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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.

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Zimmers, und hütet sich wohl, irgend ein Krüm-
chen fallen zu lassen, denn sonst wäre gleichfalls
alle Arbeit vergeblich, und der arme Hausvater
müßte sie nochmal thun. Nach vollbrachtem Ge-
schäft spricht er: "Alles Gesäuerte, was in meiner
Gewalt ist, so wie auch das, was ich nicht gese-
hen und ausgeräumt habe, werde zerstreuet und
gleich dem Staube der Erde *)."

Die gefundenen Brocken werden, nachdem sie
eingesegnet worden, die Nacht unter freiem Himmel
aufgehangen, und am andern Morgen außer dem
Hause von einem Knaben verbrannt **).

Am 13ten Nisan schüttet ein Mann oder ein
Jüngling, der wenigstens dreizehn Jahre und einen
Tag alt seyn muß, oder auch eine mannbare Jung-
frau das Mehl zu den Osterkuchen in ein neues
Gefäß, welches zu keinem andern Gebrauch wieder
benutzt werden darf. Wer das Wasser zugießt,

*) M. s. Orachchajim Nr. 43, und Pesachim Kap. 5.
**) Nemlich nach Kirchners und Pfefferkorns Bericht.
Buxtorff hingegen, der von dem Aufhängen unter
freiem Himmel nichts erwähnt, sagt, daß die ge-
fundenen Brocken am Tage vor dem Feste, nach
dem Mittagessen unter freiem Himmel verbrannt
würden, wobei der Hausvater die oben angeführten
Worte spräche: "Alles Gesäuerte u. s. w." Die
Gebräuche sind vielleicht eben so verschieden, als die
Nachrichten darüber. Jn der Folge hievon ein
Mehreres.



Zimmers, und huͤtet ſich wohl, irgend ein Kruͤm-
chen fallen zu laſſen, denn ſonſt waͤre gleichfalls
alle Arbeit vergeblich, und der arme Hausvater
muͤßte ſie nochmal thun. Nach vollbrachtem Ge-
ſchaͤft ſpricht er: »Alles Geſaͤuerte, was in meiner
Gewalt iſt, ſo wie auch das, was ich nicht geſe-
hen und ausgeraͤumt habe, werde zerſtreuet und
gleich dem Staube der Erde *)

Die gefundenen Brocken werden, nachdem ſie
eingeſegnet worden, die Nacht unter freiem Himmel
aufgehangen, und am andern Morgen außer dem
Hauſe von einem Knaben verbrannt **).

Am 13ten Niſan ſchuͤttet ein Mann oder ein
Juͤngling, der wenigſtens dreizehn Jahre und einen
Tag alt ſeyn muß, oder auch eine mannbare Jung-
frau das Mehl zu den Oſterkuchen in ein neues
Gefaͤß, welches zu keinem andern Gebrauch wieder
benutzt werden darf. Wer das Waſſer zugießt,

*) M. ſ. Orachchajim Nr. 43, und Peſachim Kap. 5.
**) Nemlich nach Kirchners und Pfefferkorns Bericht.
Buxtorff hingegen, der von dem Aufhaͤngen unter
freiem Himmel nichts erwaͤhnt, ſagt, daß die ge-
fundenen Brocken am Tage vor dem Feſte, nach
dem Mittageſſen unter freiem Himmel verbrannt
wuͤrden, wobei der Hausvater die oben angefuͤhrten
Worte ſpraͤche: „Alles Geſaͤuerte u. ſ. w.‟ Die
Gebraͤuche ſind vielleicht eben ſo verſchieden, als die
Nachrichten daruͤber. Jn der Folge hievon ein
Mehreres.
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[298/0298] Zimmers, und huͤtet ſich wohl, irgend ein Kruͤm- chen fallen zu laſſen, denn ſonſt waͤre gleichfalls alle Arbeit vergeblich, und der arme Hausvater muͤßte ſie nochmal thun. Nach vollbrachtem Ge- ſchaͤft ſpricht er: »Alles Geſaͤuerte, was in meiner Gewalt iſt, ſo wie auch das, was ich nicht geſe- hen und ausgeraͤumt habe, werde zerſtreuet und gleich dem Staube der Erde *).« Die gefundenen Brocken werden, nachdem ſie eingeſegnet worden, die Nacht unter freiem Himmel aufgehangen, und am andern Morgen außer dem Hauſe von einem Knaben verbrannt **). Am 13ten Niſan ſchuͤttet ein Mann oder ein Juͤngling, der wenigſtens dreizehn Jahre und einen Tag alt ſeyn muß, oder auch eine mannbare Jung- frau das Mehl zu den Oſterkuchen in ein neues Gefaͤß, welches zu keinem andern Gebrauch wieder benutzt werden darf. Wer das Waſſer zugießt, *) M. ſ. Orachchajim Nr. 43, und Peſachim Kap. 5. **) Nemlich nach Kirchners und Pfefferkorns Bericht. Buxtorff hingegen, der von dem Aufhaͤngen unter freiem Himmel nichts erwaͤhnt, ſagt, daß die ge- fundenen Brocken am Tage vor dem Feſte, nach dem Mittageſſen unter freiem Himmel verbrannt wuͤrden, wobei der Hausvater die oben angefuͤhrten Worte ſpraͤche: „Alles Geſaͤuerte u. ſ. w.‟ Die Gebraͤuche ſind vielleicht eben ſo verſchieden, als die Nachrichten daruͤber. Jn der Folge hievon ein Mehreres.

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Zitationshilfe: Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 298. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule02_1822/298>, abgerufen am 22.11.2024.