und Blut,
während gemeine Menschen Possen reißen, blicket mit heiliger

Weil nun eine innigere Einheit des Geschöpfes, ohne
daß es aufhört eine Person zu sein, mit Gott unmöglich
ist, so besitzt auch Maria, als Mutter Gottes, unter allen
Geschöpfen die höchste Würde.

Da nun habet ihr auch den Ursprung jeder andern
Würde. Warum ist sie ohne Erbsünde empfangen? Das
Blut der Erlösung durfte nur aus dem reinsten Schooße
genommen werden. Warum ist sie, die Gnadenvolle, schöner
als der Himmel? – Damit der Sohn Gottes in ihr eine
würdige Wohnung finde. „Du bist gebenedeit unter den
Weibern!“
– Aber, denket ihr vielleicht, fast etwas un-
geduldig geworden, was hat denn dies Wunderwerk
Gottes mit der Würde der christlichen Mütter gemein-
sam? Sehet einmal und betrachtet die Erbarmung
Gottes! Im alten Bunde war eine Mutter, welche nur
das Wort des Propheten kannte: „Siehe die Jungfrau
wird empfangen und einen Sohn gebären und sein Name
wird Emmanuel sein.“
Der Glaube an diese kommende
wunderbarliche Mutter ließ sie ihre eigene Mutterwürde
ahnen. Wie nämlich die Sonne hoch am Himmel auf
diese Erde leuchtet, daß wir die Herrlichkeit Gottes in der
ganzen Schöpfung erkennen, so leuchtet auch dies Geheim-
niß jungfräulicher Mutterwürde, daß die natürliche Hoheit
einer jeden Mutter in ihrem wahren Lichte erscheint. Denn
betrachtet nur jene Heldenmutter des alten Bundes. Als
sie nämlich mit ihren sieben Söhnen vor dem Tyrann
Antiochus stand und jeden ermunterte, lieber alle Qualen
zu dulden, als die Gebote zu übertreten, sprach sie: „Nicht
ich habe euch Geist, Seele und Leben gegeben, und nicht
ich selbst habe Glied an Glied gefügt, sondern der Schöpfer
der Welt, der den Menschen bei seiner Erzeugung bildet.“

(Machab. I. II, c. VII, 22.)

Also erhebet euch einmal über Fleisch und Blut,
während gemeine Menschen Possen reißen, blicket mit heiliger

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[11/0023] Weil nun eine innigere Einheit des Geschöpfes, ohne daß es aufhört eine Person zu sein, mit Gott unmöglich ist, so besitzt auch Maria, als Mutter Gottes, unter allen Geschöpfen die höchste Würde. Da nun habet ihr auch den Ursprung jeder andern Würde. Warum ist sie ohne Erbsünde empfangen? Das Blut der Erlösung durfte nur aus dem reinsten Schooße genommen werden. Warum ist sie, die Gnadenvolle, schöner als der Himmel? – Damit der Sohn Gottes in ihr eine würdige Wohnung finde. „Du bist gebenedeit unter den Weibern!“ – Aber, denket ihr vielleicht, fast etwas un- geduldig geworden, was hat denn dies Wunderwerk Gottes mit der Würde der christlichen Mütter gemein- sam? Sehet einmal und betrachtet die Erbarmung Gottes! Im alten Bunde war eine Mutter, welche nur das Wort des Propheten kannte: „Siehe die Jungfrau wird empfangen und einen Sohn gebären und sein Name wird Emmanuel sein.“ Der Glaube an diese kommende wunderbarliche Mutter ließ sie ihre eigene Mutterwürde ahnen. Wie nämlich die Sonne hoch am Himmel auf diese Erde leuchtet, daß wir die Herrlichkeit Gottes in der ganzen Schöpfung erkennen, so leuchtet auch dies Geheim- niß jungfräulicher Mutterwürde, daß die natürliche Hoheit einer jeden Mutter in ihrem wahren Lichte erscheint. Denn betrachtet nur jene Heldenmutter des alten Bundes. Als sie nämlich mit ihren sieben Söhnen vor dem Tyrann Antiochus stand und jeden ermunterte, lieber alle Qualen zu dulden, als die Gebote zu übertreten, sprach sie: „Nicht ich habe euch Geist, Seele und Leben gegeben, und nicht ich selbst habe Glied an Glied gefügt, sondern der Schöpfer der Welt, der den Menschen bei seiner Erzeugung bildet.“ (Machab. I. II, c. VII, 22.) Also erhebet euch einmal über Fleisch und Blut, während gemeine Menschen Possen reißen, blicket mit heiliger

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Zitationshilfe: Hug, Gallus Joseph: Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte. Vorträge über christliche Ehe und Erziehung. Freiburg (Schweiz), 1896, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hug_familie_1896/23>, abgerufen am 21.11.2024.