Humboldt, Alexander von: Neue Untersuchungen über die Gesetze, welche man in der Vertheilung der Pflanzenformen bemerkt. In: Isis, Bd. 5 (1821), Sp. 1033-1047.[Beginn Spaltensatz]
Es wäre vortheilhaft, wenn man einst die Vegetation Man sieht außerdem, daß die Entwickelung der Pflan- [Beginn Spaltensatz]
Es waͤre vortheilhaft, wenn man einſt die Vegetation Man ſieht außerdem, daß die Entwickelung der Pflan- <TEI> <text> <body> <div n="2"> <p><pb facs="#f0005"/><cb type="start" n="1039"/><lb/> geſtellten Familien (<hi rendition="#aq">Dumoſae</hi>, <hi rendition="#aq">Corydales</hi>, <hi rendition="#aq">Oleraceae</hi>);<lb/> ſo findet man nicht mehr die großen phyſiſchen Geſetze in<lb/> der Vertheilung der Pflanzen uͤber den Erdball. Herr<lb/> Brown hat in einer vorzuͤglichen Abhandlung uͤber die Ve-<lb/> getation von Neuholland die erſten aͤchten Verhaͤltniſſe zwi-<lb/> ſchen den großen Vertheilungen des Pflanzenreichs, der Aco-<lb/> tyledonen, Monocotyledonen und Dicotyledonen angegeben<lb/> (<hi rendition="#aq">Brown in Flinder's Voyage to Terra auſtralis. Tom.<lb/> II. p.</hi> 538 und <hi rendition="#aq">Obſerv. Syſt. and geographical on the<lb/> herbal of the Congo p.</hi> 3). Jch habe 1815 verſucht,<lb/> dieſe Art von Unterſuchungen fortzuſetzen und ſie auf unter-<lb/> ſchiedene Ordnungen und natuͤrliche Familien auszudehnen.<lb/> Die Phyſik des Erdballs hat ihre <hi rendition="#fr">numeriſchen Elemente</hi>,<lb/> wie das Weltſyſtem, und nur durch die vereinten Arbeiten<lb/> reiſender Botaniker kann es gelingen, die wahren Geſetze<lb/> der Pflanzenvertheilung zu entdecken. Es kommt nicht bloß<lb/> auf Zuſammenhaͤufung von Thatſachen an; ſondern man<lb/> muß, um beſtimmtere Approximationen zu erlangen (wir<lb/> verlangen nur Approximationen), die verſchiedenen Umſtaͤnde<lb/> erwaͤgen, unter welchen die Beobachtungen angeſtellt wur-<lb/> den. Jch denke wie Brown, man muͤſſe die von betraͤcht-<lb/> lich ausgebreiteten Laͤndern, deren Floren man genau kennt,<lb/> z. B. von Frankreich, England, Deutſchland und Lappland<lb/> hergenommene Beyſpiele, denen Berechnungen vorziehen,<lb/> die nach unvollkommenen Verzeichniſſen aller bekannt ge-<lb/> machten Pflanzen gemacht ſind. Es waͤre zu wuͤnſchen,<lb/> man haͤtte ſchon eine vollſtaͤndige Flora von den beyden<lb/> Erdſtrichen von 20,000 Quadrat Meilen (franzoͤſ.), die,<lb/> ohne Berge und Bergebenen, zwiſchen den Wendezirkeln<lb/> der alten und neuen Welt liegen. So lange bis dieſer<lb/> Wunſch erreicht iſt, muß man ſich mit den großen Herba-<lb/> rien der Reiſenden, die in jenen Gegenden ſich aufgehalten<lb/> haben, begnuͤgen. Die <hi rendition="#fr">Standorte</hi> der Pflanzen ſind in<lb/> den weitlaͤuftigen Compilationen, die unter dem Namen<lb/><hi rendition="#aq">Syſtema vegetabilium</hi> und <hi rendition="#aq">Species plantarum</hi> bekannt<lb/> ſind, ſo unbeſtimmt und unrichtig angegeben, daß es<lb/> ſehr gefaͤhrlich waͤre, ſich derſelben ausſchließlich zu bedie-<lb/> nen. Jch habe dergleichen Verzeichniſſe mich nur zur Aus-<lb/> huͤlfe bedient, um die aus einzelnen Floren und Herbarien<lb/> erhaltenen Reſultate etwas zu vergleichen und zu aͤndern.