Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.die Welt kann nicht seyn ohne Gewürz. Ein rei- *) M. s. die Talmudischen Schriften Massenheth So-
pherim Kap. 15; Schaare orah; Bava Mezia; Lad Hakkemach; Schaare Zedeck. die Welt kann nicht ſeyn ohne Gewuͤrz. Ein rei- *) M. ſ. die Talmudiſchen Schriften Maſſenheth So-
pherim Kap. 15; Schaare orah; Bava Mezia; Lad Hakkemach; Schaare Zedeck. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0089" n="55"/> die Welt kann nicht ſeyn ohne Gewuͤrz. Ein rei-<lb/> cher Mann wird mit allen dreien ernaͤhrt. Wer<lb/> die Bibel ohne Miſchna und ohne Gemara liest,<lb/> iſt gleich einem Menſchen, der keinen Gott hat.<lb/> Die in der Bibel ſtudieren, thun etwas, das eine<lb/> Tugend und auch keine Tugend iſt; die in der Miſchna<lb/> ſtudieren, thun etwas, das eine Tugend iſt, und<lb/> empfangen ihren Lohn; die aber in der Gemara<lb/> ſtudieren, thun, was die hoͤchſte Tugend iſt <note place="foot" n="*)">M. ſ. die Talmudiſchen Schriften Maſſenheth So-<lb/> pherim Kap. 15; Schaare orah; Bava Mezia; Lad<lb/> Hakkemach; Schaare Zedeck.</note>.<lb/> Jn der That haben ſie Recht, die Talmudiſten,<lb/> denn ſieht man auf die <hi rendition="#g">Menge</hi> und die <hi rendition="#g">Aben-<lb/> theuerlichkeit</hi> des <hi rendition="#g">Wundervollen,</hi> welches<lb/> in den drei Buͤchern uns aufbewahrt iſt, ſo iſt das<lb/> alte Teſtament mit all’ ſeinen Unbegreiflichkeiten<lb/> nichts als Waſſer gegen den Wein der Miſchna,<lb/> und den gewuͤrzten Wein der Gemara. Bei einem<lb/> Volke, wie die Juden, denen alles Widernatuͤrli-<lb/> che, Wundervolle und Abentheuerliche glaubwuͤrdig,<lb/> und um ſo glaubwuͤrdiger duͤnkt, je widernatuͤrli-<lb/> cher, wundervoller und abentheuerlicher es iſt, darf<lb/> es nicht befremden, daß die Miſchna und die Ge-<lb/> mara eine ſo willige und glaͤubige Aufnahme fan-<lb/> den. Allein dieſer uͤbertriebene Hang zum Wun-<lb/> derbaren, dieſe Leichtglaͤubigkeit und Verlogenheit,<lb/> welche ſich bei allen Juden offenbaren, berechtigen<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [55/0089]
die Welt kann nicht ſeyn ohne Gewuͤrz. Ein rei-
cher Mann wird mit allen dreien ernaͤhrt. Wer
die Bibel ohne Miſchna und ohne Gemara liest,
iſt gleich einem Menſchen, der keinen Gott hat.
Die in der Bibel ſtudieren, thun etwas, das eine
Tugend und auch keine Tugend iſt; die in der Miſchna
ſtudieren, thun etwas, das eine Tugend iſt, und
empfangen ihren Lohn; die aber in der Gemara
ſtudieren, thun, was die hoͤchſte Tugend iſt *).
Jn der That haben ſie Recht, die Talmudiſten,
denn ſieht man auf die Menge und die Aben-
theuerlichkeit des Wundervollen, welches
in den drei Buͤchern uns aufbewahrt iſt, ſo iſt das
alte Teſtament mit all’ ſeinen Unbegreiflichkeiten
nichts als Waſſer gegen den Wein der Miſchna,
und den gewuͤrzten Wein der Gemara. Bei einem
Volke, wie die Juden, denen alles Widernatuͤrli-
che, Wundervolle und Abentheuerliche glaubwuͤrdig,
und um ſo glaubwuͤrdiger duͤnkt, je widernatuͤrli-
cher, wundervoller und abentheuerlicher es iſt, darf
es nicht befremden, daß die Miſchna und die Ge-
mara eine ſo willige und glaͤubige Aufnahme fan-
den. Allein dieſer uͤbertriebene Hang zum Wun-
derbaren, dieſe Leichtglaͤubigkeit und Verlogenheit,
welche ſich bei allen Juden offenbaren, berechtigen
*) M. ſ. die Talmudiſchen Schriften Maſſenheth So-
pherim Kap. 15; Schaare orah; Bava Mezia; Lad
Hakkemach; Schaare Zedeck.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |