Humboldt, Alexander von: Neue Versuche über den Metallreiz, besonders in Hinsicht auf die verschiedenartige Empfänglichkeit der thierischen Organe. In: Neues Journal der Physik. Bd. 3, H. 2 (1796), S. 165-184.minder lebhaften Thieren, nur von der geminder- Da nun der Ursach des Galvanismus auf keinem Schon im May dieses Jahres hatte ich Frösche alca- *) S. a. a. O. S. 126
minder lebhaften Thieren, nur von der geminder- Da nun der Urſach des Galvanismus auf keinem Schon im May dieſes Jahres hatte ich Froͤſche alca- *) S. a. a. O. S. 126
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0009" n="172"/> minder lebhaften Thieren, nur <hi rendition="#g">von der geminder-<lb/> ten Empfaͤnglichkeit des Organs fuͤr den<lb/> Stimulus</hi> herruͤhre, daß der Stimulus ſelbſt aber<lb/> ſowohl in<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#u"><hi rendition="#aq">Nerv. R. L. r.</hi></hi> als im<lb/><lb/> <hi rendition="#u"><hi rendition="#aq">Nerv. R. r</hi></hi><lb/></hi><lb/> vorhanden ſey.</p><lb/> <p>Da nun der Urſach des Galvanismus auf keinem<lb/> andern Wege nachgeſpuͤhrt werden kann, als <hi rendition="#g">durch<lb/> ſorgfaͤltige Beobachtung der Verhaͤltniſſe,<lb/> unter denen die Kette der Metalle reitzt<lb/> und nicht reitzt</hi>; ſo ſehen ſie ſelbſt, lieber B, wie<lb/> unendlich wichtig es iſt, entweder mit recht lebhaften<lb/> Jndividuen zu experimentiren, oder ein Mittel in Haͤn-<lb/> den zu haben, die Empfaͤnglichkeit der thieriſchen Orga-<lb/> ne zu erhoͤhen. Dieſes Mittel habe ich endlich entdeckt,<lb/> und ich bin ſtolz darauf, zu geſtehen, daß der lehrreiche<lb/> Umgang mit dem großen und ſcharfſinnigen Phyſiker,<lb/> Herrn <hi rendition="#g">Aleſſandro Volta</hi>, mich zu dieſer Entde-<lb/> ckung veranlaßte.</p><lb/> <p>Schon im May dieſes Jahres hatte ich Froͤſche<lb/> galvaniſirt, deren Muſkeln ich mit Saͤuren und deren<lb/> Nerven ich mit alcaliſchen Aufloͤſungen benetzte. Jch<lb/> zeichnete in meinen Papieren Verſtaͤrkung der Zuckungen<lb/> auf, ſchrieb dieſelben aber der alleinigen Anwendung der<lb/> Saͤuren zu. Herr <hi rendition="#g">Volta</hi>, deſſen Unterricht ich ſo<lb/> vieles verdanke, zeigte mir, wie er leitende Subſtan-<lb/> zen, um ihre Leitungskraft zu vermehren, lieber mit<lb/><hi rendition="#aq">Oleum tartari per deliquium</hi>, als mit Waſſer befeuchte.<lb/> Dieſer Umſtand veranlaßte mich, neue Verſuche mit der<lb/> <fw place="bottom" type="catch">alca-</fw><lb/><note place="foot" n="*)">S. a. a. O. S. 126</note><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [172/0009]
minder lebhaften Thieren, nur von der geminder-
ten Empfaͤnglichkeit des Organs fuͤr den
Stimulus herruͤhre, daß der Stimulus ſelbſt aber
ſowohl in
Nerv. R. L. r. als im
Nerv. R. r
vorhanden ſey.
Da nun der Urſach des Galvanismus auf keinem
andern Wege nachgeſpuͤhrt werden kann, als durch
ſorgfaͤltige Beobachtung der Verhaͤltniſſe,
unter denen die Kette der Metalle reitzt
und nicht reitzt; ſo ſehen ſie ſelbſt, lieber B, wie
unendlich wichtig es iſt, entweder mit recht lebhaften
Jndividuen zu experimentiren, oder ein Mittel in Haͤn-
den zu haben, die Empfaͤnglichkeit der thieriſchen Orga-
ne zu erhoͤhen. Dieſes Mittel habe ich endlich entdeckt,
und ich bin ſtolz darauf, zu geſtehen, daß der lehrreiche
Umgang mit dem großen und ſcharfſinnigen Phyſiker,
Herrn Aleſſandro Volta, mich zu dieſer Entde-
ckung veranlaßte.
Schon im May dieſes Jahres hatte ich Froͤſche
galvaniſirt, deren Muſkeln ich mit Saͤuren und deren
Nerven ich mit alcaliſchen Aufloͤſungen benetzte. Jch
zeichnete in meinen Papieren Verſtaͤrkung der Zuckungen
auf, ſchrieb dieſelben aber der alleinigen Anwendung der
Saͤuren zu. Herr Volta, deſſen Unterricht ich ſo
vieles verdanke, zeigte mir, wie er leitende Subſtan-
zen, um ihre Leitungskraft zu vermehren, lieber mit
Oleum tartari per deliquium, als mit Waſſer befeuchte.
Dieſer Umſtand veranlaßte mich, neue Verſuche mit der
alca-
*)
*) S. a. a. O. S. 126
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