Ichenhaeuser, Eliza: Frauenziele. Berlin, 1913.Schäden, die sich aus ihr ergeben könnten, grundlos Jn dem bereits zitierten Referat des Ober- Aus Finnland, aus Schweden, Norwegen, Däne- Schäden, die sich aus ihr ergeben könnten, grundlos Jn dem bereits zitierten Referat des Ober- Aus Finnland, aus Schweden, Norwegen, Däne- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0139" n="135"/> Schäden, die sich aus ihr ergeben könnten, grundlos<lb/> sind.</p><lb/> <p>Jn dem bereits zitierten Referat des Ober-<lb/> reallehrers Kämmerer über die Erfahrungen<lb/> mit der Koedukation an den höheren Schulen<lb/> Württembergs, teilt er über den Verkehr der Mäd-<lb/> chen und Knaben untereinander mit, daß in einem<lb/> Drittel der Fälle die Mädchen getrennt von den<lb/> Knaben sowohl in der Klasse, als auch getrennt<lb/> beim Spiel sind. Jn den meisten Fällen aber wird<lb/> eine günstige gegenseitige Einwirkung festgestellt.<lb/> Der Verkehr ist ungezwungen, harmlos, un-<lb/> befangen, natürlich, kameradschaftlich und fried-<lb/> lich. Der Ton der ganzen Klasse wird ein besserer,<lb/> die Knaben werden rücksichtsvoller und höflicher,<lb/> zur Ritterlichkeit angespornt. Jhr Ehrgeiz und<lb/> Eifer wird wiederholt durch das gute Beispiel der<lb/> Mädchen erhöht. Es besteht eine gewisse Kon-<lb/> kurrenz zwischen beiden zum Vorteil aller. Um-<lb/> gekehrt nehmen die Mädchen häufig in Ton und<lb/> Benehmen etwas von den Knaben an: zu ihrem<lb/> Vorteil wird ihr übertriebener Ehrgeiz durch die<lb/> kühle Art der Knaben gedämpft und ihre Zimper-<lb/> lichkeit gemindert.</p><lb/> <p>Aus Finnland, aus Schweden, Norwegen, Däne-<lb/> mark, Holland und Großbritannien liegen Berichte<lb/> vor, aus denen hervorgeht, daß eine sittliche Ge-<lb/> fährdung der Jugend sich nicht ergeben habe,<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [135/0139]
Schäden, die sich aus ihr ergeben könnten, grundlos
sind.
Jn dem bereits zitierten Referat des Ober-
reallehrers Kämmerer über die Erfahrungen
mit der Koedukation an den höheren Schulen
Württembergs, teilt er über den Verkehr der Mäd-
chen und Knaben untereinander mit, daß in einem
Drittel der Fälle die Mädchen getrennt von den
Knaben sowohl in der Klasse, als auch getrennt
beim Spiel sind. Jn den meisten Fällen aber wird
eine günstige gegenseitige Einwirkung festgestellt.
Der Verkehr ist ungezwungen, harmlos, un-
befangen, natürlich, kameradschaftlich und fried-
lich. Der Ton der ganzen Klasse wird ein besserer,
die Knaben werden rücksichtsvoller und höflicher,
zur Ritterlichkeit angespornt. Jhr Ehrgeiz und
Eifer wird wiederholt durch das gute Beispiel der
Mädchen erhöht. Es besteht eine gewisse Kon-
kurrenz zwischen beiden zum Vorteil aller. Um-
gekehrt nehmen die Mädchen häufig in Ton und
Benehmen etwas von den Knaben an: zu ihrem
Vorteil wird ihr übertriebener Ehrgeiz durch die
kühle Art der Knaben gedämpft und ihre Zimper-
lichkeit gemindert.
Aus Finnland, aus Schweden, Norwegen, Däne-
mark, Holland und Großbritannien liegen Berichte
vor, aus denen hervorgeht, daß eine sittliche Ge-
fährdung der Jugend sich nicht ergeben habe,
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Texte der ersten Frauenbewegung, betreut von Anna Pfundt und Thomas Gloning, JLU Gießen: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-12-07T10:34:09Z)
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