Uebrigens würde uns eine Gottesverehrung jener Art, wo sich das Gemüth durch den Anblick der Natur zu dem großen Baumeister selbst erhebt, keineswegs mißfallen, sondern weit vernünftiger und zweckmäßiger scheinen, als alle Tempel-Syna- gogen- und Kirchendienste, und alle Anbetungen wurmstichiger Heiligen- und Götzenbilder; allein wen muß nicht der bittere feindselige Groll empö- ren, der sich in diesem Gebete der Jsraeliten gegen alle Andersdenkende ausspricht? Gleich ihrem Kö- nig David, gesegneten und rachgierigen Andenkens, möchten sie gerne das höchste Wesen gegen alle Men- schen verhetzen, die nicht, wie sie, beschnitten sind, und nicht mit ihnen die Mischna, die Gemara und andere Tollheiten für göttliche Offenbarungen an- erkennen.
Bei jenem Gebet müssen wenigstens zehn Män- ner, die sämtlich dreizehn Jahre und einen Tag alt sind, gegenwärtig, und der Ort, wo es verrich- tet wird, muß dreißig Ellen lang und breit und ganz rein seyn. Wenn der Mond in Wolken gehüllt ist, darf es nicht gebetet werden, und man muß es auf einen der nächst folgenden Tage verschieben.
Nach beendigtem Gebet spricht Einer zu den Andern: Schalom Lecha! Schalom Lecha! Schalom Lecha! d. h. Friede sey mit Euch! Friede sey mit Euch! Friede sey mit Euch! und die Uebrigen ant- worten: Alechem Schalom! Schalom Alechem!
Uebrigens wuͤrde uns eine Gottesverehrung jener Art, wo ſich das Gemuͤth durch den Anblick der Natur zu dem großen Baumeiſter ſelbſt erhebt, keineswegs mißfallen, ſondern weit vernuͤnftiger und zweckmaͤßiger ſcheinen, als alle Tempel-Syna- gogen- und Kirchendienſte, und alle Anbetungen wurmſtichiger Heiligen- und Goͤtzenbilder; allein wen muß nicht der bittere feindſelige Groll empoͤ- ren, der ſich in dieſem Gebete der Jſraeliten gegen alle Andersdenkende ausſpricht? Gleich ihrem Koͤ- nig David, geſegneten und rachgierigen Andenkens, moͤchten ſie gerne das hoͤchſte Weſen gegen alle Men- ſchen verhetzen, die nicht, wie ſie, beſchnitten ſind, und nicht mit ihnen die Miſchna, die Gemara und andere Tollheiten fuͤr goͤttliche Offenbarungen an- erkennen.
Bei jenem Gebet muͤſſen wenigſtens zehn Maͤn- ner, die ſaͤmtlich dreizehn Jahre und einen Tag alt ſind, gegenwaͤrtig, und der Ort, wo es verrich- tet wird, muß dreißig Ellen lang und breit und ganz rein ſeyn. Wenn der Mond in Wolken gehuͤllt iſt, darf es nicht gebetet werden, und man muß es auf einen der naͤchſt folgenden Tage verſchieben.
Nach beendigtem Gebet ſpricht Einer zu den Andern: Schalom Lecha! Schalom Lecha! Schalom Lecha! d. h. Friede ſey mit Euch! Friede ſey mit Euch! Friede ſey mit Euch! und die Uebrigen ant- worten: Alechem Schalom! Schalom Alechem!
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Uebrigens wuͤrde uns eine Gottesverehrung
jener Art, wo ſich das Gemuͤth durch den Anblick
der Natur zu dem großen Baumeiſter ſelbſt erhebt,
keineswegs mißfallen, ſondern weit vernuͤnftiger
und zweckmaͤßiger ſcheinen, als alle Tempel-Syna-
gogen- und Kirchendienſte, und alle Anbetungen
wurmſtichiger Heiligen- und Goͤtzenbilder; allein
wen muß nicht der bittere feindſelige Groll empoͤ-
ren, der ſich in dieſem Gebete der Jſraeliten gegen
alle Andersdenkende ausſpricht? Gleich ihrem Koͤ-
nig David, geſegneten und rachgierigen Andenkens,
moͤchten ſie gerne das hoͤchſte Weſen gegen alle Men-
ſchen verhetzen, die nicht, wie ſie, beſchnitten ſind,
und nicht mit ihnen die Miſchna, die Gemara und
andere Tollheiten fuͤr goͤttliche Offenbarungen an-
erkennen.
Bei jenem Gebet muͤſſen wenigſtens zehn Maͤn-
ner, die ſaͤmtlich dreizehn Jahre und einen Tag
alt ſind, gegenwaͤrtig, und der Ort, wo es verrich-
tet wird, muß dreißig Ellen lang und breit und
ganz rein ſeyn. Wenn der Mond in Wolken gehuͤllt iſt,
darf es nicht gebetet werden, und man muß es auf
einen der naͤchſt folgenden Tage verſchieben.
Nach beendigtem Gebet ſpricht Einer zu den
Andern: Schalom Lecha! Schalom Lecha! Schalom
Lecha! d. h. Friede ſey mit Euch! Friede ſey mit
Euch! Friede ſey mit Euch! und die Uebrigen ant-
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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 237. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule02_1822/237>, abgerufen am 27.11.2024.
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