Humboldt, Alexander von: Ueber die Schwankungen der Goldproduktion mit Rücksicht auf staatswirthschaftliche Probleme. In: Deutsche Vierteljahrs Schrift, Bd. 1, H. IV (1838), S. 1-40.der Goldproduktion. Der geistreiche Historiker hat meine officiellen Beweise* von dergeringen Menge edler Metalle, die bis 1545 der amerikanische Bergbau und die sogenannten Jnca-Schätze geliefert, durch neue Dokumente erweitert und bekräftigt. Eine genauere Kenntniß der Geschichte der Metallproduktion * Essai politique T. III, p. 361-382, 421-428. Der Bergbau lieferte bis 1545 nicht drei Millionen Piaster jährlich. Atahnalpa's Lösegeld betrug nach Gomara 52000 Mark Silber und die Beute (Tempelraub) in Cuzco nach Herrera nur 25700 Mark Silber an Werth. ** Jacob on Precious Metals, T. II, p. 77, 132 und 388.
der Goldproduktion. Der geiſtreiche Hiſtoriker hat meine officiellen Beweiſe* von dergeringen Menge edler Metalle, die bis 1545 der amerikaniſche Bergbau und die ſogenannten Jnca-Schätze geliefert, durch neue Dokumente erweitert und bekräftigt. Eine genauere Kenntniß der Geſchichte der Metallproduktion * Essai politique T. III, p. 361–382, 421–428. Der Bergbau lieferte bis 1545 nicht drei Millionen Piaſter jährlich. Atahnalpa's Löſegeld betrug nach Gomara 52000 Mark Silber und die Beute (Tempelraub) in Cuzco nach Herrera nur 25700 Mark Silber an Werth. ** Jacob on Precious Metals, T. II, p. 77, 132 und 388.
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der Goldproduktion.
Der geiſtreiche Hiſtoriker hat meine officiellen Beweiſe * von der
geringen Menge edler Metalle, die bis 1545 der amerikaniſche
Bergbau und die ſogenannten Jnca-Schätze geliefert, durch neue
Dokumente erweitert und bekräftigt.
Eine genauere Kenntniß der Geſchichte der Metallproduktion
oder der allmähligen Entdeckung großer erzführenden Lagerſtätten
in der Neuen Welt lehrt uns, warum das Sinken des Werthes
der edlen Metalle oder (was daſſelbe iſt) das Steigen der Preiſe
von Korn und anderer unentbehrlicher Erzeugniſſe des Bodens
und des menſchlichen Kunſtfleißes erſt gegen die Mitte des ſech-
zehnten Jahrhunderts, und beſonders zwiſchen 1570 und 1595 am
lebhafteſten gefühlt wurde. Damals fing die Silbermenge der
Bergwerke von Tasco, Zacatecas und Pachuca in Neuſpanien, von
Potoſi, Porco und Oruro in der peruaniſchen Andeskette erſt an,
ſich in Europa gleichmäßiger zu verbreiten, und ihren Effekt auf die
Preiſe des Weizens, der rohen Wolle und der Manufakturwaaren
auszuüben. Die eigentliche Eröffnung und Bearbeitung der Gruben
von Potoſi durch die ſpaniſchen Conquiſtadores fällt in das
Jahr 1545, und die viel berufene Predigt, welche der Biſchof La-
timer vor König Eduard VI. hielt, ** und in der er ſeinen Zorn
über das Steigen der Preiſe aller Lebensmittel ausdrückt, iſt vom
17. Januar 1548. Beſſer faſt noch, als die von Fleetwood, Du-
pré de St. Maur, Garnier und Lloyd geſammelten Kornpreiſe
verkündigen die engliſchen Korngeſetze zwiſchen 1554 bis 1688 die
Anhäufung der Metalle. Die Ausfuhr des Weizens iſt bekanntlich
nur erlaubt, wenn der Preis eines gewiſſen Maßes eine durch das
Geſetz beſtimmte Höhe erreicht. Nun war dieſe Grenze unter der Königin
Marie 1554 per Quarter 6 Schilling, unter Eliſabeth 1593 gegen 20,
und im Jahr 1604 unter Jakob I. über 26 Schill. Dieſe numeriſchen
Thatſachen ſind allerdings von großem Werthe, aber ihre Deutung
erheiſcht beſondere Vorſicht, da das Problem der Kornpreiſe, ja aller
Preiſe ein ſehr complicirtes iſt, und ſehr veränderliche theoretiſche
* Essai politique T. III, p. 361–382, 421–428. Der Bergbau lieferte
bis 1545 nicht drei Millionen Piaſter jährlich. Atahnalpa's Löſegeld
betrug nach Gomara 52000 Mark Silber und die Beute (Tempelraub)
in Cuzco nach Herrera nur 25700 Mark Silber an Werth.
** Jacob on Precious Metals, T. II, p. 77, 132 und 388.
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