Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.Engel des Todes nicht zu ihm nahen sollte, denn Dem Rabbi Chasda gieng es gerade, wie dem "Wenn die Hunde heulen und sich beißen, so Die, im gelobten Lande gestorbenen und begra- *) M. s. die talmudische Schrift Maccoth. **) R. Bechai's Auslegung der fünf B. Mos. Para- scha Bo und Paroh. I. Bändchen. 20
Engel des Todes nicht zu ihm nahen ſollte, denn Dem Rabbi Chasda gieng es gerade, wie dem »Wenn die Hunde heulen und ſich beißen, ſo Die, im gelobten Lande geſtorbenen und begra- *) M. ſ. die talmudiſche Schrift Maccoth. **) R. Bechai’s Auslegung der fuͤnf B. Moſ. Para- ſcha Bo und Paroh. I. Baͤndchen. 20
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0235" n="201"/> Engel des Todes nicht zu ihm nahen ſollte, denn<lb/> das Geſetz bewahrt vor dem Tode.</p><lb/> <p>Dem Rabbi Chasda gieng es gerade, wie dem<lb/> David. »Er ſaß in der Schule des Raf und las<lb/> im Geſetz. Da kam ein Engel des Todes, um<lb/> ihm die Seele zu nehmen, allein weil ſein Mund<lb/> vom Leſen nicht ſtill ſtand, ſo konnte der Engel<lb/> nicht zu ihm. Was that der Bote des Todes? Er<lb/> ſtieg auf einen Balken von Cedernholz in der Schule<lb/> des Raf und zerbrach ihn. Der erſchrockene Rab-<lb/> bi ſchwieg, und nun nahm ihm der Engel die<lb/> Seele <note place="foot" n="*)">M. ſ. die talmudiſche Schrift Maccoth.</note>.«</p><lb/> <p>»Wenn die Hunde heulen und ſich beißen, ſo<lb/> kommt der Engel des Todes in die Stadt; wenn<lb/> ſie aber mit einander ſpielen und ſich begatten,<lb/> dann koͤmmt der Prophet Elias <note place="foot" n="**)">R. Bechai’s Auslegung der fuͤnf B. Moſ. Para-<lb/> ſcha Bo und Paroh.</note>.«</p><lb/> <p>Die, im gelobten Lande geſtorbenen und begra-<lb/> benen Juden werden zur Zeit des Meſſias zuerſt<lb/> wieder lebendig werden. Hingegen jene, die im<lb/> Galus (Gefaͤngniß), d. h. außerhalb dem gelobten<lb/> Lande geſtorben und begraben ſind, muͤſſen einen<lb/> doppelten Tod erleiden, indem ſie mit den ſchreck-<lb/> lichſten Qualen ſich durch unterirdiſche Kluͤfte und<lb/> Hoͤhlen (Mechillos), die der heilige, hochgelobte<lb/> Gott ihnen woͤlbt, nach Kanaan hinwaͤlzen muͤſſen.<lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq">I.</hi> Baͤndchen. 20</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [201/0235]
Engel des Todes nicht zu ihm nahen ſollte, denn
das Geſetz bewahrt vor dem Tode.
Dem Rabbi Chasda gieng es gerade, wie dem
David. »Er ſaß in der Schule des Raf und las
im Geſetz. Da kam ein Engel des Todes, um
ihm die Seele zu nehmen, allein weil ſein Mund
vom Leſen nicht ſtill ſtand, ſo konnte der Engel
nicht zu ihm. Was that der Bote des Todes? Er
ſtieg auf einen Balken von Cedernholz in der Schule
des Raf und zerbrach ihn. Der erſchrockene Rab-
bi ſchwieg, und nun nahm ihm der Engel die
Seele *).«
»Wenn die Hunde heulen und ſich beißen, ſo
kommt der Engel des Todes in die Stadt; wenn
ſie aber mit einander ſpielen und ſich begatten,
dann koͤmmt der Prophet Elias **).«
Die, im gelobten Lande geſtorbenen und begra-
benen Juden werden zur Zeit des Meſſias zuerſt
wieder lebendig werden. Hingegen jene, die im
Galus (Gefaͤngniß), d. h. außerhalb dem gelobten
Lande geſtorben und begraben ſind, muͤſſen einen
doppelten Tod erleiden, indem ſie mit den ſchreck-
lichſten Qualen ſich durch unterirdiſche Kluͤfte und
Hoͤhlen (Mechillos), die der heilige, hochgelobte
Gott ihnen woͤlbt, nach Kanaan hinwaͤlzen muͤſſen.
*) M. ſ. die talmudiſche Schrift Maccoth.
**) R. Bechai’s Auslegung der fuͤnf B. Moſ. Para-
ſcha Bo und Paroh.
I. Baͤndchen. 20
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |