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Humboldt, Alexander von: Ueber die Schwankungen der Goldproduktion mit Rücksicht auf staatswirthschaftliche Probleme. In: Deutsche Vierteljahrs Schrift, Bd. 1, H. IV (1838), S. 1-40.

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der Goldproduktion.
Uebersicht des jährlichen Betrages an Gold zur Vermünzung aus den
Goldgruben der Vereinigten Staaten.

[Tabelle]
Sie fragen, wie viel etwa man, wegen des Schleichhandels, zu
den Summen an Dollars, welche jene Tabelle aufführt, jährlich
zusetzen müsse? Eine solche Evaluation ist schwierig, aber ich glaube,
Jhnen mit einiger Sicherheit sagen zu können, daß in keinem Jahr
die Produktion (Ausbeute) des Goldes über eine Million Dollars
gewesen ist. Der Verlust durch Schleichhandel ist um so geringer,
als, nach unseren neuesten Gesetzen, das Gold, im Verhältniß zum
Silber, fast zwei Procent höher, als der gewöhnliche Preis gesetzt
ist. Das Verhältniß zum Silber ist, nach jenen Gesetzen, wie 16
zu 1. Deßhalb kommt jetzt wohl alles inländische Gold in unsere
Münzstätte. Jm Ganzen nehmen die alten Goldwäschen, besonders
in Carolina, ab, doch findet man immer neue goldhaltige Schichten
und auch der eigentliche Bergbau auf Gold wird hoffnungsreicher."

Jch füge zu diesen interessanten Nachrichten noch hinzu, daß
die goldführenden Regionen von Nordamerika ganz neuerlichst von
einem sehr unterrichteten deutschen Bergbauverständigen, Herrn Carl
Degenhardt (dermalen zu Clausthal am Harze) und von Herrn
Featherstonhaugh, der Zinnerze und Zinnober entdeckt hat, besucht
wurden. Der Gewinn, und mit ihm die Lust zum Goldwa-
schen und zum Goldbergbau sind seit dem Jahr 1835 rasch gesun-
ken. Jn einem Lande, das bei seinem stets fortschreitenden Wohl-
stande das Glück des freiesten Verkehrs genießt, bieten sich bessere

Deutsche Vierteljahrs Schrift. Heft IV. 3

der Goldproduktion.
Ueberſicht des jährlichen Betrages an Gold zur Vermünzung aus den
Goldgruben der Vereinigten Staaten.

[Tabelle]
Sie fragen, wie viel etwa man, wegen des Schleichhandels, zu
den Summen an Dollars, welche jene Tabelle aufführt, jährlich
zuſetzen müſſe? Eine ſolche Evaluation iſt ſchwierig, aber ich glaube,
Jhnen mit einiger Sicherheit ſagen zu können, daß in keinem Jahr
die Produktion (Ausbeute) des Goldes über eine Million Dollars
geweſen iſt. Der Verluſt durch Schleichhandel iſt um ſo geringer,
als, nach unſeren neueſten Geſetzen, das Gold, im Verhältniß zum
Silber, faſt zwei Procent höher, als der gewöhnliche Preis geſetzt
iſt. Das Verhältniß zum Silber iſt, nach jenen Geſetzen, wie 16
zu 1. Deßhalb kommt jetzt wohl alles inländiſche Gold in unſere
Münzſtätte. Jm Ganzen nehmen die alten Goldwäſchen, beſonders
in Carolina, ab, doch findet man immer neue goldhaltige Schichten
und auch der eigentliche Bergbau auf Gold wird hoffnungsreicher.“

Jch füge zu dieſen intereſſanten Nachrichten noch hinzu, daß
die goldführenden Regionen von Nordamerika ganz neuerlichſt von
einem ſehr unterrichteten deutſchen Bergbauverſtändigen, Herrn Carl
Degenhardt (dermalen zu Clausthal am Harze) und von Herrn
Featherſtonhaugh, der Zinnerze und Zinnober entdeckt hat, beſucht
wurden. Der Gewinn, und mit ihm die Luſt zum Goldwa-
ſchen und zum Goldbergbau ſind ſeit dem Jahr 1835 raſch geſun-
ken. Jn einem Lande, das bei ſeinem ſtets fortſchreitenden Wohl-
ſtande das Glück des freieſten Verkehrs genießt, bieten ſich beſſere

Deutſche Vierteljahrs Schrift. Heft IV. 3
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[33/0034] der Goldproduktion. Ueberſicht des jährlichen Betrages an Gold zur Vermünzung aus den Goldgruben der Vereinigten Staaten. Sie fragen, wie viel etwa man, wegen des Schleichhandels, zu den Summen an Dollars, welche jene Tabelle aufführt, jährlich zuſetzen müſſe? Eine ſolche Evaluation iſt ſchwierig, aber ich glaube, Jhnen mit einiger Sicherheit ſagen zu können, daß in keinem Jahr die Produktion (Ausbeute) des Goldes über eine Million Dollars geweſen iſt. Der Verluſt durch Schleichhandel iſt um ſo geringer, als, nach unſeren neueſten Geſetzen, das Gold, im Verhältniß zum Silber, faſt zwei Procent höher, als der gewöhnliche Preis geſetzt iſt. Das Verhältniß zum Silber iſt, nach jenen Geſetzen, wie 16 zu 1. Deßhalb kommt jetzt wohl alles inländiſche Gold in unſere Münzſtätte. Jm Ganzen nehmen die alten Goldwäſchen, beſonders in Carolina, ab, doch findet man immer neue goldhaltige Schichten und auch der eigentliche Bergbau auf Gold wird hoffnungsreicher.“ Jch füge zu dieſen intereſſanten Nachrichten noch hinzu, daß die goldführenden Regionen von Nordamerika ganz neuerlichſt von einem ſehr unterrichteten deutſchen Bergbauverſtändigen, Herrn Carl Degenhardt (dermalen zu Clausthal am Harze) und von Herrn Featherſtonhaugh, der Zinnerze und Zinnober entdeckt hat, beſucht wurden. Der Gewinn, und mit ihm die Luſt zum Goldwa- ſchen und zum Goldbergbau ſind ſeit dem Jahr 1835 raſch geſun- ken. Jn einem Lande, das bei ſeinem ſtets fortſchreitenden Wohl- ſtande das Glück des freieſten Verkehrs genießt, bieten ſich beſſere Deutſche Vierteljahrs Schrift. Heft IV. 3

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Zitationshilfe: Humboldt, Alexander von: Ueber die Schwankungen der Goldproduktion mit Rücksicht auf staatswirthschaftliche Probleme. In: Deutsche Vierteljahrs Schrift, Bd. 1, H. IV (1838), S. 1-40, hier S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_schwankungen_1838/34>, abgerufen am 23.11.2024.