Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.Der Rabbi Hillel, dessen schon früher erwähnt Jn Rücksicht der Mäßigkeit thun die Rabbiner *) M. s. die talmudischen Schriften: Sopherin Kap.
16. Succa, und das Buch Maase Kap. 143. Der Rabbi Hillel, deſſen ſchon fruͤher erwaͤhnt Jn Ruͤckſicht der Maͤßigkeit thun die Rabbiner *) M. ſ. die talmudiſchen Schriften: Sopherin Kap.
16. Succa, und das Buch Maaſe Kap. 143. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0129" n="95"/> <p>Der Rabbi Hillel, deſſen ſchon fruͤher erwaͤhnt<lb/> worden, verſtand die Sprachen der Berge, der Huͤ-<lb/> gel, der Thaͤler, der Baͤume und Kraͤuter, der Voͤ-<lb/> gel und vierfuͤßigen Thiere, ja ſelbſt die Sprache<lb/> der Teufel, und wußte alle Gleichniße auswendig.<lb/> Der Rabbi Jochanan redete fertig die Sprachen<lb/> der dienſtbaren Engel, der Teufel und der Dat-<lb/> telbaͤume, und Rabbi Chaniana redete und ſchrieb<lb/> ſogar ſiebzig Sprachen der Menſchen und alle Spra-<lb/> chen der Voͤgel und uͤbrigen Thiere. <note place="foot" n="*)">M. ſ. die talmudiſchen Schriften: Sopherin Kap.<lb/> 16. Succa, und das Buch Maaſe Kap. 143.</note> Jm Buch<lb/> Maaſe (Kap. 156) kann man noch eine Unterre-<lb/> dung leſen, welche die Huͤhner und Gaͤnſe mit ein-<lb/> ander gehabt, und im 115ten Kapitel findet man<lb/> das Geſpraͤch von zwei Schlangen, welches der<lb/> Rabbi Meir belauſchte. Man muß doch geſtehen,<lb/> daß dieſe Rabbiner geſegneten Andenkens mehr<lb/> Sprachkenntniße beſaßen, als alle frommen Vaͤter<lb/> der Geſellſchaft Jeſu, ja ſogar mehr, als der Herr<lb/> van den Wyenberg und ein gewiſſer lutheriſcher<lb/> Biſchof, die nicht einmal ihre Mutterſprache ver-<lb/> ſtehen, und den Zeitgeiſt mit Sprachſchnitzern aus-<lb/> treiben wollen.</p><lb/> <p>Jn Ruͤckſicht der Maͤßigkeit thun die Rabbiner<lb/> es den chriſtlichen Paͤbſten, Biſchoͤfen, Prieſtern und<lb/> Moͤnchen zuvor. Man hoͤre! Wenn der Rabbi<lb/> Jochanan von den Fruͤchten zu Ginnofar in Gali-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [95/0129]
Der Rabbi Hillel, deſſen ſchon fruͤher erwaͤhnt
worden, verſtand die Sprachen der Berge, der Huͤ-
gel, der Thaͤler, der Baͤume und Kraͤuter, der Voͤ-
gel und vierfuͤßigen Thiere, ja ſelbſt die Sprache
der Teufel, und wußte alle Gleichniße auswendig.
Der Rabbi Jochanan redete fertig die Sprachen
der dienſtbaren Engel, der Teufel und der Dat-
telbaͤume, und Rabbi Chaniana redete und ſchrieb
ſogar ſiebzig Sprachen der Menſchen und alle Spra-
chen der Voͤgel und uͤbrigen Thiere. *) Jm Buch
Maaſe (Kap. 156) kann man noch eine Unterre-
dung leſen, welche die Huͤhner und Gaͤnſe mit ein-
ander gehabt, und im 115ten Kapitel findet man
das Geſpraͤch von zwei Schlangen, welches der
Rabbi Meir belauſchte. Man muß doch geſtehen,
daß dieſe Rabbiner geſegneten Andenkens mehr
Sprachkenntniße beſaßen, als alle frommen Vaͤter
der Geſellſchaft Jeſu, ja ſogar mehr, als der Herr
van den Wyenberg und ein gewiſſer lutheriſcher
Biſchof, die nicht einmal ihre Mutterſprache ver-
ſtehen, und den Zeitgeiſt mit Sprachſchnitzern aus-
treiben wollen.
Jn Ruͤckſicht der Maͤßigkeit thun die Rabbiner
es den chriſtlichen Paͤbſten, Biſchoͤfen, Prieſtern und
Moͤnchen zuvor. Man hoͤre! Wenn der Rabbi
Jochanan von den Fruͤchten zu Ginnofar in Gali-
*) M. ſ. die talmudiſchen Schriften: Sopherin Kap.
16. Succa, und das Buch Maaſe Kap. 143.
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