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Humboldt, Alexander von: Kosmos. Entwurf einer physischen Weltbeschreibung. Bd. 4. Stuttgart u. a., 1858.

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Nadel B 67° 32',7; Mittel beider Nadeln in der Grube 67° 35',05. In freier Luft (über Tage), auf einem Punkte der Oberfläche, welcher nach dem Markscheider-Risse genau senkrecht über dem Punkte der unterirdischen Beobachtung liegt, um 11 Uhr Vormittags: Nadel A 67° 33',87; Nadel B 67° 32',12; Mittel beider Nadeln in der oberen Station 67° 32',99 (Luft-Temperatur 15°,8 Cent.). Unterschied des oberen und unteren Resultats + 2',06. Die Nadel A, welche als stärkere mir immer am meisten Vertrauen einflößte, gab sogar + 3',53: wenn der Einfluß der Tiefe bei alleinigem Gebrauch der Nadel B fast unmerklich geblieben wäre. (Humboldt, in Poggend. Ann. Bd. XV. S. 326.) Die gleichförmige Methode, die ich stets angewandt: im Ablesen am Azimuthal-Kreise, um den magnetischen Meridian durch correspondirende Inclinationen oder durch den perpendicularen Stand der Nadel zu finden; wie die Neigung selbst am Vertical-Kreise, durch Umdrehung der Nadel in den Pfannen, und durch Ablesen an beiden Spitzen vor und nach dem Umdrehen der Pole: habe ich weitläuftig beschrieben und durch Beispiele erläutert in der Asie centrale T. III. p. 465-467. Der Stand der 2 Nadeln ist für jede derselben 16mal abgelesen worden, um ein mittleres Resultat zu gewinnen. Wo von Wahrscheinlichkeit in Bestimmung so kleiner Größen die Rede ist, muß man in das Einzelnste der Beobachtung eingehen.
46 (S. 112.) Kosmos Bd. I. S. 417.
47 (S. 113.) Humboldt, Voy. aux Regions equinox. T. I. p. 515-517.
48 (S. 114.) Erman, Reise um die Erde Bd. II. S. 180.
49 (S. 115.) Kosmos Bd. IV. S. 51. Petrus Peregrini meldet einem Freunde, daß er schon 1269 die Variation in Italien 5° östlich gefunden habe.
50 (S. 115.) Humboldt, Examen crit. de l'hist. de la Geogr. T. III. p. 29, 36, 38 und 44-51. Wenn Herrera (Dec. I. p. 23) sagt, Columbus habe bemerkt, die Magnet-Variation sei nicht dieselbe bei Tag und bei Nacht; so berechtigt diese Behauptung gar nicht, dem großen Entdecker eine Kenntniß der stündlichen Veränderung zuzuschreiben. Das von Navarrete herausgegebene ächte Reisejournal des Admirals vom 17 und 30 September 1492 lehrt, daß Columbus selbst alles auf eine sogenannte "ungleiche
Nadel B 67° 32′,7; Mittel beider Nadeln in der Grube 67° 35′,05. In freier Luft (über Tage), auf einem Punkte der Oberfläche, welcher nach dem Markscheider-Risse genau senkrecht über dem Punkte der unterirdischen Beobachtung liegt, um 11 Uhr Vormittags: Nadel A 67° 33′,87; Nadel B 67° 32′,12; Mittel beider Nadeln in der oberen Station 67° 32′,99 (Luft-Temperatur 15°,8 Cent.). Unterschied des oberen und unteren Resultats + 2′,06. Die Nadel A, welche als stärkere mir immer am meisten Vertrauen einflößte, gab sogar + 3′,53: wenn der Einfluß der Tiefe bei alleinigem Gebrauch der Nadel B fast unmerklich geblieben wäre. (Humboldt, in Poggend. Ann. Bd. XV. S. 326.) Die gleichförmige Methode, die ich stets angewandt: im Ablesen am Azimuthal-Kreise, um den magnetischen Meridian durch correspondirende Inclinationen oder durch den perpendicularen Stand der Nadel zu finden; wie die Neigung selbst am Vertical-Kreise, durch Umdrehung der Nadel in den Pfannen, und durch Ablesen an beiden Spitzen vor und nach dem Umdrehen der Pole: habe ich weitläuftig beschrieben und durch Beispiele erläutert in der Asie centrale T. III. p. 465–467. Der Stand der 2 Nadeln ist für jede derselben 16mal abgelesen worden, um ein mittleres Resultat zu gewinnen. Wo von Wahrscheinlichkeit in Bestimmung so kleiner Größen die Rede ist, muß man in das Einzelnste der Beobachtung eingehen.
