Humboldt, Alexander von: Vorwort von Alexander v. Humboldt. In: Humboldt, Wilhelm von: Sonette. Berlin, 1853, S. [III]-XVI.schreiben ließ. Jedes Hundert der Sonette wurde Die anmuthigen Umgebungen des Landsitzes von ſchreiben ließ. Jedes Hundert der Sonette wurde Die anmuthigen Umgebungen des Landſitzes von <TEI> <text> <body> <div type="preface"> <p><pb facs="#f0006" n="V"/> ſchreiben ließ. Jedes Hundert der Sonette wurde<lb/> abgeſondert und dann erſt einer flüchtigen Correctur<lb/> unterworfen. Die ganze Compoſition fällt in die<lb/> letzten Lebensjahre, ohngefähr vom September 1831<lb/> bis Anfang März 1835, wo eine Krankheit Herrn<lb/> Ferdinand Schulz (den jetzigen geheimen Regiſtrator<lb/> bei der Hauptverwaltung der Staatsſchulden) von<lb/> ihm trennte. Dieſem Manne, der ſein ganzes Ver-<lb/> trauen beſaß, verdanken wir die Kenntniß des lange<lb/> verborgenen Käſtchens, in welchem die Sonette auf-<lb/> bewahrt wurden.</p><lb/> <p>Die anmuthigen Umgebungen des Landſitzes von<lb/> Tegel (See und Wald); das Grabmonument: eine<lb/> Granitſäule, welche die Statue der <hi rendition="#aq">Spes</hi> von Thor-<lb/> waldſen krönt; der Anblick des Meeres in drei auf<lb/> einander folgenden Reiſen nach dem Bade Norder-<lb/> ney; haben jene Dichtungen hervorgerufen. Jn dem<lb/> innerſten empfänglichen Sinn des Menſchen reflectirt<lb/> lebendig und wahr ſich die phyſiſche Welt. Wo die<lb/> Freude an der Natur, wie es der Fall bei dem Hin-<lb/> geſchiedenen war, mit dem Alter zunimmt, bietet<lb/> unter jeglicher Zone der Blick auf die unbegrenzte<lb/> Meeresfläche oder auf die ewigen Sterne des Him-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [V/0006]
ſchreiben ließ. Jedes Hundert der Sonette wurde
abgeſondert und dann erſt einer flüchtigen Correctur
unterworfen. Die ganze Compoſition fällt in die
letzten Lebensjahre, ohngefähr vom September 1831
bis Anfang März 1835, wo eine Krankheit Herrn
Ferdinand Schulz (den jetzigen geheimen Regiſtrator
bei der Hauptverwaltung der Staatsſchulden) von
ihm trennte. Dieſem Manne, der ſein ganzes Ver-
trauen beſaß, verdanken wir die Kenntniß des lange
verborgenen Käſtchens, in welchem die Sonette auf-
bewahrt wurden.
Die anmuthigen Umgebungen des Landſitzes von
Tegel (See und Wald); das Grabmonument: eine
Granitſäule, welche die Statue der Spes von Thor-
waldſen krönt; der Anblick des Meeres in drei auf
einander folgenden Reiſen nach dem Bade Norder-
ney; haben jene Dichtungen hervorgerufen. Jn dem
innerſten empfänglichen Sinn des Menſchen reflectirt
lebendig und wahr ſich die phyſiſche Welt. Wo die
Freude an der Natur, wie es der Fall bei dem Hin-
geſchiedenen war, mit dem Alter zunimmt, bietet
unter jeglicher Zone der Blick auf die unbegrenzte
Meeresfläche oder auf die ewigen Sterne des Him-
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