Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.
schöne Krone und Zierde seyn, da sie sich gleich dem Monde erneuen und ihren Schöpfer loben und ehren sollen wegen seines herrlichen und mächtigen Reichs. Gelobet sey dein Schöpfer! Gelobet sey dein Herr! Gelobet sey, der dich gemacht hat! (Bei diesen Worten springen sie voll Entzücken dreimal in die Höhe.) Und wie ich zu dir, Mond, hinauf springe, und dich nimmer erreichen kann: so soll auch mich kein Feind berühren, und mir im Min- desten etwas Leides thun. Es falle über unsere Feinde Furcht und Entsetzen, und durch deinen star- ken Arm versteinere sie! Laß sie erstarren, wie Steine! Sie sollen verstummen wie Steine durch deinen allmächtigen Arm! Laß über sie fallen Furcht, Schrecken und Angst. Also nicht unsere Werther und Siegwarte al- Diese Mondverehrung brachten die Jsraeliten Jsraels noch übrig seyd; ihr, die ihr vom Mutter-
leibe an von mir getragen seyd, und die ihr von mir von eurer Geburt an seyd erhalten worden. ſchoͤne Krone und Zierde ſeyn, da ſie ſich gleich dem Monde erneuen und ihren Schoͤpfer loben und ehren ſollen wegen ſeines herrlichen und maͤchtigen Reichs. Gelobet ſey dein Schoͤpfer! Gelobet ſey dein Herr! Gelobet ſey, der dich gemacht hat! (Bei dieſen Worten ſpringen ſie voll Entzuͤcken dreimal in die Hoͤhe.) Und wie ich zu dir, Mond, hinauf ſpringe, und dich nimmer erreichen kann: ſo ſoll auch mich kein Feind beruͤhren, und mir im Min- deſten etwas Leides thun. Es falle uͤber unſere Feinde Furcht und Entſetzen, und durch deinen ſtar- ken Arm verſteinere ſie! Laß ſie erſtarren, wie Steine! Sie ſollen verſtummen wie Steine durch deinen allmaͤchtigen Arm! Laß uͤber ſie fallen Furcht, Schrecken und Angſt. Alſo nicht unſere Werther und Siegwarte al- Dieſe Mondverehrung brachten die Jſraeliten Jſraels noch uͤbrig ſeyd; ihr, die ihr vom Mutter-
leibe an von mir getragen ſeyd, und die ihr von mir von eurer Geburt an ſeyd erhalten worden. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0236" n="236"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> ſchoͤne Krone und Zierde ſeyn, da ſie ſich gleich<lb/> dem Monde erneuen und ihren Schoͤpfer loben und<lb/> ehren ſollen wegen ſeines herrlichen und maͤchtigen<lb/> Reichs. Gelobet ſey dein Schoͤpfer! Gelobet ſey<lb/> dein Herr! Gelobet ſey, der dich gemacht hat! (Bei<lb/> dieſen Worten ſpringen ſie voll Entzuͤcken dreimal<lb/> in die Hoͤhe.) Und wie ich zu dir, Mond, hinauf<lb/> ſpringe, und dich nimmer erreichen kann: ſo ſoll<lb/> auch mich kein Feind beruͤhren, und mir im Min-<lb/> deſten etwas Leides thun. Es falle uͤber unſere<lb/> Feinde Furcht und Entſetzen, und durch deinen ſtar-<lb/> ken Arm verſteinere ſie! Laß ſie erſtarren, wie<lb/> Steine! Sie ſollen verſtummen wie Steine durch<lb/> deinen allmaͤchtigen Arm! Laß uͤber ſie fallen Furcht,<lb/> Schrecken und Angſt.</p><lb/> <p>Alſo nicht unſere Werther und Siegwarte al-<lb/> lein, auch Abrahams glaͤubige Kinder ſind Verehrer<lb/> des ſilbernen Mondes, und ſchuͤtten ihre Seufzer<lb/> gegen ihn aus.</p><lb/> <p>Dieſe Mondverehrung brachten die Jſraeliten<lb/> wahrſcheinlich aus der babyloniſchen Gefangenſchaft,<lb/> wo ihre Liturgie und Dogmatik eben ſo wie ihr<lb/> Haß gegen andere Voͤlker manchen huͤbſchen Zuſatz<lb/> erhielten, mit heim.</p><lb/> <p> <note xml:id="seg2pn_9_2" prev="#seg2pn_9_1" place="foot" n="**)">Jſraels noch uͤbrig ſeyd; ihr, die ihr vom Mutter-<lb/> leibe an von mir getragen ſeyd, und die ihr von<lb/> mir von eurer Geburt an ſeyd erhalten worden.</note> </p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [236/0236]
ſchoͤne Krone und Zierde ſeyn, da ſie ſich gleich
dem Monde erneuen und ihren Schoͤpfer loben und
ehren ſollen wegen ſeines herrlichen und maͤchtigen
Reichs. Gelobet ſey dein Schoͤpfer! Gelobet ſey
dein Herr! Gelobet ſey, der dich gemacht hat! (Bei
dieſen Worten ſpringen ſie voll Entzuͤcken dreimal
in die Hoͤhe.) Und wie ich zu dir, Mond, hinauf
ſpringe, und dich nimmer erreichen kann: ſo ſoll
auch mich kein Feind beruͤhren, und mir im Min-
deſten etwas Leides thun. Es falle uͤber unſere
Feinde Furcht und Entſetzen, und durch deinen ſtar-
ken Arm verſteinere ſie! Laß ſie erſtarren, wie
Steine! Sie ſollen verſtummen wie Steine durch
deinen allmaͤchtigen Arm! Laß uͤber ſie fallen Furcht,
Schrecken und Angſt.
Alſo nicht unſere Werther und Siegwarte al-
lein, auch Abrahams glaͤubige Kinder ſind Verehrer
des ſilbernen Mondes, und ſchuͤtten ihre Seufzer
gegen ihn aus.
Dieſe Mondverehrung brachten die Jſraeliten
wahrſcheinlich aus der babyloniſchen Gefangenſchaft,
wo ihre Liturgie und Dogmatik eben ſo wie ihr
Haß gegen andere Voͤlker manchen huͤbſchen Zuſatz
erhielten, mit heim.
**)
**) Jſraels noch uͤbrig ſeyd; ihr, die ihr vom Mutter-
leibe an von mir getragen ſeyd, und die ihr von
mir von eurer Geburt an ſeyd erhalten worden.
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| Zitationshilfe: | Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 236. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule02_1822/236>, abgerufen am 27.11.2024. |
