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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.

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Gärtner nicht anbringen konnten. Aber, warum
gab er es nicht den Armen? fragen die Talmudi-
sten. Weil die Armen, antworten sie, sich dann
immer darauf würden verlassen, und nie selbst für
den Sabbath eingekauft haben. Warum ließ Rabbi
Hone es denn nicht dem Vieh geben? fragen unsere
Talmudisten weiter; wäre es nicht besser angewandt
worden? Rabbi Hone wollte nicht, daß, was ein
Mensch genießen könnte, dem Vieh vorgeworfen
würde. Aus dem Wasser hingegen konnten es noch
Menschen auffischen und sich zu Nutze machen.
Warum ließ er aber Alles aufkaufen? Damit die
Gärtner desto williger jeden Freitag ihr Gemüse
zu Markte bringen sollten, denn hätten sie an ei-
nem Tage nicht Alles verkauft, so wären sie viel-
leicht nachher ganz ausgeblieben, und die Armen
hätten dann am Sabbath nichts zu essen gehabt *).

Wer muß nicht gestehen, daß der Rabh Hone
ein sehr weiser und wohlthätiger Mann war?

Nach der letzten Mahlzeit geht es mit Stür-
men
wieder in die Synagoge, wo das Vehurachum
und andere schöne Lieder und Gebete in so melo-
dischen Tönen abgesungen werden, daß man schwö-
ren sollte, es sey ein Bramvillisches Konzert. Dies
dauert bis gegen Mitternacht und geschieht aus
Mitleid gegen die armen verdammten Seelen der

*) Traktat Tanais Kap. 3.



Gaͤrtner nicht anbringen konnten. Aber, warum
gab er es nicht den Armen? fragen die Talmudi-
ſten. Weil die Armen, antworten ſie, ſich dann
immer darauf wuͤrden verlaſſen, und nie ſelbſt fuͤr
den Sabbath eingekauft haben. Warum ließ Rabbi
Hone es denn nicht dem Vieh geben? fragen unſere
Talmudiſten weiter; waͤre es nicht beſſer angewandt
worden? Rabbi Hone wollte nicht, daß, was ein
Menſch genießen koͤnnte, dem Vieh vorgeworfen
wuͤrde. Aus dem Waſſer hingegen konnten es noch
Menſchen auffiſchen und ſich zu Nutze machen.
Warum ließ er aber Alles aufkaufen? Damit die
Gaͤrtner deſto williger jeden Freitag ihr Gemuͤſe
zu Markte bringen ſollten, denn haͤtten ſie an ei-
nem Tage nicht Alles verkauft, ſo waͤren ſie viel-
leicht nachher ganz ausgeblieben, und die Armen
haͤtten dann am Sabbath nichts zu eſſen gehabt *).

Wer muß nicht geſtehen, daß der Rabh Hone
ein ſehr weiſer und wohlthaͤtiger Mann war?

Nach der letzten Mahlzeit geht es mit Stuͤr-
men
wieder in die Synagoge, wo das Vehurachum
und andere ſchoͤne Lieder und Gebete in ſo melo-
diſchen Toͤnen abgeſungen werden, daß man ſchwoͤ-
ren ſollte, es ſey ein Bramvilliſches Konzert. Dies
dauert bis gegen Mitternacht und geſchieht aus
Mitleid gegen die armen verdammten Seelen der

*) Traktat Tanais Kap. 3.
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[272/0272] Gaͤrtner nicht anbringen konnten. Aber, warum gab er es nicht den Armen? fragen die Talmudi- ſten. Weil die Armen, antworten ſie, ſich dann immer darauf wuͤrden verlaſſen, und nie ſelbſt fuͤr den Sabbath eingekauft haben. Warum ließ Rabbi Hone es denn nicht dem Vieh geben? fragen unſere Talmudiſten weiter; waͤre es nicht beſſer angewandt worden? Rabbi Hone wollte nicht, daß, was ein Menſch genießen koͤnnte, dem Vieh vorgeworfen wuͤrde. Aus dem Waſſer hingegen konnten es noch Menſchen auffiſchen und ſich zu Nutze machen. Warum ließ er aber Alles aufkaufen? Damit die Gaͤrtner deſto williger jeden Freitag ihr Gemuͤſe zu Markte bringen ſollten, denn haͤtten ſie an ei- nem Tage nicht Alles verkauft, ſo waͤren ſie viel- leicht nachher ganz ausgeblieben, und die Armen haͤtten dann am Sabbath nichts zu eſſen gehabt *). Wer muß nicht geſtehen, daß der Rabh Hone ein ſehr weiſer und wohlthaͤtiger Mann war? Nach der letzten Mahlzeit geht es mit Stuͤr- men wieder in die Synagoge, wo das Vehurachum und andere ſchoͤne Lieder und Gebete in ſo melo- diſchen Toͤnen abgeſungen werden, daß man ſchwoͤ- ren ſollte, es ſey ein Bramvilliſches Konzert. Dies dauert bis gegen Mitternacht und geſchieht aus Mitleid gegen die armen verdammten Seelen der *) Traktat Tanais Kap. 3.

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Zitationshilfe: Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 272. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule02_1822/272>, abgerufen am 25.11.2024.