46 (S. 112.) Kosmos Bd. I. S. 417.
47 (S. 113.) Humboldt, Voy. aux Régions équinox. T. I. p. 515–517.
48 (S. 114.) Erman, Reise um die Erde Bd. II. S. 180.
49 (S. 115.) Kosmos Bd. IV. S. 51. Petrus Peregrini meldet einem Freunde, daß er schon 1269 die Variation in Italien 5° östlich gefunden habe.
50 (S. 115.) Humboldt, Examen crit. de l'hist. de la Géogr. T. III. p. 29, 36, 38 und 44–51. Wenn Herrera (Dec. I. p. 23) sagt, Columbus habe bemerkt, die Magnet-Variation sei nicht dieselbe bei Tag und bei Nacht; so berechtigt diese Behauptung gar nicht, dem großen Entdecker eine Kenntniß der stündlichen Veränderung zuzuschreiben. Das von Navarrete herausgegebene ächte Reisejournal des Admirals vom 17 und 30 September 1492 lehrt, daß Columbus selbst alles auf eine sogenannte „ungleiche
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[188/0193] ⁴⁵ Nadel B 67° 32′,7; Mittel beider Nadeln in der Grube 67° 35′,05. In freier Luft (über Tage), auf einem Punkte der Oberfläche, welcher nach dem Markscheider-Risse genau senkrecht über dem Punkte der unterirdischen Beobachtung liegt, um 11 Uhr Vormittags: Nadel A 67° 33′,87; Nadel B 67° 32′,12; Mittel beider Nadeln in der oberen Station 67° 32′,99 (Luft-Temperatur 15°,8 Cent.). Unterschied des oberen und unteren Resultats + 2′,06. Die Nadel A, welche als stärkere mir immer am meisten Vertrauen einflößte, gab sogar + 3′,53: wenn der Einfluß der Tiefe bei alleinigem Gebrauch der Nadel B fast unmerklich geblieben wäre. (Humboldt, in Poggend. Ann. Bd. XV. S. 326.) Die gleichförmige Methode, die ich stets angewandt: im Ablesen am Azimuthal-Kreise, um den magnetischen Meridian durch correspondirende Inclinationen oder durch den perpendicularen Stand der Nadel zu finden; wie die Neigung selbst am Vertical-Kreise, durch Umdrehung der Nadel in den Pfannen, und durch Ablesen an beiden Spitzen vor und nach dem Umdrehen der Pole: habe ich weitläuftig beschrieben und durch Beispiele erläutert in der Asie centrale T. III. p. 465–467. Der Stand der 2 Nadeln ist für jede derselben 16mal abgelesen worden, um ein mittleres Resultat zu gewinnen. Wo von Wahrscheinlichkeit in Bestimmung so kleiner Größen die Rede ist, muß man in das Einzelnste der Beobachtung eingehen. ⁴⁶ (S. 112.) Kosmos Bd. I. S. 417. ⁴⁷ (S. 113.) Humboldt, Voy. aux Régions équinox. T. I. p. 515–517. ⁴⁸ (S. 114.) Erman, Reise um die Erde Bd. II. S. 180. ⁴⁹ (S. 115.) Kosmos Bd. IV. S. 51. Petrus Peregrini meldet einem Freunde, daß er schon 1269 die Variation in Italien 5° östlich gefunden habe. ⁵⁰ (S. 115.) Humboldt, Examen crit. de l'hist. de la Géogr. T. III. p. 29, 36, 38 und 44–51. Wenn Herrera (Dec. I. p. 23) sagt, Columbus habe bemerkt, die Magnet-Variation sei nicht dieselbe bei Tag und bei Nacht; so berechtigt diese Behauptung gar nicht, dem großen Entdecker eine Kenntniß der stündlichen Veränderung zuzuschreiben. Das von Navarrete herausgegebene ächte Reisejournal des Admirals vom 17 und 30 September 1492 lehrt, daß Columbus selbst alles auf eine sogenannte „ungleiche

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Zitationshilfe: Humboldt, Alexander von: Kosmos. Entwurf einer physischen Weltbeschreibung. Bd. 4. Stuttgart u. a., 1858, S. 188. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_kosmos04_1858/193>, abgerufen am 21.11.2024.