<lb/> Die Anzahl der Aequinoctial-Pflanzen, welche Bompland<lb/> und ich nach Europa gebracht und die unſer gelehrte Mit-<lb/> arbeiter, Hr. Kunth, bald vollends wird herausgegeben ha-<lb/> ben, iſt wahrſcheinlich an Zahl groͤßer als irgend ein zwi-<lb/> ſchen den Wendekreiſen gemachtes Herbarium; allein es ſind<lb/> lauter Pflanzen aus den Ebenen und den Bergflaͤchen der<lb/> Anden. Die Alpenpflanzen ſind dort ſogar betraͤchtlicher als<lb/> in den Floren von Frankreich, England und den bey-<lb/> den Jndien, wo ſich auch die Erzeugniſſe verſchiedener zu<lb/> derſelben Breite gehoͤriger Climate vereinigen. Jn Frank-<lb/> reich ſcheinen die Gattungen, welche ausſchließlich uͤber 500<lb/> Toiſen Hoͤhe wachſen, nur <formula notation="TeX">\nicefrac{1}{9}</formula> der ganzen Maſſe von Pha-<lb/> nerogamen zu betragen (<hi rendition="#aq">de Candolle in Mémoires de<lb/> la Societé d'Arcueil Tom. III. p.</hi> 295).</p><lb/> <p>Es waͤre vortheilhaft, wenn man einſt die Vegetation<lb/> der Wendekreiſe und die der gemaͤßigten Zone, zwiſchen den<lb/> Parallelen von 40° und 50° nach zwey verſchiedenen Me-<lb/> thoden betrachtete, indem man entweder die numeriſchen<lb/> Verhaͤltniſſe in dem Ganzen der Ebenen und der Berge,<lb/><cb n="1040"/><lb/> welche die Natur in einem großen Strich Landes zeigt, auf-<lb/> ſuchte, oder ausſchließlich nur dieſe Verhaͤltniſſe in der tem-<lb/> perirten und in der heißen Zone beſtimmte. Da unſere<lb/> Herbarien die Einzigen ſind, welche, nach einer barometri-<lb/> ſchen Nivellirung, fuͤr mehr als 4000 Aequinoctialpflanzen<lb/> die Hoͤhe jeder Station uͤber dem Meer angeben, ſo kann<lb/> man, wenn unſer Werk, <hi rendition="#aq">Nova genera</hi>, fertig iſt, die nu-<lb/> meriſchen Verhaͤltniſſe in der von mir hier angegebenen Ta-<lb/> belle dadurch berichtigen, daß man von den 4000 Phanero-<lb/> gamen, die Kunth bey dieſer Arbeit benutzt hat (<hi rendition="#aq">Proleg.<lb/> p.</hi> 16) diejenigen Pflanzen abzieht, welche uͤber 1000 Toi-<lb/> ſen wachſen, und die Totalſumme der Nicht-Alpen-Pflan-<lb/> zen durch die Zahl der Gattungen jeder Familie dividirt,<lb/> welche, zwiſchen den Wendekreiſen, unter 1000 Toiſen<lb/> wachſen. Dieſe Verfahrungsart muß, wie ich es zeige, auf<lb/> diejenigen Familien beſonders angewandt werden, in denen<lb/> viele Alpengattungen vorkommen, z. B. die Gramineen<lb/> und Compoſiten. Auf einer Hoͤhe von 1000 Toiſen iſt die<lb/> Temperatur auf dem Ruͤcken der Ardennen 17° Centim,<lb/> wie ſie im Julius zu Paris iſt. Obgleich man auf den<lb/> Bergebenen der Cordillieren die naͤmliche jaͤhrliche Tempera-<lb/> tur findet, wie auf den hohen Breiten (weil die Jſother-<lb/> men-Linie von 17°, z. 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Die Vertheilung der organiſchen Weſen<lb/> uͤber unſere Erde haͤngt nicht allein von ſehr verwickelten<lb/> climatiſchen Umſtaͤnden ab, ſondern auch von geologiſchen<lb/> Urſachen, die uns ganz unbekannt ſind, weil ſie ſich auf<lb/> den erſten Zuſtand unſeres Planeten beziehen. Die großen<lb/> Pachydermen fehlen jetzt in der neuen Welt, da wir ſie<lb/> doch noch haͤufig im analogen Clima in Africa und in Aſien<lb/> finden. Jn der Aequinoctialzone von Africa gibt es wenige<lb/> Palmenarten in Vergleich mit der Menge derſelben im ſuͤd-<lb/> lichen America. Dieſe Verſchiedenheiten muͤſſen uns nicht<lb/> von der Unterſuchung der Geſetze der Natur abwenden, ſon-<lb/> dern vielmehr anreizen, dieſe Geſetze in allen ihren Verwi-<lb/> ckelungen zu ſtudieren. Die Linien von gleicher Waͤrme<cb type="end"/><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [0005]
geſtellten Familien (Dumoſae, Corydales, Oleraceae);
ſo findet man nicht mehr die großen phyſiſchen Geſetze in
der Vertheilung der Pflanzen uͤber den Erdball. Herr
Brown hat in einer vorzuͤglichen Abhandlung uͤber die Ve-
getation von Neuholland die erſten aͤchten Verhaͤltniſſe zwi-
ſchen den großen Vertheilungen des Pflanzenreichs, der Aco-
tyledonen, Monocotyledonen und Dicotyledonen angegeben
(Brown in Flinder's Voyage to Terra auſtralis. Tom.
