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Ichenhaeuser, Eliza: Frauenziele. Berlin, 1913.

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eine so große Anzahl vorhanden ist, zum großen
Teil in Studienanstalten umzuwandeln.

Nach diesen herrscht großes Bedürfnis, weil sie
in ganz unzulänglicher Anzahl vorhanden sind.
540 höheren Lehranstalten für Knaben, nämlich
333 Gymnasien, 126 Realgymnasien, 81 Oberreal-
schulen stehen in Preußen nur 3 humanistische,
36 realgymnasiale und 4 Oberrealschulen für
Mädchen gegenüber.

Das ist natürlich nur ein Tropfen im Meere.
Jhre Frequenz ist eine außerordentlich große und
immer steigende. Viele der Abiturientinnen sind
privatim vorbereitet, weil die Anzahl der Studien-
anstalten nicht genügt. Vor allem sind sie
auch sehr ungleich verteilt. Ostpreußen mit
2,03 Millionen Einwohner hat nur eine Studien-
anstalt, ebenso Westpreußen mit 1,64 Milli-
onen Einwohnern, während Berlin mit seinen
2,04 Millionen 5, Brandenburg mit seinen
3,53 Millionen wenigstens 4 haben, auch Sachsen 3
und Schlesien 4 aufweisen, Pommern und Posen
je 1, Hannover 4, Westfalen 3, Hessen-Nassau 3,
Rheinland 12, Schleswig-Holstein hingegen, das
für seine 1 1/2 Millionen Einwohner 26 höhere
Lehranstalten für Knaben besitzt, kann nicht eine
einzige Studienanstalt für Mädchen aufweisen.
Der Prozentsatz der auswärtigen Schülerinnen ist
sehr groß, in Aachen steigt er beispielsweise bis zu

10*

eine so große Anzahl vorhanden ist, zum großen
Teil in Studienanstalten umzuwandeln.

Nach diesen herrscht großes Bedürfnis, weil sie
in ganz unzulänglicher Anzahl vorhanden sind.
540 höheren Lehranstalten für Knaben, nämlich
333 Gymnasien, 126 Realgymnasien, 81 Oberreal-
schulen stehen in Preußen nur 3 humanistische,
36 realgymnasiale und 4 Oberrealschulen für
Mädchen gegenüber.

Das ist natürlich nur ein Tropfen im Meere.
Jhre Frequenz ist eine außerordentlich große und
immer steigende. Viele der Abiturientinnen sind
privatim vorbereitet, weil die Anzahl der Studien-
anstalten nicht genügt. Vor allem sind sie
auch sehr ungleich verteilt. Ostpreußen mit
2,03 Millionen Einwohner hat nur eine Studien-
anstalt, ebenso Westpreußen mit 1,64 Milli-
onen Einwohnern, während Berlin mit seinen
2,04 Millionen 5, Brandenburg mit seinen
3,53 Millionen wenigstens 4 haben, auch Sachsen 3
und Schlesien 4 aufweisen, Pommern und Posen
je 1, Hannover 4, Westfalen 3, Hessen-Nassau 3,
Rheinland 12, Schleswig-Holstein hingegen, das
für seine 1 ½ Millionen Einwohner 26 höhere
Lehranstalten für Knaben besitzt, kann nicht eine
einzige Studienanstalt für Mädchen aufweisen.
Der Prozentsatz der auswärtigen Schülerinnen ist
sehr groß, in Aachen steigt er beispielsweise bis zu

10*
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[147/0151] eine so große Anzahl vorhanden ist, zum großen Teil in Studienanstalten umzuwandeln. Nach diesen herrscht großes Bedürfnis, weil sie in ganz unzulänglicher Anzahl vorhanden sind. 540 höheren Lehranstalten für Knaben, nämlich 333 Gymnasien, 126 Realgymnasien, 81 Oberreal- schulen stehen in Preußen nur 3 humanistische, 36 realgymnasiale und 4 Oberrealschulen für Mädchen gegenüber. Das ist natürlich nur ein Tropfen im Meere. Jhre Frequenz ist eine außerordentlich große und immer steigende. Viele der Abiturientinnen sind privatim vorbereitet, weil die Anzahl der Studien- anstalten nicht genügt. Vor allem sind sie auch sehr ungleich verteilt. Ostpreußen mit 2,03 Millionen Einwohner hat nur eine Studien- anstalt, ebenso Westpreußen mit 1,64 Milli- onen Einwohnern, während Berlin mit seinen 2,04 Millionen 5, Brandenburg mit seinen 3,53 Millionen wenigstens 4 haben, auch Sachsen 3 und Schlesien 4 aufweisen, Pommern und Posen je 1, Hannover 4, Westfalen 3, Hessen-Nassau 3, Rheinland 12, Schleswig-Holstein hingegen, das für seine 1 ½ Millionen Einwohner 26 höhere Lehranstalten für Knaben besitzt, kann nicht eine einzige Studienanstalt für Mädchen aufweisen. Der Prozentsatz der auswärtigen Schülerinnen ist sehr groß, in Aachen steigt er beispielsweise bis zu 10*

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Zitationshilfe: Ichenhaeuser, Eliza: Frauenziele. Berlin, 1913, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ichenhaeuser_frauenziele_1913/151>, abgerufen am 28.04.2024.