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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.

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Wenn es dich während dem Beten irgendwo
juckt, sollst du dich nicht auf dem bloßen Leibe,
viel weniger am Hintern kratzen, sondern auf dem
Hemde oder der Kleidung. Auch kannst du in die-
sem Fall mit dem ganzen Körper hin und her
rücken, rütteln und drehen, denn es stehet geschrie-
ben: Alle meine Gebeine sollen sagen: Herr, wer
ist dir gleich? Den Hals und die Hände darfst du
dir kratzen.

Du sollst mit dem Gebet nicht inne halten,
wenn dich gleich ein König aus Jsrael grüßte, oder
eine Natter dir in den Hintern biße. Blos einem
wüthenden Ochsen darfst du weichen, und inne
halten, bis er vorüber ist.

Du sollst, wenn du betest, dich hüten, daß
dir keine Nephicha (fixe Luft) entwischt; denn der
Herr wird den nicht ungestraft lassen, der muth-
willig beim Beten eine Nephicha läßt.

Du sollst, wenn dich während dem Beten eine
Nephicha drängt, vier Schritte zur linken Seite
treten, und also sprechen: Heiliger, hochgelobter
Gott, Herr aller Welt, du hast mich geschaffen
und gemacht voll Löcher, die ich nicht zustopfen
kann. Du kennest unsere Schande; unser Leben ist
voll Schmach, und wir sind Maden und Würmer
bis in den Tod, Amen. Und dann sollst du deine
Nephicha lassen.

Dasselbe sollst du sprechen, wenn dir unver-

II. Bändchen. 13


Wenn es dich waͤhrend dem Beten irgendwo
juckt, ſollſt du dich nicht auf dem bloßen Leibe,
viel weniger am Hintern kratzen, ſondern auf dem
Hemde oder der Kleidung. Auch kannſt du in die-
ſem Fall mit dem ganzen Koͤrper hin und her
ruͤcken, ruͤtteln und drehen, denn es ſtehet geſchrie-
ben: Alle meine Gebeine ſollen ſagen: Herr, wer
iſt dir gleich? Den Hals und die Haͤnde darfſt du
dir kratzen.

Du ſollſt mit dem Gebet nicht inne halten,
wenn dich gleich ein Koͤnig aus Jſrael gruͤßte, oder
eine Natter dir in den Hintern biße. Blos einem
wuͤthenden Ochſen darfſt du weichen, und inne
halten, bis er voruͤber iſt.

Du ſollſt, wenn du beteſt, dich huͤten, daß
dir keine Nephicha (fixe Luft) entwiſcht; denn der
Herr wird den nicht ungeſtraft laſſen, der muth-
willig beim Beten eine Nephicha laͤßt.

Du ſollſt, wenn dich waͤhrend dem Beten eine
Nephicha draͤngt, vier Schritte zur linken Seite
treten, und alſo ſprechen: Heiliger, hochgelobter
Gott, Herr aller Welt, du haſt mich geſchaffen
und gemacht voll Loͤcher, die ich nicht zuſtopfen
kann. Du kenneſt unſere Schande; unſer Leben iſt
voll Schmach, und wir ſind Maden und Wuͤrmer
bis in den Tod, Amen. Und dann ſollſt du deine
Nephicha laſſen.

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[145/0145] Wenn es dich waͤhrend dem Beten irgendwo juckt, ſollſt du dich nicht auf dem bloßen Leibe, viel weniger am Hintern kratzen, ſondern auf dem Hemde oder der Kleidung. Auch kannſt du in die- ſem Fall mit dem ganzen Koͤrper hin und her ruͤcken, ruͤtteln und drehen, denn es ſtehet geſchrie- ben: Alle meine Gebeine ſollen ſagen: Herr, wer iſt dir gleich? Den Hals und die Haͤnde darfſt du dir kratzen. Du ſollſt mit dem Gebet nicht inne halten, wenn dich gleich ein Koͤnig aus Jſrael gruͤßte, oder eine Natter dir in den Hintern biße. Blos einem wuͤthenden Ochſen darfſt du weichen, und inne halten, bis er voruͤber iſt. Du ſollſt, wenn du beteſt, dich huͤten, daß dir keine Nephicha (fixe Luft) entwiſcht; denn der Herr wird den nicht ungeſtraft laſſen, der muth- willig beim Beten eine Nephicha laͤßt. Du ſollſt, wenn dich waͤhrend dem Beten eine Nephicha draͤngt, vier Schritte zur linken Seite treten, und alſo ſprechen: Heiliger, hochgelobter Gott, Herr aller Welt, du haſt mich geſchaffen und gemacht voll Loͤcher, die ich nicht zuſtopfen kann. Du kenneſt unſere Schande; unſer Leben iſt voll Schmach, und wir ſind Maden und Wuͤrmer bis in den Tod, Amen. Und dann ſollſt du deine Nephicha laſſen. Daſſelbe ſollſt du ſprechen, wenn dir unver- II. Baͤndchen. 13

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Zitationshilfe: Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule02_1822/145>, abgerufen am 21.11.2024.