II. p. 538 und Obſerv. Syſt. and geographical on the
herbal of the Congo p. 3). Jch habe 1815 verſucht,
dieſe Art von Unterſuchungen fortzuſetzen und ſie auf unter-
ſchiedene Ordnungen und natuͤrliche Familien auszudehnen.
Die Phyſik des Erdballs hat ihre numeriſchen Elemente,
wie das Weltſyſtem, und nur durch die vereinten Arbeiten
reiſender Botaniker kann es gelingen, die wahren Geſetze
der Pflanzenvertheilung zu entdecken. Es kommt nicht bloß
auf Zuſammenhaͤufung von Thatſachen an; ſondern man
muß, um beſtimmtere Approximationen zu erlangen (wir
verlangen nur Approximationen), die verſchiedenen Umſtaͤnde
erwaͤgen, unter welchen die Beobachtungen angeſtellt wur-
den. Jch denke wie Brown, man muͤſſe die von betraͤcht-
lich ausgebreiteten Laͤndern, deren Floren man genau kennt,
z. B. von Frankreich, England, Deutſchland und Lappland
hergenommene Beyſpiele, denen Berechnungen vorziehen,
die nach unvollkommenen Verzeichniſſen aller bekannt ge-
machten Pflanzen gemacht ſind. Es waͤre zu wuͤnſchen,
man haͤtte ſchon eine vollſtaͤndige Flora von den beyden
Erdſtrichen von 20,000 Quadrat Meilen (franzoͤſ.), die,
ohne Berge und Bergebenen, zwiſchen den Wendezirkeln
der alten und neuen Welt liegen. So lange bis dieſer
Wunſch erreicht iſt, muß man ſich mit den großen Herba-
rien der Reiſenden, die in jenen Gegenden ſich aufgehalten
haben, begnuͤgen. Die Standorte der Pflanzen ſind in
den weitlaͤuftigen Compilationen, die unter dem Namen
Syſtema vegetabilium und Species plantarum bekannt
ſind, ſo unbeſtimmt und unrichtig angegeben, daß es
ſehr gefaͤhrlich waͤre, ſich derſelben ausſchließlich zu bedie-
nen. Jch habe dergleichen Verzeichniſſe mich nur zur Aus-
huͤlfe bedient, um die aus einzelnen Floren und Herbarien
erhaltenen Reſultate etwas zu vergleichen und zu aͤndern.
Die Anzahl der Aequinoctial-Pflanzen, welche Bompland
und ich nach Europa gebracht und die unſer gelehrte Mit-
arbeiter, Hr. Kunth, bald vollends wird herausgegeben ha-
ben, iſt wahrſcheinlich an Zahl groͤßer als irgend ein zwi-
ſchen den Wendekreiſen gemachtes Herbarium; allein es ſind
lauter Pflanzen aus den Ebenen und den Bergflaͤchen der
Anden. Die Alpenpflanzen ſind dort ſogar betraͤchtlicher als
in den Floren von Frankreich, England und den bey-
den Jndien, wo ſich auch die Erzeugniſſe verſchiedener zu
derſelben Breite gehoͤriger Climate vereinigen. Jn Frank-
reich ſcheinen die Gattungen, welche ausſchließlich uͤber 500
Toiſen Hoͤhe wachſen, nur [FORMEL] der ganzen Maſſe von Pha-
nerogamen zu betragen (de Candolle in Mémoires de
la Societé d'Arcueil Tom. III. p. 295).
