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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.

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ches der heilige, hochgelobte Gott ihnen vor allen
andern Völkern anvertrauete. Bekanntlich haben
die meisten Glaubenssekten gewisse Geheimnisse, die
ihnen vorzugsweise von dem höchsten Wesen offen-
bart sind, und die sie doch gerne allen übrigen
Menschen, welche nicht das Glück und die Neigung
haben, etwas davon zu wissen, gerne, wenn auch
mit Feuer und Schwerdt aufdringen möchten.
Ein Beweis, daß wir arme Sterbliche nicht zur
Aufbewahrung göttlicher Geheimnisse taugen; der
Trieb zur Mittheilung ist zu groß, und die Pfaffen
waren von jeher zu plauderhaft, um ihre geheime
Unterredungen mit dem höchsten Wesen lange bei
sich behalten zu können. Wären sie verschwiegener
gewesen; hätten sie alle die Wunderdinge, die blos
ihnen anvertrauet waren, für sich behalten, und
mit sich in ihre Gräber genommen; gewiß, es würde
hienieden weit besser stehen.

Der Rabbi Jose hat gesagt: der Rabbi Simeon
Ben Jochai hat gesagt: Alle Gebote, die Gott den
Jsraeliten gegeben hat: gab er ihnen öffentlich, mit
Ausschluß des Sabbaths, den er ihnen ingeheim
mittheilte, wie geschrieben steht: er ist zwischen mir
und den Kindern Jsraels ein Zeichen der Verheim-
lichung, das heißt, er ist den andern Völkern ver-
borgen, und nur die Kinder Jsrael wissen ihn.
Hier fragen nun die Verfasser der Gemara: wenn
die Völker (die Christen und Nichtjuden) nicht wis-



ches der heilige, hochgelobte Gott ihnen vor allen
andern Voͤlkern anvertrauete. Bekanntlich haben
die meiſten Glaubensſekten gewiſſe Geheimniſſe, die
ihnen vorzugsweiſe von dem hoͤchſten Weſen offen-
bart ſind, und die ſie doch gerne allen uͤbrigen
Menſchen, welche nicht das Gluͤck und die Neigung
haben, etwas davon zu wiſſen, gerne, wenn auch
mit Feuer und Schwerdt aufdringen moͤchten.
Ein Beweis, daß wir arme Sterbliche nicht zur
Aufbewahrung goͤttlicher Geheimniſſe taugen; der
Trieb zur Mittheilung iſt zu groß, und die Pfaffen
waren von jeher zu plauderhaft, um ihre geheime
Unterredungen mit dem hoͤchſten Weſen lange bei
ſich behalten zu koͤnnen. Waͤren ſie verſchwiegener
geweſen; haͤtten ſie alle die Wunderdinge, die blos
ihnen anvertrauet waren, fuͤr ſich behalten, und
mit ſich in ihre Graͤber genommen; gewiß, es wuͤrde
hienieden weit beſſer ſtehen.

Der Rabbi Joſe hat geſagt: der Rabbi Simeon
Ben Jochai hat geſagt: Alle Gebote, die Gott den
Jſraeliten gegeben hat: gab er ihnen oͤffentlich, mit
Ausſchluß des Sabbaths, den er ihnen ingeheim
mittheilte, wie geſchrieben ſteht: er iſt zwiſchen mir
und den Kindern Jſraels ein Zeichen der Verheim-
lichung, das heißt, er iſt den andern Voͤlkern ver-
borgen, und nur die Kinder Jſrael wiſſen ihn.
Hier fragen nun die Verfaſſer der Gemara: wenn
die Voͤlker (die Chriſten und Nichtjuden) nicht wiſ-

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[285/0285] ches der heilige, hochgelobte Gott ihnen vor allen andern Voͤlkern anvertrauete. Bekanntlich haben die meiſten Glaubensſekten gewiſſe Geheimniſſe, die ihnen vorzugsweiſe von dem hoͤchſten Weſen offen- bart ſind, und die ſie doch gerne allen uͤbrigen Menſchen, welche nicht das Gluͤck und die Neigung haben, etwas davon zu wiſſen, gerne, wenn auch mit Feuer und Schwerdt aufdringen moͤchten. Ein Beweis, daß wir arme Sterbliche nicht zur Aufbewahrung goͤttlicher Geheimniſſe taugen; der Trieb zur Mittheilung iſt zu groß, und die Pfaffen waren von jeher zu plauderhaft, um ihre geheime Unterredungen mit dem hoͤchſten Weſen lange bei ſich behalten zu koͤnnen. Waͤren ſie verſchwiegener geweſen; haͤtten ſie alle die Wunderdinge, die blos ihnen anvertrauet waren, fuͤr ſich behalten, und mit ſich in ihre Graͤber genommen; gewiß, es wuͤrde hienieden weit beſſer ſtehen. Der Rabbi Joſe hat geſagt: der Rabbi Simeon Ben Jochai hat geſagt: Alle Gebote, die Gott den Jſraeliten gegeben hat: gab er ihnen oͤffentlich, mit Ausſchluß des Sabbaths, den er ihnen ingeheim mittheilte, wie geſchrieben ſteht: er iſt zwiſchen mir und den Kindern Jſraels ein Zeichen der Verheim- lichung, das heißt, er iſt den andern Voͤlkern ver- borgen, und nur die Kinder Jſrael wiſſen ihn. Hier fragen nun die Verfaſſer der Gemara: wenn die Voͤlker (die Chriſten und Nichtjuden) nicht wiſ-

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Zitationshilfe: Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 285. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule02_1822/285>, abgerufen am 24.11.2024.