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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.

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Raschaim oder Gottlosen, die erst nach Endigung
der nächtlichen Andacht in ihr höllisches Schwefel-
bad zurück zu kehren brauchen, und sich bis dahin
noch einmal in den kalten Gewässern der Erde
abkühlen. Um ihnen die kleine Erfrischung nicht zu
verkümmern, darf man am Abend des Samstags
oder Sonnabends eben so wenig, wie am Freitag
Abend Wasser schöpfen. Besonders dringend und
inständig wird der Prophet Elias in diesen Nacht-
gesängen angefleht, doch endlich am nächsten Schab-
bas-(Freitag-) Abend sein Versprechen zu erfüllen,
und Jsraels trostlosen Kindern die Ankunft des
Messias zu verkündigen. Dem Elias sucht man um
so mehr zu schmeicheln, da er im Paradiese unter
dem Baum des Lebens sitzt, und alle guten Werke,
womit die Jsraeliten jeden Sabbath geheiligt haben,
aufschreibt. Der Prophet muß ein vortrefflicher
Schnellschreiber seyn, oder Abrahams zahlreicher
Saame thut am Sabbath nicht viel Gutes *).

Wenn der Gesang Barechu ertönt, laufen die
Weiber eiligst zu den Brunnen, um Wasser zu
schöpfen, weil der Brunnen Mirjams, der Schwe-
ster des Moses, aus welchem Jsraels durstige Kin-
der in der Wüste tranken, sich zu Ende des Sab-
baths mit dem Meer von Tiberias und durch die-

*) M. s. Minhagim S. 3. und Orachchajim Nr. 291
-- 295.



Raſchaim oder Gottloſen, die erſt nach Endigung
der naͤchtlichen Andacht in ihr hoͤlliſches Schwefel-
bad zuruͤck zu kehren brauchen, und ſich bis dahin
noch einmal in den kalten Gewaͤſſern der Erde
abkuͤhlen. Um ihnen die kleine Erfriſchung nicht zu
verkuͤmmern, darf man am Abend des Samſtags
oder Sonnabends eben ſo wenig, wie am Freitag
Abend Waſſer ſchoͤpfen. Beſonders dringend und
inſtaͤndig wird der Prophet Elias in dieſen Nacht-
geſaͤngen angefleht, doch endlich am naͤchſten Schab-
bas-(Freitag-) Abend ſein Verſprechen zu erfuͤllen,
und Jſraels troſtloſen Kindern die Ankunft des
Meſſias zu verkuͤndigen. Dem Elias ſucht man um
ſo mehr zu ſchmeicheln, da er im Paradieſe unter
dem Baum des Lebens ſitzt, und alle guten Werke,
womit die Jſraeliten jeden Sabbath geheiligt haben,
aufſchreibt. Der Prophet muß ein vortrefflicher
Schnellſchreiber ſeyn, oder Abrahams zahlreicher
Saame thut am Sabbath nicht viel Gutes *).

Wenn der Geſang Barechu ertoͤnt, laufen die
Weiber eiligſt zu den Brunnen, um Waſſer zu
ſchoͤpfen, weil der Brunnen Mirjams, der Schwe-
ſter des Moſes, aus welchem Jſraels durſtige Kin-
der in der Wuͤſte tranken, ſich zu Ende des Sab-
baths mit dem Meer von Tiberias und durch die-

*) M. ſ. Minhagim S. 3. und Orachchajim Nr. 291
— 295.
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[273/0273] Raſchaim oder Gottloſen, die erſt nach Endigung der naͤchtlichen Andacht in ihr hoͤlliſches Schwefel- bad zuruͤck zu kehren brauchen, und ſich bis dahin noch einmal in den kalten Gewaͤſſern der Erde abkuͤhlen. Um ihnen die kleine Erfriſchung nicht zu verkuͤmmern, darf man am Abend des Samſtags oder Sonnabends eben ſo wenig, wie am Freitag Abend Waſſer ſchoͤpfen. Beſonders dringend und inſtaͤndig wird der Prophet Elias in dieſen Nacht- geſaͤngen angefleht, doch endlich am naͤchſten Schab- bas-(Freitag-) Abend ſein Verſprechen zu erfuͤllen, und Jſraels troſtloſen Kindern die Ankunft des Meſſias zu verkuͤndigen. Dem Elias ſucht man um ſo mehr zu ſchmeicheln, da er im Paradieſe unter dem Baum des Lebens ſitzt, und alle guten Werke, womit die Jſraeliten jeden Sabbath geheiligt haben, aufſchreibt. Der Prophet muß ein vortrefflicher Schnellſchreiber ſeyn, oder Abrahams zahlreicher Saame thut am Sabbath nicht viel Gutes *). Wenn der Geſang Barechu ertoͤnt, laufen die Weiber eiligſt zu den Brunnen, um Waſſer zu ſchoͤpfen, weil der Brunnen Mirjams, der Schwe- ſter des Moſes, aus welchem Jſraels durſtige Kin- der in der Wuͤſte tranken, ſich zu Ende des Sab- baths mit dem Meer von Tiberias und durch die- *) M. ſ. Minhagim S. 3. und Orachchajim Nr. 291 — 295.

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Zitationshilfe: Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 273. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule02_1822/273>, abgerufen am 25.11.2024.