Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 2. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822.Rechte haben, und denen man sich folglich auch nicht verpflichten kann *)? Selbst der Rabbi Be- chai, auf dessen Zeugniß für die Glaubwürdigkeit der Judeneide sich Dohm beruft, sagt ausdrücklich: "die Nichtjuden haben keine Ehe, und sind nicht unsere Nächsten; daher kann man auch nicht mit ihren Frauen die Ehe brechen, denn das Gesetz redet nur von den Frauen unserer Nächsten **)." Was gewinnen unter diesen Um- ständen die Judeneide gegen die Christen in Rücksicht der Glaubwürdigkeit? Gar nichts! Hätte Dohm gewußt oder beherzigt, daß wir nach der Lehre der Talmudisten und Rabbiner keine Nächsten der Juden sind, gewiß hätte er sich dann durch jenes rabbinische Vorgeben nicht täuschen lassen. Vielleicht entgegnet man mir, daß die jetzigen Jsraeliten nicht mehr so eifrig an ihrem Talmud hängen, wie ehe- mals, und daß viele von ihnen billigere und edlere Gesinnungen angenommen haben, als jene ihrer Väter waren. Es wäre zu wünschen, allein es ist nicht wahrscheinlich, denn es fehlt an Beweisen dafür. Weicht der Jude wirklich hin und wieder von den Vorschriften seines Talmuds ab; so wird *) M. s. die zu Anfange dieses Abschnitts bereits an- geführten talmudischen und rabbinischen Schriften. **) M. s. R. Bechai's Auslegung der fünf Bücher
Mos. über 3 B. Mos. Kap. 20. V. 10. Rechte haben, und denen man ſich folglich auch nicht verpflichten kann *)? Selbſt der Rabbi Be- chai, auf deſſen Zeugniß fuͤr die Glaubwuͤrdigkeit der Judeneide ſich Dohm beruft, ſagt ausdruͤcklich: »die Nichtjuden haben keine Ehe, und ſind nicht unſere Naͤchſten; daher kann man auch nicht mit ihren Frauen die Ehe brechen, denn das Geſetz redet nur von den Frauen unſerer Naͤchſten **).« Was gewinnen unter dieſen Um- ſtaͤnden die Judeneide gegen die Chriſten in Ruͤckſicht der Glaubwuͤrdigkeit? Gar nichts! Haͤtte Dohm gewußt oder beherzigt, daß wir nach der Lehre der Talmudiſten und Rabbiner keine Naͤchſten der Juden ſind, gewiß haͤtte er ſich dann durch jenes rabbiniſche Vorgeben nicht taͤuſchen laſſen. Vielleicht entgegnet man mir, daß die jetzigen Jſraeliten nicht mehr ſo eifrig an ihrem Talmud haͤngen, wie ehe- mals, und daß viele von ihnen billigere und edlere Geſinnungen angenommen haben, als jene ihrer Vaͤter waren. Es waͤre zu wuͤnſchen, allein es iſt nicht wahrſcheinlich, denn es fehlt an Beweiſen dafuͤr. Weicht der Jude wirklich hin und wieder von den Vorſchriften ſeines Talmuds ab; ſo wird *) M. ſ. die zu Anfange dieſes Abſchnitts bereits an- gefuͤhrten talmudiſchen und rabbiniſchen Schriften. **) M. ſ. R. Bechai’s Auslegung der fuͤnf Buͤcher
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Rechte haben, und denen man ſich folglich auch
nicht verpflichten kann *)? Selbſt der Rabbi Be-
chai, auf deſſen Zeugniß fuͤr die Glaubwuͤrdigkeit
der Judeneide ſich Dohm beruft, ſagt ausdruͤcklich:
»die Nichtjuden haben keine Ehe, und
ſind nicht unſere Naͤchſten; daher kann man
auch nicht mit ihren Frauen die Ehe brechen, denn
das Geſetz redet nur von den Frauen unſerer
Naͤchſten **).« Was gewinnen unter dieſen Um-
ſtaͤnden die Judeneide gegen die Chriſten in Ruͤckſicht
der Glaubwuͤrdigkeit? Gar nichts! Haͤtte Dohm
gewußt oder beherzigt, daß wir nach der Lehre der
Talmudiſten und Rabbiner keine Naͤchſten der
Juden ſind, gewiß haͤtte er ſich dann durch jenes
rabbiniſche Vorgeben nicht taͤuſchen laſſen. Vielleicht
entgegnet man mir, daß die jetzigen Jſraeliten nicht
mehr ſo eifrig an ihrem Talmud haͤngen, wie ehe-
mals, und daß viele von ihnen billigere und edlere
Geſinnungen angenommen haben, als jene ihrer
Vaͤter waren. Es waͤre zu wuͤnſchen, allein es iſt
nicht wahrſcheinlich, denn es fehlt an Beweiſen
dafuͤr. Weicht der Jude wirklich hin und wieder
von den Vorſchriften ſeines Talmuds ab; ſo wird
*) M. ſ. die zu Anfange dieſes Abſchnitts bereits an-
gefuͤhrten talmudiſchen und rabbiniſchen Schriften.
**) M. ſ. R. Bechai’s Auslegung der fuͤnf Buͤcher
Moſ. uͤber 3 B. Moſ. Kap. 20. V. 10.
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