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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.

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nemlich die Stimme 1) eines fruchtbaren Baums,
den man abhauet; 2) einer Schlange, die ihre
Haut abzieht; 3) einer Frau, welche von ihrem
Gatten geschieden wird; 4) einer Frau, die zum
ersten Mal von ihrem Mann berührt wird; und
endlich 5) die Stimme eines neugebornen Kindes *).

Bekanntlich gießen die Juden in dem Hause,
wo Jemand gestorben ist, das Wasser auf die Gasse.
Dies geschieht deshalb, weil der Todesengel sein
Schwert darin gewaschen hat. Andere sagen, man
thue es, um den Nachbaren zu zeigen, daß ein
Todter im Hause sey. Die erstere Meinung gilt
jedoch bei den meisten Hebräern für die richtigste **).

"Man rede von einem Todten nichts als un-
bedeutende Dinge, denn er hört so lange bis der
Sarg mit einem Deckel verschlossen ist, Alles, was
man von ihm spricht, sowohl Gutes als Böses.
Die Nephesch, die unterste Seele, bleibt bei dem
Körper zwölf Monate, bis alles Fleisch verwest
ist, und während dieser Zeit besucht sie der Ruach,
der Geist, und heitert sie auf. Wenn der Ruach
bei der Nephesch des Verstorbenen ist, dann ist das
Leben vollkommen, und daher reden die Todten
auch häufig im Grabe mit einander. Als die Hexe
zu Endor den Samuel aus dem Grabe hervorrief,
um sich mit dem Könige Saul zu besprechen, war

*) Jalkut Chadasch.
**) Minhagim.
19 *

nemlich die Stimme 1) eines fruchtbaren Baums,
den man abhauet; 2) einer Schlange, die ihre
Haut abzieht; 3) einer Frau, welche von ihrem
Gatten geſchieden wird; 4) einer Frau, die zum
erſten Mal von ihrem Mann beruͤhrt wird; und
endlich 5) die Stimme eines neugebornen Kindes *).

Bekanntlich gießen die Juden in dem Hauſe,
wo Jemand geſtorben iſt, das Waſſer auf die Gaſſe.
Dies geſchieht deshalb, weil der Todesengel ſein
Schwert darin gewaſchen hat. Andere ſagen, man
thue es, um den Nachbaren zu zeigen, daß ein
Todter im Hauſe ſey. Die erſtere Meinung gilt
jedoch bei den meiſten Hebraͤern fuͤr die richtigſte **).

»Man rede von einem Todten nichts als un-
bedeutende Dinge, denn er hoͤrt ſo lange bis der
Sarg mit einem Deckel verſchloſſen iſt, Alles, was
man von ihm ſpricht, ſowohl Gutes als Boͤſes.
Die Nepheſch, die unterſte Seele, bleibt bei dem
Koͤrper zwoͤlf Monate, bis alles Fleiſch verwest
iſt, und waͤhrend dieſer Zeit beſucht ſie der Ruach,
der Geiſt, und heitert ſie auf. Wenn der Ruach
bei der Nepheſch des Verſtorbenen iſt, dann iſt das
Leben vollkommen, und daher reden die Todten
auch haͤufig im Grabe mit einander. Als die Hexe
zu Endor den Samuel aus dem Grabe hervorrief,
um ſich mit dem Koͤnige Saul zu beſprechen, war

*) Jalkut Chadaſch.
**) Minhagim.
19 *
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[187/0221] nemlich die Stimme 1) eines fruchtbaren Baums, den man abhauet; 2) einer Schlange, die ihre Haut abzieht; 3) einer Frau, welche von ihrem Gatten geſchieden wird; 4) einer Frau, die zum erſten Mal von ihrem Mann beruͤhrt wird; und endlich 5) die Stimme eines neugebornen Kindes *). Bekanntlich gießen die Juden in dem Hauſe, wo Jemand geſtorben iſt, das Waſſer auf die Gaſſe. Dies geſchieht deshalb, weil der Todesengel ſein Schwert darin gewaſchen hat. Andere ſagen, man thue es, um den Nachbaren zu zeigen, daß ein Todter im Hauſe ſey. Die erſtere Meinung gilt jedoch bei den meiſten Hebraͤern fuͤr die richtigſte **). »Man rede von einem Todten nichts als un- bedeutende Dinge, denn er hoͤrt ſo lange bis der Sarg mit einem Deckel verſchloſſen iſt, Alles, was man von ihm ſpricht, ſowohl Gutes als Boͤſes. Die Nepheſch, die unterſte Seele, bleibt bei dem Koͤrper zwoͤlf Monate, bis alles Fleiſch verwest iſt, und waͤhrend dieſer Zeit beſucht ſie der Ruach, der Geiſt, und heitert ſie auf. Wenn der Ruach bei der Nepheſch des Verſtorbenen iſt, dann iſt das Leben vollkommen, und daher reden die Todten auch haͤufig im Grabe mit einander. Als die Hexe zu Endor den Samuel aus dem Grabe hervorrief, um ſich mit dem Koͤnige Saul zu beſprechen, war *) Jalkut Chadaſch. **) Minhagim. 19 *

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Zitationshilfe: Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 187. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule01_1822/221>, abgerufen am 23.11.2024.