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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.

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dieser zerreißt, ist der Mörser koscher! koscher!
koscher! Ein steinerner muß, wo möglich aufs Neue
behauen werden. Pfannen, Bratspieße und andere
Sachen von Eisen legt man ins Feuer; wenn sie
roth glühen und Funken herausspringen, sind sie
koscher. Ueber Tische, Stühle, Bänke und derglei-
chen hält man einen heissen Stein oder ein glühen-
des Eisen, welches man mit Wasser begießt, damit
nicht die kleinste Stelle an dem darunter stehenden
Geräth unbenetzt und ungekoschert bleibe. Die Back-
tröge werden ringsum mit Kalk belegt, und in ein
besonderes Gemach gestellt. Auch derjenige, in
welchem man den Teig zu den Osterkuchen geknätet
hat, und der Tisch, worauf diese aus einander
gerollt sind, müssen auf das Sorgfältigste gewa-
schen und gereiniget werden, ehe man sie wieder
gebraucht. Versäumt man darin das Mindeste, so
darf man den neuen Teig weder selbst benutzen,
noch verkaufen oder verschenken, sondern muß ihn
ins Wasser schütten.

Am Tage vor Ostern wird um zehn Uhr Mor-
gens das Mittagmahl gehalten, aber nicht in dem
gewöhnlichen Zimmer. Damit in der bevorstehenden
Nacht die heiligen Kuchen besser munden, muß man
mit leichter Kost sich begnügen und darf ja nicht
zu viel essen. Vom Mittag bis zur Nacht soll man
nichts weiter genießen, blos mit Wein, Bier und
Branntewein dürfen Jsraels trinklustige Kinder ih-



dieſer zerreißt, iſt der Moͤrſer koſcher! koſcher!
koſcher! Ein ſteinerner muß, wo moͤglich aufs Neue
behauen werden. Pfannen, Bratſpieße und andere
Sachen von Eiſen legt man ins Feuer; wenn ſie
roth gluͤhen und Funken herausſpringen, ſind ſie
koſcher. Ueber Tiſche, Stuͤhle, Baͤnke und derglei-
chen haͤlt man einen heiſſen Stein oder ein gluͤhen-
des Eiſen, welches man mit Waſſer begießt, damit
nicht die kleinſte Stelle an dem darunter ſtehenden
Geraͤth unbenetzt und ungekoſchert bleibe. Die Back-
troͤge werden ringsum mit Kalk belegt, und in ein
beſonderes Gemach geſtellt. Auch derjenige, in
welchem man den Teig zu den Oſterkuchen geknaͤtet
hat, und der Tiſch, worauf dieſe aus einander
gerollt ſind, muͤſſen auf das Sorgfaͤltigſte gewa-
ſchen und gereiniget werden, ehe man ſie wieder
gebraucht. Verſaͤumt man darin das Mindeſte, ſo
darf man den neuen Teig weder ſelbſt benutzen,
noch verkaufen oder verſchenken, ſondern muß ihn
ins Waſſer ſchuͤtten.

Am Tage vor Oſtern wird um zehn Uhr Mor-
gens das Mittagmahl gehalten, aber nicht in dem
gewoͤhnlichen Zimmer. Damit in der bevorſtehenden
Nacht die heiligen Kuchen beſſer munden, muß man
mit leichter Koſt ſich begnuͤgen und darf ja nicht
zu viel eſſen. Vom Mittag bis zur Nacht ſoll man
nichts weiter genießen, blos mit Wein, Bier und
Branntewein duͤrfen Jſraels trinkluſtige Kinder ih-

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[303/0303] dieſer zerreißt, iſt der Moͤrſer koſcher! koſcher! koſcher! Ein ſteinerner muß, wo moͤglich aufs Neue behauen werden. Pfannen, Bratſpieße und andere Sachen von Eiſen legt man ins Feuer; wenn ſie roth gluͤhen und Funken herausſpringen, ſind ſie koſcher. Ueber Tiſche, Stuͤhle, Baͤnke und derglei- chen haͤlt man einen heiſſen Stein oder ein gluͤhen- des Eiſen, welches man mit Waſſer begießt, damit nicht die kleinſte Stelle an dem darunter ſtehenden Geraͤth unbenetzt und ungekoſchert bleibe. Die Back- troͤge werden ringsum mit Kalk belegt, und in ein beſonderes Gemach geſtellt. Auch derjenige, in welchem man den Teig zu den Oſterkuchen geknaͤtet hat, und der Tiſch, worauf dieſe aus einander gerollt ſind, muͤſſen auf das Sorgfaͤltigſte gewa- ſchen und gereiniget werden, ehe man ſie wieder gebraucht. Verſaͤumt man darin das Mindeſte, ſo darf man den neuen Teig weder ſelbſt benutzen, noch verkaufen oder verſchenken, ſondern muß ihn ins Waſſer ſchuͤtten. Am Tage vor Oſtern wird um zehn Uhr Mor- gens das Mittagmahl gehalten, aber nicht in dem gewoͤhnlichen Zimmer. Damit in der bevorſtehenden Nacht die heiligen Kuchen beſſer munden, muß man mit leichter Koſt ſich begnuͤgen und darf ja nicht zu viel eſſen. Vom Mittag bis zur Nacht ſoll man nichts weiter genießen, blos mit Wein, Bier und Branntewein duͤrfen Jſraels trinkluſtige Kinder ih-

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Zitationshilfe: Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 303. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule02_1822/303>, abgerufen am 22.11.2024.