Es waͤre vortheilhaft, wenn man einſt die Vegetation
der Wendekreiſe und die der gemaͤßigten Zone, zwiſchen den
Parallelen von 40° und 50° nach zwey verſchiedenen Me-
thoden betrachtete, indem man entweder die numeriſchen
Verhaͤltniſſe in dem Ganzen der Ebenen und der Berge,
welche die Natur in einem großen Strich Landes zeigt, auf-
ſuchte, oder ausſchließlich nur dieſe Verhaͤltniſſe in der tem-
perirten und in der heißen Zone beſtimmte. Da unſere
Herbarien die Einzigen ſind, welche, nach einer barometri-
ſchen Nivellirung, fuͤr mehr als 4000 Aequinoctialpflanzen
die Hoͤhe jeder Station uͤber dem Meer angeben, ſo kann
man, wenn unſer Werk, Nova genera, fertig iſt, die nu-
meriſchen Verhaͤltniſſe in der von mir hier angegebenen Ta-
belle dadurch berichtigen, daß man von den 4000 Phanero-
gamen, die Kunth bey dieſer Arbeit benutzt hat (Proleg.
p. 16) diejenigen Pflanzen abzieht, welche uͤber 1000 Toi-
ſen wachſen, und die Totalſumme der Nicht-Alpen-Pflan-
zen durch die Zahl der Gattungen jeder Familie dividirt,
welche, zwiſchen den Wendekreiſen, unter 1000 Toiſen
wachſen. Dieſe Verfahrungsart muß, wie ich es zeige, auf
diejenigen Familien beſonders angewandt werden, in denen
viele Alpengattungen vorkommen, z. B. die Gramineen
und Compoſiten. Auf einer Hoͤhe von 1000 Toiſen iſt die
Temperatur auf dem Ruͤcken der Ardennen 17° Centim,
wie ſie im Julius zu Paris iſt. Obgleich man auf den
Bergebenen der Cordillieren die naͤmliche jaͤhrliche Tempera-
tur findet, wie auf den hohen Breiten (weil die Jſother-
men-Linie von 17°, z. B. auch die in den Breiten durch
Durchſchneidung der Jſothermenflaͤche von 17° mit der Ober-
flaͤche der Sphaͤroide der Erde bezeichnete Linie iſt); ſo
muß man doch nicht zu ſehr dieſe Analogieen der temperir-
ten Climaten auf den aͤquinoctial Bergen und in den niede-
ren Regionen der Zone um den Pol allgemein machen.
Dieſe Analogien ſind nicht ſo groß wie man glaubt; ſie
werden modificirt durch den Einfluß der partiellen Verthei-
lung der Waͤrme in die verſchiedenen Abtheilungen des Jah-
res Proleg. p. 54; meine Abhandl. uͤber die Jſother-
menlinien p 137). Die Quotienten veraͤndern ſich, wenn
man von den Ebenen zu den unfruchtbaren Berggipfeln hin-
aufgeht nicht immer eben auf die Art, als wenn man zum
Pole hingeht; ſo verhaͤlt es ſich bey den Monocotyledonen
im Allgemeinen, ſo bey den Farrenkraͤutern und den Com-
poſiten (Prol. p. 51 52. Brown on Congo p. 5).
Man ſieht außerdem, daß die Entwickelung der Pflan-
zen verſchiedener Familien und die Vertheilung der Formen
weder von den geographiſchen noch von den Jſothermen-
Breiten allein abhaͤngt, ſondern daß die Quotienten ſich in
derſelben Jſothermenlinie der gemaͤßigten Zone in den Ebe-
nen von America und in den der alten Welt nicht immer
gleich ſind. Unter den Wendekreiſen findet ſich in America,
Jndien und den Weſtkuͤſten von Africa eine merkwuͤrdige
Verſchiedenheit. Die Vertheilung der organiſchen Weſen
uͤber unſere Erde haͤngt nicht allein von ſehr verwickelten
climatiſchen Umſtaͤnden ab, ſondern auch von geologiſchen
Urſachen, die uns ganz unbekannt ſind, weil ſie ſich auf
den erſten Zuſtand unſeres Planeten beziehen. Die großen
Pachydermen fehlen jetzt in der neuen Welt, da wir ſie
doch noch haͤufig im analogen Clima in Africa und in Aſien
finden. Jn der Aequinoctialzone von Africa gibt es wenige
Palmenarten in Vergleich mit der Menge derſelben im ſuͤd-
lichen America. Dieſe Verſchiedenheiten muͤſſen uns nicht
von der Unterſuchung der Geſetze der Natur abwenden, ſon-
dern vielmehr anreizen, dieſe Geſetze in allen ihren Verwi-
ckelungen zu ſtudieren. Die Linien von gleicher Waͤrme
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