Hugo, Gustav: Lehrbuch der Rechtsgeschichte bis auf unsre Zeiten. Berlin, 1790.Theil I. bis Justinian. stand, als die neuern Privilegien mit demGeiste des christlichen Rechts. §. 89. Die lex Aelia Sentia athmete den ächten Die lex Julia de vicesima hereditatum neu-
Theil I. bis Juſtinian. ſtand, als die neuern Privilegien mit demGeiſte des chriſtlichen Rechts. §. 89. Die lex Aelia Sentia athmete den aͤchten Die lex Julia de viceſima hereditatum neu-
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Theil I. bis Juſtinian.
ſtand, als die neuern Privilegien mit dem
Geiſte des chriſtlichen Rechts.
§. 89.
Die lex Aelia Sentia athmete den aͤchten
Geiſt der Monarchie, im Gegenſatze des al-
les gleichmachenden Deſpotismus. Den Fall
der Republik hatten die Heere freygelaſſener
Sklaven, unter denen ſo viele ſchlechte Men-
ſchen Roͤmer wurden, gewiß beſchleunigt.
Jetzt ſollte ein vinctus und propter noxam tor-
tus nur ein dedititius werden, — ein Sklave
unter 30 Jahren nur nach vorgaͤngiger Un-
terſuchung die Rechte eines Roͤmers erhal-
ten, — die Kinder der aͤrgern Hand folgen, —
ein Herr unter 20 Jahren nicht ohne Unter-
ſuchung, — ein Banqueroutier nicht anders,
als um einen Erben zu haben, durch den ſein
Teſtament beſtehe, manumittiren, — die
Freylaſſungen auf Speculation kein Patronat-
recht geben, — ein Freygelaſſener die Rechte
ſeines vorigen Herrn nicht verkuͤrzen. Außer-
dem ward das Strafrecht des Patrons be-
ſtimmt, und fuͤr den Unterhalt der armen Frey-
gelaſſenen geſorgt.
Die lex Julia de viceſima hereditatum
war eine Abgabe zu 5 ProCent auf den Fuß
unſerer Lach-Erbengelder, zum Beſten der
neu-
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